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Opus Pistorum

Opus Pistorum

Titel: Opus Pistorum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Miller
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um ...
    "Der vierte Punkt meines Plans", fährt Severin fort, "basiert auf der Tatsache, daß die französische Presse höchst ungern für Nachrichtendienste bezahlt. Sie drucken lieber schlechte Informationen, die eine Woche alt sind ... sie schreiben eher ab, stehlen, erfinden - alles nur, um die Agenturen nicht bezahlen zu müssen."
    "Und Havas?" fragt Sam.
    "Ich gebe Havas seinen Anteil, das versteht sich von selbst. Es geht darum, daß ich Unterstützung von New Yorker Wall Street - Experten bekomme."
    "Nun, dann brauchen Sie nur noch eine Zeitung. Sie könnten ein bankrottes Käseblatt kaufen und in der Unterwelt und den Börsencafes das Gerücht verbreiten, die Wall Street stecke dahinter, und über Nacht machen Sie ein Bombengeschäft. Sie müssen nur damit anfangen .,. die anderen Zeitungen werden Ihre Informationen aufgreifen und für Sie Werbung machen."
    "Nein, um die Anteile im großen Stil zu verkaufen, müssen wir alle Wirtschaftszeitungen hinter uns haben, Das Ding muß gut sein, gut genug, um all die Idioten zu leimen, um all die harten Münzen aus den berühmten Sparstrümpfen des Landes herauszulocken, heraus aus den Baumwollmiedern der alten Jungfern, aus den Konten, die von Familienanwälten verwaltet werden. Ich will nicht, daß nur die Neunmalklugen eine Chance bekommen, die Strandräuber, die auf den Gezeitenwechsel warten, der Klugscheißer, der mal Gewinn, mal Verlust macht... ich will die Investoren ..."
    Mit anderen Worten, Severins Idee ist, zum Schein eine Nachrichtenagentur aufzubauen, indem er die Nachrichten einer bestehenden Agentur abonniert. Eine weitere Idee von ihm ist, daß seine Bande sich "Komitee für Wirtschaftsbeobachtung" oder ähnlich hochtrabend nennen soll; das Beratungszentrum soll aus lauter großen, Namen bestehen.
    Carl betrachtet finster seine Zigarette, um nicht grinsen zu müssen. Sein Gesicht hellt sich auf, wenn er an Geld auch nur denkt, und die Sache macht ihn fast hysterisch. Vielleicht erwartet er, daß Backer sofort zur Bank eilt, während Severin schon die Büros mietet, denn er ist enttäuscht, als die Sitzung ohne konkrete Beschlüsse zu Ende geht.
    Sam und Severin wollen sich erneut treffen, Severin fährt mit uns im Taxi bis zu den Capucines mit. Ein paar Straßen weiter setzen wir Carl ab. Dann sind Sam und ich auf dem Weg zu Alexandra... Snuggles soll dort sein, und das ist eine günstige Gelegenheit für Sam, Alexandra kennenzulernen. Er ist immer noch wegen Tania beunruhigt.
    "Hältst du es für möglich, daß sie Angst bekommen und ihrer Mutter etwas erzählt hat?" fragt er wieder. "Ich möchte nicht ins offene Messer laufen, verstehst du. Du kennst ihre Mutter schon sehr lange, nicht? Ist sie in Ordnung?"
    Ich verbringe den Rest der Fahrt damit, ihn zu beruhigen, aber er ist nervös, als wir bei Alexandra anhalten. Falls es irgendwelche Probleme gibt, sagt er, überlässt er alles mir ...
    Snuggles ist nicht da, ebenso wenig Tania. Sie sind schon zu Backers Hotel zurückgegangen und sind wahrscheinlich den ganzen Abend in der Stadt unterwegs. Alexandra bittet uns herein ...
    Sam strahlt, sobald er Alexandra sieht. Er hat kein so gut aussehendes Weib erwartet. Er plustert sich auf und stellt seine Federn zur Schau, und seine Bemühungen sind nicht gerade umsonst. Alexandra erwärmt sich gleich für ihn ...
    "Sag mal, die ist ja wunderbar", ruft Sam aus, sobald wir allein sind. "Das hast du mir nie gesagt. Sie mag mich, glaubst du nicht auch? Und sie weiß, was mir an ihr gefallt... schau doch nur, wie sie es herzeigt. Du, was ist sie eigentlich für eine Frau? Gibt es eine Chance, mit ihr ins Bett zu kommen?"
    In solch einer Atmosphäre bin ich überflüssig, aber ich möchte doch genau wissen, wie die Dinge stehen, bevor ich Backer mit ihr allein lasse. Mit viel Geschick gelingt es mir, ein paar Minuten mit Alexandra allein zu sprechen. Wir stehen im Flur, und sie lässt sich von mir streicheln ... sie lässt mich sogar John Thursday herausnehmen und seine Nase zwischen ihren Beinen reiben. Aber sie will nicht, daß ich meinen Schwanz in ihre Möse stecke.
    "Dann würde ich ihn lange nicht mehr herauslassen wollen", sagt sie, schiebt mich weg und dirigiert meinen Schwanz weiter hinunter auf ihre feuchten Schenkel. "Und ich kann doch zu meinem anderen Besucher nicht unhöflich sein ... wir gehen jetzt besser zurück."
    "Es würde ihm nichts ausmachen, wenn du eine Zeitlang unhöflich zu ihm wärst, wenn du es später auch zu mir bist", sage ich

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