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Orcs ante Portas

Orcs ante Portas

Titel: Orcs ante Portas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Armee. Gleichzeitig überschütten uns die Drachen von oben mit Feuer. Ich wäre längst tot, wenn uns unsere Zauberer, die sich jetzt dank Lisutaris’ Warnung beinahe vollständig auf dem Schlachtfeld versammelt haben, nicht augenblicklich geschützt hätten.
    In dem verheerenden Durcheinander versucht Senator Marius unsere Phalanx zu formieren und dem Feind zuzuwenden, aber das ist nicht so einfach. Die Männer sind in Panik, und da fast alle Phalangen rechts und links von uns Aufstellung genommen haben, um die aufmunternden Worte unseres Prinzen mit anzuhören, bleibt kaum Platz für ein solches Manöver. Speere, Schilde, Arme und Beine geraten völlig durcheinander, als eine andere Phalanx mit der unseren zusammenstößt. Das Schneetreiben wird stärker, und wir können unseren Feind nicht einmal sehen, obwohl wir die Schreie aus der Schlacht hören. Schon bald lösen sich unsere Reihen von dem Strom der Flüchtenden noch weiter auf. Bei ihnen handelt es sich um die Überlebenden der Truppen an unserer linken Flanke. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sie im Handumdrehen beiseite gefegt wurden.
    Derweil setzen die Drachen über uns ihren Angriff fort. Es müssen mindestens zwanzig sein. Jeder Drache trägt einen Reiter, einen Magier und vielleicht noch etwa zehn weitere Orks. Es sind Armbrustschützen, deren Bolzen tiefe Lücken in unsere Reihen reißen. Ihre Magier feuern ihre Zauber auf uns herunter und versuchen, die magische Schutzbarriere zu durchbrechen, die Lisutaris und ihre Kollegen errichtet haben. Feuerkeile zucken über den Himmel, als unsere Zauberer den Angriff erwidern.
    In dem ohrenbetäubenden Lärm kann keiner die Befehle von Senator Marius hören. Seine Zenturionen mühen sich ab, die Männer in Schlachtordnung zu bringen. Natürlich geht es auf einem Schlachtfeld immer laut und chaotisch zu, aber eine gut ausgebildete Phalanx sollte damit fertig werden. Wir sind aber alles andere als eine gut ausgebildete Phalanx. Als wir uns endlich umgedreht haben und dem Feind entgegensehen, klaffen große Lücken in unseren Reihen. Unsere ganze linke Flanke hinkt hinterher. Ich schreie die Männer um mich herum an, ihre Lanzen endlich in Position zu bringen. Die Männer bemühen sich redlich, aber wir sind nicht einmal annährend bereit, als in dem Schneetreiben vor uns eine orkische Phalanx auftaucht. Sie marschieren in beeindruckender Formation auf uns zu. Mit ihren verwegenen Gesichtern, der schwarzen Heidung und der nüchternen Rüstung bieten sie einen Anblick, bei dem den Neulingen an meiner Seite das Herz in die Uniformhose rutscht.
    Als die Orks vor uns auftauchen, weiß ich, dass wir verloren sind. Was wir auch immer über die Schwächen der orkischen Armee gewusst zu haben glauben, wir haben uns gründlich getäuscht. Diese Phalanx marschiert Furcht einflößend diszipliniert. Kaum sehen sie uns, gellen Hörner, und die langen Spieße, die sie in den Himmel gestreckt haben, senken sich in unsere Richtung und bilden eine scharfe und tödliche Wand. Die orkische Phalanx verfällt in einen langsamen Trab und wird immer schneller, je näher sie uns kommt. Die Männer um mich herum greifen nach ihren Kurzspeeren, um sie gegen den Feind zu schleudern, in der Hoffnung, eine Bresche in ihre Reihen zu reißen. Aber es funktioniert nicht so gut, wie es sollte. Meine Phalanx sollte eigentlich gleichzeitig die Kurzspeere schleudern, damit sie wie ein stählerner Sturm in die Linien des Feindes einschlagen. Aber die Männer in unserer Phalanx hören die Befehle nicht und scheinen auch die ganze Ausbildung vergessen zu haben. Sie schleudern die Speere viel zu früh ab. Die meisten landen weit vor dem Feind harmlos im Boden. Die disziplinierten Orks haben abgewartet. Ohne ihren Lauf zu unterbrechen, lassen sie den Hagel ihrer Kurzspeere los. Eine Wolke aus spitzem Metall regnet auf unsere Köpfe herunter. Da unsere Zauberer vollkommen mit dem Kampf gegen die Drachen beschäftigt sind, haben wir keinen Schutz vor diesen feindlichen Speeren. Jeder Mann trägt zwar seinen Harnisch und einen Helm, aber ein spitzer, schwerer Speer, der aus der Luft heransaust, durchschlägt die Rüstung eines einfachen Soldaten mit Leichtigkeit. Selbst wenn er von dem Harnisch des einen Mannes abprallt, trifft er mit großer Wahrscheinlichkeit das Bein oder den Arm eines anderen Soldaten und reißt dort verheerende Wunden, die den Betreffenden außer Gefecht setzen. Männer rechts und links von mir fallen zu Boden. Ich halte mir

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