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Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition)

Titel: Optimum - Purpurnes Wasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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sich nur für ihr Verhalten von eben entschuldigen wollte.
    »Danke. Ich rauche wirklich nicht«, meinte sie.
    Das Mädchen nickte, dann war es auch schon zur Tür hinaus.
    * * *
    Als der Zug das nächste Mal hielt, schreckte Rica aus einem unruhigen Schlaf hoch. Sie musste wohl eingenickt sein. Das nervige Mädchen war immer noch nicht ins Abteil zurückgekehrt, und Rica konnte nicht sagen, dass sie darüber traurig war. Sie brauchte wirklich nicht noch jemanden, der sich ihr in den Weg stellte. Sie war einfach nur hundemüde. Während der Zug anruckte und langsam wieder Fahrt aufnahm, lehnte Rica sich zurück und schloss wieder die Augen.
    Eine Hand umschloss wie ein Schraubstock ihre Schulter. Rica fuhr hoch, schlug sich beinah den Kopf an der Abteilwand an und starrte direkt in das wütende Gesicht ihres Vaters.
    »Was machst du hier?«, schnaubte er.
    »Das Gleiche wie du!«, knurrte sie zurück.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst in Sicherheit bleiben!«
    »Und ich habe dir gesagt, dass ich keine Lust habe, mich herumkommandieren zu lassen.« Rica verengte die Augen und funkelte ihren Vater an. Plötzlich schien sich all ihre Angst und ihre Hilflosigkeit in Wut zu verwandeln. Und Wut war gut. Mit Wut konnte sie etwas anfangen. Alles andere lähmte sie nur.
    Ihr Vater war ganz offensichtlich niemand, der sich von Wut beeindrucken ließ. Er zog sie von ihrem Sitzplatz hoch. »An der nächsten Station steigst du aus. Und dann fährst du nach Hause zurück. Ich rufe deine Mutter an. Oder die Polizei, wenn es sein muss. Aber du bleibst vom Institut fern. Und wenn ich dich dafür anketten muss!«
    »Du hast mir gar nichts zu sagen«, fauchte Rica. »Du warst mein Leben lang nicht da, warum sollte ich jetzt auf dich hören?« Sie riss sich aus seinem Griff los.
    »Weil ich ganz offensichtlich besser weiß, was gut für dich ist!«, schnappte ihr Vater zurück. »Du kannst froh sein, dass nicht alle Mädchen in deinem Alter so verdammt verantwortungslos sind. Wenn mich deine Mitfahrerin nicht angerufen hätte, würde ich immer noch krank vor Sorge sein und dich suchen.«
    Rica verdrehte die Augen. Eine rauchen, na klar. Dass sie darauf hatte reinfallen können! Aber sie war eben zu Tode erschöpft gewesen. »Das wäre auch besser so. Du hast kein Recht, dich in meine Angelegenheiten einzumischen. Ich kann tun und lassen, was ich will«, gab sie zurück.
    »Du bist vierzehn!«, schimpfte ihr Vater.
    »Fünfzehn«, erwiderte Rica. »Und ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.« Sie war auf einmal ganz ruhig. Wo eben noch Wut gewesen war, war jetzt nur noch Seelenruhe.
    »Ich glaube nicht, junge Dame«, meinte ihr Vater gerade in drohendem Tonfall, doch Rica sah ihn nur ruhig an.
    »Wie willst du mich daran hindern? Ich haue eh ab, sobald du mich aus den Augen lässt«, meinte sie.
    »Wenn es sein muss, schleife ich dich bis zur nächsten Polizeistation«, knurrte er. Sein Gesicht war jetzt rot angelaufen vor Wut, aber Rica merkte, dass sie gar keine Angst mehr vor ihm hatte.
    »Tu das«, grinste sie, »und ich werden den ganzen Weg über etwas von Entführung und Vergewaltigung schreien. Und ich sage der Polizei, dass ich dich nicht kenne. Ist im Grunde nicht mal gelogen. Du magst mein Vater sein, aber kennen tu ich dich nicht.« Sie reckte das Kinn in die Luft und sah ihn herausfordernd an.
    Ihr Vater runzelte ärgerlich die Stirn. Dann seufzte er. »Du bist mir wirklich viel zu ähnlich«, meinte er. »Was kann ich tun, damit du aufhörst, Fragen zu stellen?«
    »Nichts«, stellte Rica fest. »Was kann ich tun, damit du mich mitnimmst?«
    »Mir eine Gehirnwäsche verpassen«, antwortete ihr Vater sofort. Einen Augenblick lang starrten sie sich an. Dann mussten beide lachen.
    »Bitte, Rica, fahr nach Hause«, meinte ihr Vater. Doch Rica schüttelte den Kopf.
    »Nimm mich mit!«, forderte sie. »Ich helfe dir. Du willst doch das Institut genauso drankriegen wie ich. Wenn du mich auf dem Weg immer einfangen musst, verlierst du doch auch nur Zeit. Und du weißt doch gar nicht, ob ich mich nicht nützlich machen kann.«
    Ihr Vater seufzte und sah zu Boden. »Du bist meine Tochter«, murmelte er. »Ich will dich nicht in Gefahr bringen. Ganz abgesehen davon, dass deine Mutter mich dafür umbringen wird.«
    »Ich bringe mich selbst in Gefahr. Das hat selbst Ma immer wieder gesagt«, meinte Rica. Sie setzte ihren besten Hundeblick auf. »Bitte. Pa. Bitte!«
    Er sah ein wenig überrascht aus. Wahrscheinlich war er diese

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