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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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schien sich die Befehlskraft nur noch zu verstärken, sodass am Ende Herr Wolf tatsächlich zur Tür zurückwich. Eine Sekunde lang gelang es ihm noch, Robin in die Augen zu sehen, dann senkte er seinen Blick.
    »In Ordnung«, murmelte er.
    Robin wandte sich zu Rica um und strahlte sie an. »Lass uns gehen«, meinte er.

Kapitel zwanzig
    Ausgeliefert
    »Was hast du getan?« Rica konnte es immer noch nicht fassen. »Woher kannst du das? Du warst doch nie … Du hast doch nie zu denen gehört …« Sie wurde rot und wechselte das Thema, bevor sie beleidigend werden konnte. »Und warum bist du schon wieder auf den Beinen? Du warst doch auf der Intensivstation.«
    Rica blieb stehen. Robin hatte sie vom Zimmer weggezogen, einen Gang hinunter auf eine Treppe zu, aber sie hatte nicht vor, auch nur einen Schritt weiterzugehen, bevor sie keine Antworten bekam. Herr Wolf schien keine Gefahr mehr zu sein. Wenn er auftauchte, konnte Robin ihm einfach befehlen, sich wieder vom Acker zu machen.
    Robin grinste und legte Rica einen Arm um die Schulter. »Marten«, sagte er.
    »Marten? Wer ist das schon wieder?«
    »Jemand, der hier den Widerstand organisiert. Er ist an dem Tag zu mir gekommen, als sie mich hierher gebracht haben, und hat sich lange mit mir unterhalten. Anscheinend war es ihm wichtig, jemanden von uns – Eliza, dir und mir – auf seiner Seite zu wissen. Unsere Nachforschungen haben sich rumgesprochen, die Polizei hat von uns gehört, spätestens seit der Sache beim Skilaufen, aber vorher auch schon. Er wollte, dass wir diejenigen sind, die die ganzen üblen Machenschaften hier ans Licht bringen.«
    »Und was hat das damit zu tun, dass es dir wieder gut geht? Und dass du unheimliche Dinge mit der Stimme Gottes tun kannst?«
    »Ich war nicht schlimm verletzt«, erwiderte Robin. »Die Intensivstation war nur Tarnung. Marten wollte, dass ich harmloser aussehe, als ich bin. Was die andere Sache angeht …« Er zuckte mit den Schultern und sah ein wenig verlegen aus. »Er hat mir irgendwelches Zeug zu trinken gegeben. Er meinte, als ich ein Kind war, hätten sie mir Inhibitoren oder so etwas gespritzt, und das sei der Grund, warum ich nicht so wäre wie Eliza. Bei ihr hat die Wirkung offensichtlich nachgelassen, bei mir nicht. Das Zeug jedenfalls hat diese Inhibitoren ausgeschaltet.« Er verzog das Gesicht. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, was das für ein seltsames Gefühl ist. Beinah als hätte mir jemand eine Brille aufgesetzt, durch die die Welt ganz anders aussieht. Ich fühle mich seltsam.«
    »Du hast recht, das kann ich nicht verstehen«, murmelte Rica. Sie wollte es Robin nicht einfach ins Gesicht sagen, aber bei seinen Worten hatte sie eine tiefe Enttäuschung gepackt. Sie hatte natürlich gewusst, dass er auch zu den Kindern gehörte, die vom Institut »erschaffen« worden waren. Aber bisher war er dafür noch verhältnismäßig normal gewesen. Sie hatte sich ihm nicht unterlegen fühlen müssen, wie es manchmal bei Eliza der Fall war.
    Robin drückte ihre Hand, als könne er ihre Gedanken erraten. »Komm«, meinte er. »Wir gehen zu Marten. Er kann das ohnehin viel besser erklären als ich, und er hat versprochen, dass er uns drei ermöglicht, an die Öffentlichkeit zu gehen.«
    »Was ist mit Nathan?«
    Robin runzelte die Stirn. Dann zuckte er wieder mit den Schultern. »Er kann auch mit, schätze ich. Weißt du, wo er ist?«
    »Im Labortrakt. Zimmer 34.«
    »Wir sind in einem Nebenflügel des Krankenhauses«, erwiderte Robin. »Wenn wir jetzt erst noch in die Labors gehen, brauchen wir ewig. Außerdem glaube ich nicht, dass wir da so ohne Weiteres reinkommen. Die haben den Alarm doch wieder scharf gestellt.«
    Rica seufzte. Natürlich hatte Robin recht, und eigentlich gab es keinen besonderen Grund, warum sie jetzt Nathan holen sollten. Immerhin würde er sowieso befreit, wenn es diesem Marten gelang, ihnen zu helfen. Aber sie fühlte sich trotzdem nicht gut dabei, ihn einfach eingesperrt zu lassen.
    »Mach dir nicht so einen Kopf«, meinte Robin in versöhnlichem Ton. »Marten wird ihn holen lassen, wenn er das kann.« Für einen Moment stahl sich wieder ein Ausdruck der Eifersucht auf sein Gesicht, und Rica verdrehte die Augen.
    »Ich will nichts von Nathan«, sagte sie bestimmt zum hundertsten Mal. »Außerdem ist er ein Klon meines Vaters.«
    Robins Augen wurden rund vor Staunen. »Was … Warum …?«
    Rica winkte ab. »Später. Du wolltest mich zu diesem Marten bringen.«
    Robin nickte stumm und

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