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Orchideenstaub

Orchideenstaub

Titel: Orchideenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Pleva
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Unmengen an Eisen aus den Körper zu entfernen, die eingelagert wurden. Kosten, die das Heim vorgestreckt hatte. War die Behandlung eingestellt worden? Hatten sie das Kind sterben lassen? Doch das würde sie ihrem Bruder nicht zutrauen.
    Lea schrieb sich die anderen Namen aus dem Buch heraus. Irgendwo mussten ja die Akten sein. Sie wollte vorsichtig an die Sache herangehen und keinen Verdacht aufkommen lassen, dass sie hier rumschnüffelte.
    Inzwischen war Leben ins Haus gekommen, der normale Alltag hatte begonnen. Türen gingen auf und zu und draußen im Garten gingen die Ersten spazieren, während die Zimmer gereinigt wurden.
    Lea spähte hinaus. Es war niemand zu sehen. Sie verschloss die Tür hinter sich und ging den langen Gang zum Patiententrakt hinunter. Das merkwürdige Gefühl in der Magengegend war stärker geworden. Irgendetwas war hier nicht in Ordnung, das spürte sie.
     
     

26.
     
     
     
    CHANTEAU/PARIS   Sam erwachte am frühen Morgen vom Klopfen eines Spechts, der unermüdlich einen Baumstamm bearbeitete. Wie von Frau Rewe vorausgesagt, hatte er so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen. Tief und fest, ohne störende und erschöpfende Träume, wie es so oft in letzter Zeit vorkam. Kaffeeduft stieg ihm in die Nase. Das erste Mal seit langem, dass er sich seinen Kaffee morgens nicht selber machen musste. Lina hatte ihm immer einen ans Bett gebracht, wenn sie da gewesen war. Er streckte sich und sah sich um.
    Ein alter Schrank, bei dem sicherlich die Türen quietschten, wenn man ihn öffnete, war mit dem Bett und einem alten Sessel, in dem zwei alte Porzellanpuppen saßen und ihn aus traurigen Glasaugen anstarrten, das einzige Mobiliar in dem Zimmer. Ein getrockneter Blumenstrauß stand auf dem Nachttisch und an der einen Wand hingen viele bunte Kinderzeichnungen.
    Sam schlug die Decke zurück. Es war nicht gerade mollig warm hier. Er zog sich schnell seine Jeans und sein Sweatshirt über und ging ins Bad. Das Wasser war eiskalt. Sam entschied sich für eine Katzenwäsche.
    Juri saß bereits am Frühstückstisch und rieb sich die müden Augen, als Sam ins Wohnzimmer kam.
    „Na, wie haben Sie geschlafen?“ Frau Rewe stellte frische Brötchen zwischen diverse Käsesorten, Marmeladen und einer Schinkenplatte auf den Tisch, schenkte Orangensaft in die Gläser und wickelte die gekochten Eier aus einem Handtuch.
    „Hervorragend“, sagte Sam und setzte sich zu Juri. Sein Partner war morgens, wenn er abends etwas getrunken hatte, nie sehr gesprächig, deshalb klopfte er ihm nur freundschaftlich zur Begrüßung auf die Schulter.
    „Mir ist heute Nacht noch der eine Name eingefallen, den mein Mann öfter erwähnt hatte. Ich glaube es war Thiel, Heinrich. Ja Heinrich Thiel.“
    „In welchem Zusammenhang war das?“
    „Oh, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Er schien ihn sehr zu bewundern. Er war wohl auch Arzt. Kennengelernt habe ich den Mann allerdings nie.“
     
    Direkt nach dem Frühstück brachen die beiden Richtung Paris auf und Sam versuchte noch einmal, Germain anzurufen. Dieses Mal meldete sich der Inspektor gleich nach dem zweiten Klingeln. Im Hintergrund war lautes Stimmengewirr zu hören und er klang gestresst. Er erklärte kurz und knapp, dass er gerade an einem Tatort wäre, dass sie sich aber gegen Nachmittag kurz auf dem Kommissariat treffen könnten.
    In Sams Zeitplan passte das gar nicht, denn er hatte gegen Nachmittag in München sein wollen.
    Juri rieb sich unaufhörlich die Stirn. Ein Zeichen dafür, dass er immer noch einen Kater hatte. Er hatte gestern Abend gemeinsam mit Frau Rewe an die drei Flaschen Wein getrunken.
    „Kennst du Paris?“
    „Nein. Warum fragst du?“
    „Weil wir noch gute vier bis fünf Stunden Zeit haben, bis wir Germain treffen. Was hältst du davon, wenn du noch eine Kopfschmerztablette einschmeißt und wir in den Louvre gehen?“
    „Gute Idee“, sagte Juri und sein Gesichtsausdruck verdeutlichte, dass er von der Idee überhaupt nicht angetan war.
    Eine Stunde später erreichten sie Paris.
    Juris Laune war inzwischen besser geworden und er ließ sich tatsächlich ohne Murren auf einen Besuch im Louvre ein. „Wie kann man nur so ein fürchterliches Ding vor dieses alte Gebäude stellen?“, war sein erster Kommentar vor der zweiundzwanzig Meter hohen Glaspyramide, die vor dem Haupteingang stand.
    „Es soll die Moderne mit der Geschichte verbinden. Das Glas steht für das Neuzeitliche.“
    „Ganz toll.“
    „Das ist eben Kunst. Was ist für

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