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Optimum - Kalte Spuren

Optimum - Kalte Spuren

Titel: Optimum - Kalte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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okay « , brachte sie schließlich heraus. »Ich bin auch nicht gerade fair gewesen. Und eigentlich hätte ich mir das denken können. Also, im Grunde muss ich mich genauso bei euch entschuldigen .« Sie sah von Saskia zu Robin. Der betrachtete konzentriert seine Schuhspitzen. Ricas Mund war ganz trocken. Verflixt, warum fiel es ihr immer so schwer, sich zu entschuldigen? »Sorry « , murmelte sie. »Ehrlich, ich hab mich ziemlich idiotisch aufgeführt .«
    Robin sagte immer noch nichts. War er noch sauer? Reichte ihm die Entschuldigung nicht? Rica kaute auf ihrer Unterlippe herum und wagte einen fragenden Blick zu Robin. Der sah sie nicht an.
    Saskia räusperte sich. »Ich glaube, wir haben uns jetzt genug gegenseitig entschuldigt « , meinte sie. »Wie wäre es, wenn du deinen Text loslässt, Robin ?«
    Robin lächelte verlegen, räusperte sich ebenfalls und sah dann endlich Rica direkt in die Augen. In diesem Moment war es wieder da, das Gefühl von Schmetterlingsflügeln in Ricas Bauch, und nichts, aber auch nichts, was Robin getan oder gelassen hatte, konnte daran etwas ändern. Am liebsten hätte sie ihm das hier und jetzt gesagt, aber ihr war klar, dass sie ihn damit vermutlich nur noch verlegener machen würde. Also wartete sie ruhig ab.
    »Es tut mir auch leid « , murmelte Robin, hielt dann inne und atmete einmal tief durch. »Es tut mir leid « , sagte er lauter. »Ich glaube, ich habe den größten Mist von uns allen gebaut. Und wahrscheinlich bin ich deswegen mit schuld an manchem, was hier passiert ist .« Er warf einen Blick zu Saskia, die ihm aufmunternd zunickte, dann sah er wieder zu Rica. »Ich hab dir was nicht gesagt « , meinte er unsicher. »Etwas, das ich dir vermutlich hätte sagen sollen .«
    »Nun mach schon und rede nicht die ganze Zeit um den heißen Brei herum !« Saskia klang inzwischen ziemlich genervt.
    Robin seufzte. »Ich hab dir doch von meinem Bruder erzählt, Rica « , meinte er. »Dem Genie ?«
    Rica erinnerte sich dunkel. Sie nickte.
    Robin atmete noch einmal tief durch. »Simon ist mein Bruder « , sagte er dann.
    Rica blinzelte verwirrt. Sie glaubte, sich verhört zu haben. Robin konnte einfach nicht gesagt haben, was sie geglaubt hatte, zu hören.
    »Simon? Unser Simon hier ?« Sie schüttelte den Kopf.
    Robin nickte verlegen. »Jupp, dieser Simon .«
    »Aber, du hast nichts gesagt. Und er auch nicht. Ihr seid Brüder, und ihr benehmt euch nicht mal so ?«
    Robin sah noch verlegener aus. »Wir hatten Zoff, bevor wir nach den Weihnachtsferien wieder zurück zur Schule sind « , meinte er. »Richtig großen Zoff. Er muss einfach immer alles besser wissen, und das ist mir auf die Nerven gegangen. Und irgendwie bin ich ihm wohl auch auf die Nerven gegangen. Dazu noch der ganze Familienscheiß so an Weihnachten, du weißt schon …«
    Rica schüttelte den Kopf. Sie hatte nicht genug Familie, um »Familienscheiß « an Weihnachten zu haben.
    »Na, jedenfalls habe ich ihm so was gesagt wie, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will und dass es mir lieber wäre, wenn er gar nicht mein Bruder wäre. Und er meinte, okay, das sei ihm auch recht .« Robin fuhr sich mit den Fingern einer Hand durchs Haar. »Ich hatte das schon alles wieder vergessen und vergeben, bis wir hier ankamen. Ich hab nicht gewusst, dass Simon bei dem Wettbewerb auch mitgemacht hat. Als ich ihn hier gesehen habe, war ich ganz schön überrascht. Deswegen habe ich zuerst nichts gesagt. Aber als er dann so getan hat, als ob er mich nicht kennt, dachte ich, dass er wohl noch sauer ist. Und irgendwie … wollte ich dann auch nichts sagen. Dann hat er auch geschwiegen, und irgendwie hat sich das gegenseitig hochgeschaukelt. Irgendwann habe ich mich nicht mehr getraut, etwas zu sagen .«
    Robin schwieg, und eine lange Zeit suchte auch Rica einfach nur nach Worten. Sie konnte nicht wirklich sagen, dass sie Robin verstand, aber irgendwie passte es auch zu ihm.
    »Warum hast du dich nicht getraut, was zu sagen ?« , wollte sie schließlich wissen. »Was ist denn so schlimm daran? Und was hast du vorhin gemeint damit, dass du vielleicht an ein paar Sachen schuld bist, die hier vorgehen ?«
    Robin verzog das Gesicht, wich ihrem Blick jedoch nicht aus. Er ging sogar ein Stück auf sie zu und streckte die Hand aus, als wolle er sie berühren, wagte es allerdings nicht. »Ich glaube, Simon steckt zumindest hinter ein paar von den Streichen « , sagte er leise.
    »Warum ?« Aber Rica war lange nicht so überrascht, wie sie es

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