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Orchideenhaus

Orchideenhaus

Titel: Orchideenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Riley
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strahlte vor Freude darüber, beide Männer bei sich zu haben, und steckte alle mit ihrer guten Laune an. Anschließend spielten sie Bridge. Olivia gewann dank ihrer guten Ausbildung bei Mr. Christian.
    Am Ende des Abends begleitete Harry sie die Treppe hinauf, wo sie wieder auf einen Gutenachtkuss wartete. Doch erneut bekam sie nur einen keuschen Kuss auf die Wange, bevor er sich in Richtung seines Zimmers entfernte.
     
    Zum Lunch am folgenden Tag erwartete man zwanzig Gäste, samt und sonders Freunde und Nachbarn von Lord und Lady Crawford. Olivia genoss das Essen, weil sie die Gesellschaft älterer Menschen gewöhnt war, hatte aber das merkwürdige Gefühl, taxiert zu werden. Sie konnte nur hoffen, dass sie sich von ihrer besten Seite zeigte. Harry verhielt sich wie schon in den vergangenen Tagen: aufmerksam-distanziert.
    Vor dem Einschlafen kam Olivia zu dem traurigen Schluss, dass es an der Zeit war, ohne ihn Pläne für die Zukunft zu schmieden.
     
    Als der Sommer zur Neige ging und der September herannahte, trieb der Geruch von abgebrannten Stoppelfeldern
über das Anwesen. Olivia las viel, machte lange Spaziergänge durch den Park und besuchte immer wieder Jack im Gewächshaus. Harry hatte sie seit dem Essen am Sonntag nicht mehr gesehen – er war das vergangene Wochenende in London gewesen. Seine offensichtliche Ambivalenz machte sie nur noch entschlossener, sich auf ihre Gedanken über die Zeit nach Wharton Park zu konzentrieren. Sie wäre schon früher abgereist, doch Elsie, mit der sie sich mittlerweile angefreundet hatte, wollte, dass sie bis zu ihrer Hochzeit blieb.
     
    Drei Tage vor Elsies Hochzeit kam Christopher unerwartet aus London. Er und Adrienne verbrachten den größten Teil des Nachmittags in seinem Arbeitszimmer. Olivia las gerade in der Bibliothek, als Adrienne sie mit blassem Gesicht aufsuchte.
    »Meine Liebe«, begrüßte Adrienne sie. »Es sieht ganz so aus, als wäre der Krieg unausweichlich. Christopher sagt, die britische Regierung habe Informationen, dass die Kriegsmarine alle unter deutscher Flagge segelnden Handelsschiffe angewiesen hat, sofort deutsche Häfen anzulaufen, weil der Einmarsch in Polen bevorstehe. Sie werden den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wohl nicht einhalten.« Adrienne sank, den Kopf in den Händen, auf einen Stuhl. »Jetzt ist es so weit, Olivia.«
    Olivia stand auf, um sie zu trösten. »Das wird Hitler bestimmt nicht wagen. Er weiß, was das bedeutet.«
    »Ja, das weiß er, und genau das will er, wollte er von Anfang an. Christopher glaubt, dass der deutsche Einmarsch in Polen bereits morgen früh beginnt. Dann muss Großbritannien in den Krieg eintreten.« Adrienne ergriff Olivias Hand. »Elsie darf nichts davon erfahren. Sie soll sich noch ein paar Stunden über ihre Hochzeitsvorbereitungen freuen. Verraten
Sie niemandem davon, bis die Öffentlichkeit darüber unterrichtet ist, ja?«
    »Natürlich, Adrienne. Ich sage kein Wort, das verspreche ich.«
    »Ich hoffe nur, dass sie ihren Hochzeitstag genießen können wie jedes andere Paar. Sie sollen das Gefühl haben, eine Zukunft zu besitzen, auch wenn dem nicht so ist.« Adrienne traten Tränen in die Augen, die sie mit einem Spitzentaschentuch wegwischte. » Mon dieu! Genug! Ich muss mich zusammenreißen. Entschuldigen Sie, ma petite . Manchmal ist es gar nicht gut, so viel zu wissen. Christopher muss sofort nach London zurück. Aber er wollte mir die Nachricht selbst überbringen.«
     
    An jenem Abend blieb Adrienne auf, bis Harry nach Hause kam. Als er eintraf, bat sie ihn in die Bibliothek und schenkte sich und ihm einen Armagnac ein.
    »Mutter, ich weiß Bescheid«, sagte Harry, der die Sorge in ihrem Gesicht las. »Bitte versuch, nicht in Panik zu geraten. Bis jetzt ist nichts sicher. Keiner weiß, wie es weitergeht. Überraschend kommt Hitlers Aktion nicht. Unsere Vorbereitungen laufen seit Monaten. Ich glaube, meine Jungs sind froh, wenn klar ist, wie die Dinge stehen, und wenn sie das Gelernte in die Tat umsetzen können.«
    Adrienne hob die Hand an die Stirn. »Nicht zu fassen, dass ich noch einen Krieg erleben muss. Der letzte hat mir so viele geliebte Menschen genommen, und jetzt… Harry…« Sie zuckte hilflos mit den Achseln.
    » Maman , bitte beruhige dich«, tröstete er sie, als sie in seinen Armen zu schluchzen begann. Dies war eine der wenigen Situationen, in denen er sich eine reservierte britische Mutter gewünscht hätte. Sie so verzweifelt zu sehen schmerzte ihn.
    »Was

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