Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
Vom Netzwerk:
etwas, was mir gehört.« Seine Stimme klingt so eisig, als wäre sie unter dem verfluchten Berg Zarax geschmiedet worden. Er schnarrt ein Machtwort, und wir fliegen alle gegen die Wand. Die Landung ist ziemlich schmerzhaft, aber ich rapple mich grimmig wieder auf. Mein Zauberschutzamulett hat mich vor dem Schlimmsten bewahrt, aber es war trotzdem eine sehr unangenehme Erfahrung. Ich hebe mein Schwert und greife an. Er hat keinen Zauberstab und muss den größten Teil seiner Zaubersprüche in dem Kampf mit Tinitis Schlangenstrickerin verbraucht haben. Also habe ich eine reelle Chance, ihn mit meinem Schwert auszuweiden, bevor er einen weiteren Zauberspruch loslassen kann.
    Für einen Ork ist er ziemlich klein und verschwindet fast völlig in seinem schwarzen Umhang. Auf der Stirn trägt er ein schwarzes Juwel, das Abzeichen seiner Gilde. Ich trete ihm gemeinsam mit Makri in den Weg, und wir holen beide zu einem tödlichen Hieb aus. Mein Schwert prallt von einer unsichtbaren Barriere ab und fliegt mir aus der Hand. Mein Arm fühlt sich taub an. Er hat einen Schutzzauber gewirkt, und so, wie Marihana Sekunden später von ihm abperlt, ist der anscheinend ziemlich wirkungsvoll. Tinitis scheint nicht allzu viel Widerstand leisten zu können. Entweder ist sie von der ersten Auseinandersetzung mit dem Zauberer noch zu benommen, oder, was wahrscheinlicher ist, sie hat so viel Kleeh intus, dass sie nicht mehr weiß, wie man einen Zauber wirkt.
    Der schwarz gekleidete Ork-Magier hebt seine Hand. Ich bereite mich auf einen weiteren Rundflug durch mein Büro vor. Im nächsten Moment fällt er mir tot vor die Füße. Ich sehe ihn verwirrt an. Makri tritt neben mich und stößt ihn mit dem Fuß an.
    »Das habe ich wirklich nicht erwartet«, sagt sie.
    »Ich auch nicht«, gebe ich zu.
    »Vielleicht hatte er ja ein schwaches Herz?«
    Lisutaris kommt herein. »Ich habe ihn getötet«, sagt sie.
    »Noch ein Triumph«, erklärt Makri und lässt sich schwer neben Herminis auf das Sofa plumpsen.
    »Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte, als ich eure Botschaft erhalten habe«, erklärt die Herrin des Himmels. »Was ist passiert?«
    »Diese Idiotinnen haben Herminis in mein Büro gebracht. Eine völlig absurde Idee.«
    »Ich meinte, was ist mit diesem Magier passiert?«
    Ein Gewirr von berauschten Stimmen erhebt sich, als alle gleichzeitig versuchen, es ihr zu erklären. Lisutaris versucht, aus diesem Gebrabbel schlau zu werden, kniet sich hin und untersucht den Leichnam. Sie legt ihre Hand auf das Herz des Magiers, dann auf sein Juwel und untersucht schließlich seinen Zauberstab.
    »Dieser Magier hat bereits seit mehreren Monaten in Turai gearbeitet«, verkündet sie, was sie offenbar durch ihre magische Untersuchung herausgefunden hat. »Kein Wunder, dass meine eigene Zauberkraft in Mitleidenschaft gezogen wurde.«
    Ein mächtiger feindlicher Magier direkt in unserer Mitte. Ein sehr geschickter Schachzug der orkischen Hexenmeistergilde. Schmuggle einen Magier in die feindliche Stadt und verstecke ihn in einem Raum, der mit Rotem Elfentuch ausgekleidet ist, so dass keiner ihn entdecken kann. Dann muss er nichts mehr weiter tun, als ab und zu kurz aus dem Raum zu treten und einen Bann zu wirken, der die magischen Fähigkeiten der turanianischen Zauberer dämpft. Danach kann er sich wieder in seinem Versteck verkriechen, bevor es jemandem auffällt. Die Zauberer des Palastsicherheitsdienstes und die des Justizdomizils suchen zwar jeden Tag die Stadt nach feindlicher Zauberei ab, aber selbst ihre großartigen Fähigkeiten können Rotes Elfentuch nicht durchdringen.
    »Er hätte sich den ganzen Krieg über dort verstecken können, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre«, bemerkt Marihana.
    »Ein Glück, dass wir ihn aufgestöbert haben«, meint Makri. »Glaubst du, dass die Stadt der Vereinigung der Frauenzimmer dafür einen Orden verleiht?«
    »Wir dürfen das in der Öffentlichkeit auf keinen Fall bekannt machen«, meint Marihana. »Wir haben zu der Zeit eine verurteilte Frau aus dem Gefängnis befreit.«
    »Das ist wirklich eine sehr unangenehme Situation«, stimmt ihr Lisutaris zu. »Ich müsste das eigentlich sofort dem Kriegsrat melden, aber …«
    Sie unterbricht sich. Sobald die Behörden erfahren, dass sich ein orkischer Magier in der Geheimen Villa versteckt hat, werden sie eine gründliche Untersuchung anberaumen, die natürlich auch den kriminellen Ausflug der Vereinigung der Frauenzimmer aufdecken wird.
    »Wir müssen

Weitere Kostenlose Bücher