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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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genau, was man bekommt, weil es auf der Verpackung steht, aber als junger Mann wurden mir Kisten aus fernen Ländern geschickt, und erst, wenn die Pflanze blühte, wussten wir, um welche es sich handelte.« Er seufzte. »Das waren aufregende Zeiten damals, auch wenn ich mehr Orchideen verloren als durchgebracht habe.«
    Ich weiß, dass Großvater Bill Ansehen genießt in der Welt der Orchideenliebhaber, weil es ihm gelungen ist, sogenannte Hybriden zu züchten. Sie sind ungewöhnlich, und oft kommen bekannte Fachleute zu Besuch, um seine neuesten Erfolge zu begutachten.
    Großvater Bill ist sehr bescheiden und redet nicht gern über seine Leistungen. Er meint, seine Aufgabe sei es, Blumen zu züchten, nicht, damit zu prahlen. Großmutter Elsie sieht das anders. Manchmal sagt sie, wie viel Geld Bill Wharton Park gebracht hat, weil so viele Ausflügler die Gewächshäuser sehen und seine Pflanzen kaufen möchten, und dass er einen größeren Anteil am Erlös erhalten sollte.
    Ich höre nicht hin, weil ich nicht will, dass irgendetwas den Frieden meines Paradieses stört. Wenn ich nicht hier bin und mich traurig fühle, denke ich an diesen Ort und finde Trost.
     
    Julia zwang sich, in die triste Realität zurückzukehren. Da sie vor Kälte zitterte, verließ sie das Treibhaus und eilte durch den Küchengarten zum Auto. Beim Einsteigen sah sie Kit aus den Stallungen kommen. Er winkte ihr zu und gesellte sich zu ihr.
    »Hallo, Julia. Du hast dir das traurige Ende der früheren Pracht von Wharton Park mit eigenen Augen angesehen?«
    »Wie schade. Die Gewächshäuser sind leer – es ist nichts
mehr übrig.« Sie schüttelte den Kopf. »Du weißt nicht zufällig, wo die ganzen Orchideen hingekommen sind, oder?«
    »Nein, leider nicht. Mein Vater hat sich viel zu lange nicht hier blicken lassen. Und Tante Crawford scheint Orchideen nicht gemocht zu haben. Erinnerst du dich noch an den Tag, als du ihr die Orchidee gebracht hast? Sobald du weg warst, hat sie sie mir gegeben und gesagt, ich soll sie irgendwohin tun, wo sie sie nicht sieht.« Kit runzelte die Stirn. »Bitte frag mich nicht, warum. Vielleicht freut es dich zu hören, dass ich sie bei mir im Schlafzimmer aufgestellt und mitgenommen habe, als ich weggefahren bin. Sie hat noch Jahre später geblüht.«
    »Merkwürdig«, sagte Julia. »Und traurig.«
    »Ja«, pflichtete Kit ihr bei. »Der Himmel allein weiß, was außer den Orchideen sonst noch alles aus Wharton verschwunden ist. Je schneller ich es dem neuen Eigentümer übergebe, desto besser. Würdest du dir gern das alte Cottage deiner Großeltern anschauen? Ich bin auf dem Weg dorthin.«
    »Warum nicht?« Sie gingen hinüber zu dem Cottage, das in einem kleinen Garten gleich hinter dem Geviert stand. Aus dem Innern hörte Julia Baugeräusche.
    »Hoffentlich hast du nicht das Gefühl, dass dieser Ort ebenfalls zerstört ist, aber hier konnte man einfach nicht mehr wohnen. Und solange die letzten Beschäftigten des Anwesens noch da sind, dachte ich, könnten sie etwas Sinnvolles für mich tun.«
    »Was geschieht mit ihnen, wenn der neue Eigentümer Wharton übernimmt?«, erkundigte sich Julia.
    »Die meisten von ihnen erhalten einen neuen Vertrag, und vermutlich werden sie lieber für einen anwesenden Chef arbeiten als in der Situation der vergangenen zwanzig Jahre. Wollen wir reingehen? Erschrick nicht: Es sieht ganz anders aus.«
    Julia, die einen dunklen, schmalen Flur und eine steile Treppe erwartete, trat erstaunt in einen großen, leeren Raum.
»Ich kann niedrige Decken nicht leiden«, erklärte Kit. »Immerhin bin ich über eins neunzig groß. Also habe ich sie rausnehmen lassen.«
    Kit hatte nicht nur die Decken entfernt. Die gesamte innere Struktur, früher bestehend aus Küche, Schlafzimmer und Bad, war verschwunden. Julia hob den Blick zur ehemaligen Schlafzimmerdecke und sah an der höchsten Stelle vier neu eingebaute Oberlichter. Aus ihrer Kindheit war nur noch der große Kamin übrig.
    »Es ist tatsächlich ganz anders«, stellte sie fest.
    »Ich habe den Raum im oberen Stockwerk für die höheren Decken unten genutzt. Den alten Schuppen möchte ich in eine Küche und ein Bad umbauen lassen. Ganz schön drastisch, ich weiß, aber ich glaube, dass es meinen Bedürfnissen entsprechen wird, wenn es fertig ist.«
    »Eins steht fest: Du hast das Cottage auf den Standard des neuen Jahrtausends gebracht«, stellte Julia fest. »Es ist kaum noch als das alte zu erkennen.«
    Er sah sie an. »Du bist aus der

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