Opus Pistorum
drehe die Borstenseite abwärts und schlage sie damit. Sie hält die Luft an, jault aber nicht richtig auf... dann sagt sie "Oh" und seufzt: "Mach das noch mal."
Ich schlage sie nun ziemlich fest, und anfangs flüstert sie jedes Mal, wenn die Bürste trifft: "Mach das noch mal ... noch mal..." Sie beginnt zu wimmern ... es tut weh, aber trotzdem mag sie es ... ihr Hintern färbt sich rosa, ist mit winzigen Pünktchen übersät und erinnert mich so an Druckvorlagen. Schließlich wimmert sie nicht mehr ... sie seufzt nur noch ...
Als ich die Bürste fortwerfe und eine Hand auf ihren Arsch lege, brennt die Haut wie Feuer. Morgen wird sie blaue Flecken haben. Ich gehe aus dem Schlafzimmer, um eine Flasche Wein zu holen, und als ich zurück- komme, liegt sie noch genauso da, wie ich sie verlassen habe. Wir trinken beide stumm zwei Gläser Wein und genauso still zieht sie sich an. Als sie fertig ist und schon die Hand am Türgriff hat, wendet sie sich noch einmal zu mir und küsst mich leidenschaftlich.
"Danke", sagt sie, "danke, danke!" Adieu, Toots.
Ernest hat alles bedacht. Seit ein paar Wochen hat er sich wegen des verrückten Erfinders Sorgen gemacht. Nicht direkt wegen des Erfinders, eher wegen dessen Frauen ... seiner Frau und Tochter. Seit er herausgefunden hat, daß der alte Junge sich keinen Deut darum schert, wer oder warum sie jemand bumst, ist er unglücklich. Irgend etwas stimmt da nicht, behauptet er, sie müssen den Tripper haben oder so was. Oder vielleicht hat der Alte überall Detektive postiert, die alle bereitstehen, auf ein Zeichen von ihm hin hervorzustürzen und mit Blitzlichtkameras die für eine Scheidung notwendigen Beweismittel festzuhalten. Als ich ihm klarmache, daß der Mann sich wohl kaum von seiner Tochter scheiden lassen müsse, bestärkt das Ernest nur noch in seiner Überzeugung, etwas sei da faul. Er möchte beide Frauen bumsen, aber das Spiel des alten Snitzgrass will er verdammt noch mal nicht mitspielen. Sogar mit dem Namen stimmt was nicht, sagt Ernest. Ob ich jemals gehört hätte, daß jemand Snitzgrass heißt? Offensichtlich ein Deckname ... an der ganzen Sache stimmt was nicht...
Aber wie ich schon sagte, Ernest bedenkt alles. Er möchte, daß ich mir die Gegend ansehe. Vielleicht könnten wir Fitzberg oder Whistfast abwechselnd zu einem Spaziergang mitnehmen, um den Sternenhimmel zu betrachten oder sonst was, und der andere kann sich das Weib vornehmen, das es gerade am nötigsten hat. Er sorgt dafür, daß wir beide zum Abendessen eingeladen werden.
Ich soll vorgeben, daß ich Material für einen Artikel zum Thema "Wohin führt uns die Wissenschaft?" sammle. Ernest vertraut auf die Macht der Presse wie eine Pariser Puffmutter.
Mutzborg - so heißt er, wie sich herausstellt - ist ein Grashüpfer von einem Mann mit einem duftigen, kurzgeschorenen roten Bart, den er zugleich als Füllhalterreiniger, Serviette, Monokel-Poliertuch und Auffangnetz für alles benutzt. Da Ernest und ich uns scheinbar eines ernsthaften Anliegens wegen hier befinden, macht er uns zunächst mit seinen Erfindungen und erst danach mit seinen beiden Frauen vertraut. Die Erfindungen lagern alle verstreut in seinem Keller und sind zu hundert Prozent unvollständig, entweder weil Einzelteile davon für ein späteres Projekt verwendet wurden oder weil sie noch nicht fertig sind. In ihrer Mehrzahl sind sie so etwas wie verbesserte Kartoffelschäler oder monströse Kombinationen aus einem halben Dutzend praktischer Werkzeuge. Das einzige, was unter Umständen verwendbar erscheint, ist ein modifizierter Leichtzement, und der zerfällt bei der leisesten Berührung zu Staub. Alles in allem ein so wirres, unbrauchbares Sammelsurium, wie ich es seit langem nicht mehr gesehen habe und gänzlich unkreativ.
Mutzborg selbst ist eine Spur interessanter, und wenn er spricht, finde ich es eigentlich schade, daß ich keinen Artikel darüber schreibe ... er nimmt das alles so verdammt ernst.
Seine Frau und seine Tochter sind viel besser. Das Mädchen ist siebzehn oder achtzehn, schätze ich ... ihre Mutter ist irgendwo zwischen fünfunddreißig und vierzig. Ernest erklärt mir, daß Mutzborgs Frau das Geld hat. Warum ein Weib, das so gut aussieht wie sie und noch dazu Geld auf der Bank hat, sich so einen bärtigen Floh aussucht, gehört zu den Dingen, die ich nicht fassen kann ... wahrscheinlich, weil er seine Hörner so lässig trägt...
Während des Abendessens geht es sehr gesittet und höflich zu, nichts
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