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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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ihren Mund zu einem schmalen, entschlossenen Strich. »Ich fürchte, das wird nicht gehen. Es war bereits sehr peinlich für mich, weiterhin Eure Dienste in Anspruch zu nehmen. Es hat uns eine Menge Unannehmlichkeiten verursacht. Ich habe es getan, weil ich glaube, dass Ihr uns helfen könnt, aber es gibt Grenzen. Ich kann Euch wirklich nicht zu meinem Ehemann vorlassen.«
    »Ivaris, es tut mir Leid. Ich weiß, wie unangenehm dies für Euch sein muss. Und ich bringe ungern eine Lady in Verlegenheit, die mich in ihre private Kapelle eingeladen hat und mir etwas zu essen bringen lässt. Aber ich bin hier, um mit Lohdius zu sprechen, und das werde ich auch tun.«
    Sie baut sich vor mir auf.
    »Wenn Ihr glaubt, dass ich Euch nicht einfach aus dem Weg räumen würde, dann irrt Ihr Euch«, warne ich sie.
    »Ihr werdet mich ganz sicher nicht einfach aus dem Weg räumen.«
    »Und ob ich das tue. Wenn Ihr Thraxas engagiert, bekommt Ihr das volle Leistungspaket. Leute aus dem Weg zu räumen, ist darin enthalten. Also führt mich zu Eurem Ehemann, bevor ich das Haus durchsuche, und sagt Euren Dienstboten da, dass sie sich nicht die Mühe machen sollen, mich aufzuhalten. Sie würden sich nur wehtun.«
    Ich dränge mich an ihr vorbei. Ich räume sie zwar nicht direkt aus dem Weg, aber ich lasse mich von ihr auch nicht aufhalten. Ein Diener versucht, mir den Weg zu verstellen, aber ich lasse ihn kurzerhand von meinem mächtigen Bauch abprallen und marschiere weiter zu den Privatgemächern im hinteren Teil des Hauses. Als Senator Lohdius den Lärm hört, taucht er auf.
    »Er hat sich einfach an mir vorbeigedrängt«, sagt seine Frau, die hinter mir hergekommen ist. Sie hört sich irgendwie gekränkt an.
    Der Senator wirft ihr einen giftigen Blick zu, bevor er mich mit demselben Blick bedenkt.
    »Spart Euch dieses Getue, ich muss mit Euch reden. Von mir aus können wir das gleich hier erledigen, oder auch unter vier Augen, falls es Euch lieber ist, wenn Eure Dienstboten nicht mithören.«
    »Hier lang«, knurrt Senator Lohdius und führt mich in einen Salon.
    »Gibt es einen Grund, warum ich nicht die Zivilgarde rufen und Euch aus meinem Haus werfen sollte?«
    »Nicht den geringsten. Aber so wie es in letzter Zeit um Eure Beliebtheit bestellt ist, glaube ich kaum, dass sie es sonderlich eilig haben, Euch zu Hilfe zu kommen. Ich habe einige Fragen an Euch.«
    »Ich habe bereits unmissverständlich klargemacht, dass ich nicht mit Euch reden will. Ihr vertretet mich nicht.«
    »O doch. Selbst wenn ich nur für Eure Frau arbeite. Auf jeden Fall ermittele ich in Eurer Angelegenheit. Und ich habe gerade von einem Anwalt erfahren, dass Ihr dieses Testament tatsächlich gefälscht habt.«
    »Wie bitte?«
    »Comosius’ Testament. Ihr habt es gefälscht, vielmehr, Ihr habt den Auftrag dazu gegeben. Calvinius hatte Recht, Ihr habt versucht, ihn um diese Erbschaft zu betrügen. Er hat einen Haufen Zeugen und jede Menge andere Beweise. Er hätte Euch vor Gericht in viele kleine Teile zerrissen.«
    Ich erwarte, dass er vehement widerspricht und es abstreitet. Aber damit liege ich falsch.
    »Ihr habt ganz Recht. Ich habe veranlasst, dieses Testament zu fälschen.«
    »Ihr gebt es zu?«
    »Ja.«
    »Warum habt Ihr das getan?«
    »Ich brauchte das Geld. Meine politische Arbeit verschlingt Unsummen. Die Volkspartei kann sich schließlich nicht aus der Schatztruhe des Königs bedienen.«
    »Und da habt Ihr gedacht, Ihr bedient Euch einfach des Vermögens eines anderen?«
    »So könnte man es ausdrücken. Calvinius war ein elender Parasit, der seinen Reichtum zusammengerafft hat, indem er die Armen ausgebeutet und betrogen hat. Also fand ich es nicht so abwegig, ihn meinerseits zu betrügen.«
    Senator Lohdius sieht mich ungerührt an. Ich kann nicht gerade sagen, dass er von Schuldgefühlen gepeinigt wird. Im Gegenteil, es scheint ihn überhaupt nicht zu stören. Der Mann ist so kalt wie das Herz eines Orks – wie alle ehrgeizigen Politiker.
    »Aber Ihr leugnet weiterhin, dass Ihr Calvinius umgebracht habt?«
    »Allerdings.«
    »Obwohl er Euch für ein Verbrechen vor Gericht zerren wollte, das Ihr tatsächlich begangen habt und dessen Ihr schuldig befunden worden wäret?«
    »Es ist nicht sicher, dass man mich schuldig gesprochen hätte.«
    »Aber sehr wahrscheinlich.«
    Der Senator zuckt nur mit den Schultern. Er behält in einer Krise wirklich die Ruhe, das muss ich ihm lassen.
    »Wolltet Ihr deshalb, dass ich nicht in Eurem Fall ermittele? Weil

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