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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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keinen Dienst und möchte es genießen.«
    Harry strahlte eine Leichtigkeit und Begeisterung aus, die Olivia bis dahin noch nicht aufgefallen waren.
    » Klingt gut. Aber wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden: Ich muss dieses feuchte Kleid ausziehen.«
    »Selbstverständlich. Bis zum Abendessen, Olivia.«
    »Ja«, sagte sie und lief die Treppe hinauf. »Bis später.«
     
    An jenem Abend bat Olivia Elsie, sie zu frisieren – den Pony in einer Rolle, die übrigen Haare in üppigen goldenen Locken, die über ihre Schultern fielen. Dazu zog sie ihr blaues Lieblingskleid an.
    »Sie sind bildhübsch«, stellte Elsie voller Bewunderung fest. »Master Harry ist heute zum Abendessen da, stimmt’s?«

    »Ich glaube schon.« Olivia, die zu nervös war, um sich auf Vertraulichkeiten einzulassen, ging nach unten und auf die Terrasse, wo Adrienne und Harry bereits auf sie warteten.
    »Harry hat mir gerade erzählt, dass ihr morgen zusammen an den Strand wollt.« Adrienne lächelte anerkennend. »Olivia, chérie , die frische Luft tut Ihnen gut. Sie sehen wunderschön aus.« Adrienne reichte Olivia ein Glas Rosé von dem Silbertablett auf dem Tisch. »Morgen wird auch Christopher zu Hause sein. Am Sonntag haben wir einige Nachbarn zum Lunch eingeladen, damit Sie sie kennenlernen können. Aber setzen wir uns doch.«
     
    Der Abend verging in angenehmer Atmosphäre. Harry war Olivia gegenüber sehr aufmerksam und erkundigte sich nach der Londoner Saison und dem Leben in der Stadt. Adrienne zog sich, Müdigkeit vorschützend, früh zurück, so dass die beiden allein auf der Terrasse blieben. Olivia bemühte sich, ihre Nervosität unter Kontrolle zu halten und Haltung zu bewahren.
    »Es freut mich wirklich, dass Sie in Wharton Park sind, Olivia. Wie schön, dass meine Mutter Gesellschaft hat, wenn sie nicht in Frankreich bei ihrer Familie sein kann und mein Vater so selten da ist. Sie mag Sie sehr.«
    »Ich mag sie auch«, sagte Olivia.
    »Gefällt Ihnen das, was dieser Teil der Welt zu bieten hat, nun besser als das letzte Mal?«, fragte Harry lächelnd.
    »Ja! Ich finde es wunderbar hier. Ihre Mutter hat mich bekehrt.«
    »Sie besitzt große Überzeugungskraft.« Harry hob die Augenbrauen. »Schön, dass Sie sich in Wharton wohlfühlen. Dies ist ein ganz besonderer Ort.«

    »Was für ein Glück für Sie, dass Sie das Wochenende hin und wieder zu Hause verbringen können«, bemerkte Olivia.
    »Ja. Das macht alles erträglicher. Aber«, meinte Harry und drückte seine Zigarette aus, »ich muss jetzt ins Bett. Ich bin hundemüde. Sie nicht?« Er reichte ihr die Hand. Sie ergriff sie und stand auf. Als sie ins Haus gingen, ließ er sie wieder los. »Gute Nacht, Olivia«, verabschiedete er sich an der Treppe und küsste sie höflich auf beide Wangen. »Schlafen Sie gut.« Dann verschwand er in Richtung seines Zimmers.
    Olivia legte sich verwirrt darüber, dass Harry nicht versucht hatte, sie auf den Mund zu küssen, schlafen. Sie tröstete sich mit dem Gedanken, dass dies erst der Anfang ihres Aufenthalts war und Harrys erster freier Tag seit Wochen. Sie musste ihm Zeit lassen.
     
    Am folgenden Morgen während der Fahrt zum Strand schien Harry bester Laune zu sein.
    »Ich werde Sie nicht mit einem zweiten Ausflug nach Holkham langweilen, sondern dachte mir, wir fahren nach Cromer, essen dort zu Mittag und machen dann einen Spaziergang am Strand«, schlug er vor.
    Olivias Vorstellung, in den Dünen in Harrys Armen zu liegen, verflüchtigte sich. Sie versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen und sich die wertvolle Zeit mit ihm nicht zu verderben.
    Sie verbrachten einen schönen Tag miteinander, auch wenn er nicht ganz so verlief, wie Olivia ihn sich gedacht hatte. Beim Lunch in einem Hotelrestaurant unterhielt Harry sie mit Anekdoten über die Rekruten seines Bataillons, von denen einige aus Wharton Park stammten.
    »Besonders beeindruckt mich Bill Stafford, der Verlobte von Elsie«, erzählte Harry und zündete sich eine Zigarette an.
»Er wird es bestimmt zum Offizier bringen, weil er die Ruhe und Souveränität besitzt, die nötig sind, damit die anderen auf ihn hören. Er wird mit Sicherheit ein besserer Soldat als ich«, gab Harry zu.
    »Das stimmt doch nicht, Harry.«
    »Ich fürchte schon, meine Liebe«, widersprach er und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Wollen wir heimfahren?«
    Weil Lord Crawford von London nach Hause zurückgekehrt war, fand das Essen an jenem Abend im Speisezimmer statt. Adrienne

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