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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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verloren aus und seltsam jung. Sie gab keine Antwort.
    »Ist es wegen Robin und mir?«, vermutete Rica. »Wenn es das ist, kann ich dich beruhigen, ich habe nicht vor …« Doch sie brachte ihren Satz nicht zu Ende. Im Grunde wusste sie genau, dass es das nicht sein konnte. Ihre Mutter vertraute ihr, was ihre Entscheidungen in Bezug auf Jungs anging. Rica hatte sie deswegen noch nie besorgt gesehen.
    Wieder seufzte ihre Mutter. Dann gab sie sich einen Ruck. Sie hob den Blick und sah Rica direkt ins Gesicht. »Ich denke darüber nach, den Job hier an den Nagel zu hängen«, platzte sie heraus.
    Rica zuckte mit den Schultern. »Ist doch kein Problem. Ich meine, du wolltest doch ohnehin nur ein Jahr bleiben«, erwiderte sie in ihrem besten Plauderton.
    »Das meine ich nicht«, antwortete ihre Mutter. »Ich spreche davon, den Job jetzt aufzugeben. Wir könnten zurück in unsere alte Wohnung ziehen. Sie ist noch frei. Ich habe mit Frau Lehmann telefoniert.«
    Wieder lief etwas wie Eiswasser durch Ricas Adern. »Jetzt? Mitten im Schuljahr?«
    Ihre Mutter nickte nur.
    »Das geht doch gar nicht!« Rica bekam es jetzt mit der Angst zu tun. Von hier weg? Gerne. Aber Eliza und ihre anderen Freunde dafür im Stich lassen? Das konnte sie nicht. Sie musste doch herausfinden, was hier gespielt wurde. »Warum?«
    Ihre Mutter antwortete zunächst nicht, sondern malte nur weiter Kringel auf die Tischplatte. »Dieser Ort ist nicht gut für uns«, sagte sie schließlich. »Besonders für dich nicht. Ich habe gehört, was du für Fragen stellst.« Sie blickte Rica direkt in die Augen. »Du musst damit aufhören, Rica!«
    Rica umschloss mit ihren Händen die Kaffeetasse, doch das warme Porzellan konnte die Kälte nicht aus ihren Fingern vertreiben. Einen Moment lang zog sie in Betracht, alles abzustreiten. So genau konnte ihre Mutter überhaupt nicht Bescheid wissen. Aber sie war noch nie besonders gut darin gewesen, sie anzulügen.
    »Dann sag mir, warum wir hergekommen sind! Das war kein Zufall, oder? Du bist doch auf der gleichen Spur wie ich, nicht wahr? Diese seltsamen Kinder. Das Institut. Die Experimente.« Rica fiel es auf einmal wie Schuppen von den Augen. Wie hatte sie das vorher nicht sehen können? Sie hatte nie mit ihrer Mutter über diese Dinge gesprochen, hatte immer ihre eigenen Nachforschungen sorgfältig geheim gehalten, weil sie wusste, dass ihre Mutter sie nicht gutheißen würde. Bis heute war ihr nie bewusst geworden, dass diese auf der gleichen Spur sein könnte. Zumindest hatte sie diesen Gedanken nie zu Ende gedacht. Es war einfach zu seltsam, daran zu glauben, obwohl es – wenn sie darüber nachdachte – die einzige sinnvolle Erklärung war. »Deswegen bist du hierher gekommen«, beantwortete sie sich ihre Frage selbst.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf, nahm einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht, als hätte sie eben erst bemerkt, wie widerlich der mittlerweile schmeckte. Kurz entschlossen stand sie auf, ging zur Spüle hinüber und schüttete die Kaffeereste weg.
    »Selbst wenn«, sagte sie, den Rücken Rica zugewandt. »Selbst wenn du recht hast, ist das immer noch kein Grund, dass du dich in Gefahr begibst. Ich hätte wissen müssen, dass du viel zu neugierig bist. Und viel zu schlau.« Sie seufzte wieder. »Ich hätte dich bei Frau Lehmann lassen sollen.«
    Rica schwieg. Frau Lehmann, ihre Nachbarin und die Mutter ihrer früheren besten Freundin Lena. Noch im letzten Jahr hätte Rica sich vor Begeisterung bei dem Gedanken, ein Jahr bei Lena wohnen zu dürfen, überschlagen. Aber natürlich hatte ihre Mutter diese Möglichkeit nie zur Sprache gebracht.
    »Was passiert hier?«, fragte Rica. »Wie bist du den Leuten hier auf die Spur gekommen? Was willst du von ihnen? Was weißt du schon?« Noch während sie die Worte aussprach, fiel ihr die Antwort ein. »Das hat mit Pa zu tun, oder nicht? Weil er in die Sache verwickelt ist.«
    Ihre Mutter schwieg, aber ihr Schweigen war Antwort genug. Auf einmal stieg Zorn in Rica auf. »Du hast die ganze Zeit darauf hingearbeitet. Du spionierst ihm hinterher. Und mir hast du gar nichts davon gesagt?« Sie biss sich so fest auf die Unterlippe, dass es dieses Mal richtig wehtat. »Er ist doch mein Vater. Wenn etwas mit ihm nicht stimmt, dann habe ich ein Recht darauf, das zu erfahren!«
    Mit einem Ruck drehte sich ihre Mutter zu Rica um, und funkelte sie an. Alle Unsicherheit war aus ihrer Miene verschwunden. »Du sollst dich da nicht einmischen! Verstanden?«
    Rica

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