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Orchideenstaub

Orchideenstaub

Titel: Orchideenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Pleva
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meiner Geschichtsstunde. Was sagen Sie?“
    Sam war überrascht und verwirrt zugleich. „Nun, was soll ich sagen … gute Arbeit. Sie sind eingestellt.“
    Frau Rewes Lachen am anderen Ende der Leitung konnte sogar Juri hören.
    „Diese Informationen muss ich jetzt erst einmal verstehen und sacken lassen.“
    „Tun Sie das, und wenn Sie noch fragen haben, rufen Sie mich an.“
      Sam bedankte sich bei der Frau, die ihnen für die Ermittlungen einen entscheidenden Hinweis gegeben hatte, und legte auf. „Hast du schon mal was von einer arischen Elite gehört, die das Universum retten wollte?“
    „Ich glaube ich lasse mich demnächst nach Russland versetzen. Du kommst mir immer mit zu schrägen Typen daher. Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass unser Mörder so ein Bekloppter ist, oder?“
    „Die Opfer waren bis auf das letzte blond. Es geht hier also nicht um eine Rassengeschichte, aber anscheinend war zumindest der alte Steiner Mitglied eines solchen Ordens, sonst wäre er ja nicht im Besitz dieses Buches gewesen.“ Sam strich sich seufzend über die Stirn und sagte leicht verzweifelt: „Ich glaube ich werde langsam wahnsinnig.“
    „Na, vielleicht sitzt die Lösung ja da drin.“ Juri zeigte mit dem Finger auf das Polizeigebäude vor sich. „Zerlegen wir ihn wie einen Frosch.“
    „Man merkt doch manchmal, dass dir die Schulzeit noch tief in den Knochen sitzt, Kleiner.“
     
     

40.
     
     
     
    Rafael Rodriguez saß in einem Verhörzimmer und hatte sich bereits bei einem Vorgesetzten über die äußerst fragwürdige und schlechte Behandlung beschwert, die einem Besucher wie ihm in diesem Land zuteilgeworden war. Zumal er Opfer nicht Täter war.
    Sam und Juri lauschten noch ein paar Sekunden an der Tür und schnappten dabei Worte wie Nazideutschland und Ausländerhasser auf, bevor sie das Zimmer betraten. Eine alte Leier, die viele ausländische Kriminelle zu ihrer Verteidigung vorbrachten.
    Auf jeden Fall hatte sich Rafaels gestriges lethargisches Verhalten in rasenden Zorn verwandelt.
    Der junge Beamte, der lediglich auf Señor Rodriguez aufpassen sollte, damit er nicht das Weite suchte oder sich etwas antat, starrte stur an die Wand neben der Tür und vermied jeglichen Blickkontakt mit dem äußerst aggressiven und beängstigenden Kolumbianer.
    Als Sam und Juri den Raum betraten, sah er regelrecht erleichtert aus.
    „In meinem Land werden Ausländer freundlich behandelt.“
    „Setzen Sie sich, Señor Rodriguez. Es wird sich sicherlich gleich alles als großes Missverständnis herausstellen“, sagte Sam in ironischem Unterton, setzte sich dem Mann gegenüber und öffnete die Akte. Er ließ sich viel Zeit dabei. Sah sie noch einmal durch und plötzlich fuhr ihm der Schreck durch alle Glieder. Er machte einen zweiten Stapel und legte jedes einzelne Blatt darauf. Es war weg!
    „Man hat mir Blut abgenommen. Warum nimmt man mir Blut ab?
    „Seien Sie endlich ruhig“, sagte Sam barsch und gab Juri ein Zeichen, ihm nach draußen zu folgen.
    „Wo ist das Foto?“
    „Welches Foto meinst du?“
    „Na, das eine, das uns Frau Rewe mitgegeben hat.“
    „Sie müssen beide in der Akte sein.“
    „Da ist nur das eine. Ich brauche das, wo alle drauf gewesen sind.“
    Juri nahm Sam die Akte aus der Hand und ging die Blätter noch einmal eigenhändig durch. Aber auch dieses Mal tauchte das Foto nicht auf. „Das gibt‘s doch nicht. Sie waren beide hier drin“, sagte er deprimiert.
    „Hattest du es nicht in der Tasche, als wir bei Frau Thiel waren?“
    Sam dachte angestrengt nach. Er konnte sich erinnern, dass er das Foto in seine Jackentasche gesteckt hatte. Er ging zurück ins Zimmer und nahm sie von der Garderobe. Als er jedoch in die Innentasche griff, war diese leer. Nach dem Besuch bei Frau Thiel war er direkt zum Flughafen gefahren und dann nach Malaga geflogen. Bei der Kontrolle am Flughafen hatte er die Jacke ausgezogen und anschließend über den Arm gehängt. Das Foto muss dabei rausgefallen sein. Sam fluchte laut vor sich hin und hieb mit der flachen Hand gegen die Wand. „O.k., ruf Frau Thiel an. Vielleicht hat sie noch ein Foto von ihrem Vater“, sagte er zu Juri.
    Doris Thiel hatte gesagt, dass ihr Vater als Gynäkologe in Argentinien gearbeitet hatte und dem letzten Opfer war die Gebärmutter rausgerissen worden. Bestand dort vielleicht ein Zusammenhang? Herausfinden konnten sie das nur, wenn sie Rafael Rodriguez ein Foto vorlegen konnten.
    Sam versuchte, gelassen in den Raum

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