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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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meinen Ärmel.
    »Du hast doch gesehen, wie Tanrose sich gestern Nacht auf Makris Seite gestellt hat. Wie sollen wir da heiraten? Warum hast du mir das eingeredet? «
    »Was?«
    Ghurd sieht mich vorwurfsvoll an. »Warum hast du mich dazu gezwungen, Tanrose einen Heiratsantrag zu machen? Ich bin noch nicht bereit.«
    »Ich habe dich nicht…«
    »Ich habe dir in der Schlacht von Ekinsbrog das Leben gerettet!«, knurrt Ghurd. »Und so dankst du es mir!«
    Ich schüttle den Kopf. Er benimmt sich wirklich erbärmlich.
    »Mach dir keine Sorgen. Wir sind ohnehin alle tot, bevor du vor den Altar treten kannst.«
    »Und wenn nicht?«, fragt Ghurd. »Wenn ich den Krieg nun überlebe? Dann muss ich heiraten!«
    »Ja, da ist keine glückliche Lösung in Sicht«, mischt sich Makri eisig ein. »Vielleicht solltest du Tanrose fragen, ob es ihr nicht genügt, wenn sie den Rest deines Leben für dich kocht und putzt und die Sache mit der Hochzeit einfach vergisst.«
    »Sprich du nicht in diesem Ton mit mir!«, grollt Ghurd wütend. »Wie kannst du es wagen, in meiner Kaschemme heimlich Zusammenkünfte abzuhalten? Und Bier aus dem Keller zu stehlen?«
    Makri sieht mich anklagend an. »Hast du ihm das etwa verraten?«
    »Das brauchte er gar nicht!«, schreit Ghurd. »Glaubst du, ich habe keine Augen im Kopf? «
    »Wenn du mich besser bezahlen würdest, könnte ich mir mein Bier selbst kaufen«, kontert Makri.
    »Du bist gefeuert!«
    »Fein. Ich kündige. Erinnere mich daran, dass ich deine ekelhafte Kaschemme nie wieder betrete.«
    »Du darfst meine ekelhafte Kaschemme nie wieder betreten!«
    Makri sieht mich böse an. »Du musstest natürlich herumlaufen und das herausposaunen, nicht wahr?«
    »Ich und herausposaunen? Und das hältst du für schlimm?« Mein Ärger ist nicht ganz unberechtigt. »Nach diesem widerlichen Verhalten, das du in letzter Zeit an den Tag legst? Ich verfluche den unseligen Tag, als du in die Rächende Axt gekommen bist!«
    Wir verfallen in brütendes Schweigen. Als der Landauer durch Thamlin fährt, steigt Makri an der Wahre-Schönheit-Chaussee aus. Hier wohnen die Zauberer. Sie verabschiedet sich nicht von uns. Wir wenden uns nach Osten zum Superbius-Tor. Aber wir bleiben bald in einer Horde Teilzeitsoldaten stecken, die ebenfalls zum Truppenübungsfeld unterwegs sind. Wir steigen aus und schließen uns dem Haufen an. Es schneit sehr stark und wir können kaum etwas sehen. Ein paar besonders ausgelassene Kerle in der Truppe versuchen, ihre Freunde mit aufmunternden Rufen aufzuheitern, aber die meisten Bürger trotten schweigend einher. Ganz gleich, was im nächsten Krieg passiert, viele dieser Männer werden den nächsten Sommer nicht mehr erleben.
    In der Stadt kocht die Gerüchteküche über. Die Elfen können angeblich nicht lossegeln, weil alle jungen Elfen boahabhängig geworden sind. Die Simnianer kommen nicht, weil sie sich entschlossen haben, lieber ihre eigenen Grenzen zu verteidigen. Die Niojaner hätten eine Abmachung mit den Orks getroffen, Turai gemeinsam anzugreifen und sich anschließend die Beute zu teilen. Königin Direeva wäre angeblich ebenfalls eine Sonderabmachung mit den Orks eingegangen. Sie würde ihnen eine Schwadron ausgeruhter Drachen leihen, wenn die Orks dafür ihr Königreich unangetastet ließen.
    Aber es kursieren nicht nur schlechte Gerüchte. Letzte Woche wurde spekuliert, dass Prinz Amrag bei einer Fehde getötet worden wäre, die von einigen übelwollenden Ork-Nationen angezettelt worden sein soll. Angeblich, weil das Blut des Prinzen von einem menschlichen Urahn verunreinigt wäre. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass an irgendeiner dieser Geschichten etwas Wahres ist. Und der Prinz hat bereits genügend unter Beweis gestellt, dass er in der Lage ist, jeden Widerstand gnadenlos zu brechen.
    Vor den Stadttoren müssen wir einer Kolonne von Behördenkutschen Platz machen. Es ist der Konsul mit seinem Tross. Als er in seiner mit livrierten Dienern besetzten Kutsche an mir vorbeifährt, wird mir klar, wie erbärmlich es um meine Ermittlungen bestellt ist. Fast hätte ich den Konsul beschuldigt, an dem Mord an Präfekt Calvinius beteiligt gewesen zu sein. Wie konnte ich in Zeiten wie diesen nur einer solch abstrusen Idee nachgehen? Und selbst wenn ich einen Beweis dafür gehabt hätte, was sollte ich damit anfangen? In eine Sitzung des Kriegsrates platzen und den Konsul des Mordes bezichtigen? Wohl kaum. Im besten Fall wäre ich schlicht ignoriert worden. Und im schlimmsten Fall

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