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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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sehr
nachdenklich.
    „Wenigstens haben wir in dem Punkt richtig gelegen.“,
murmelte sie leise.
    „Was meinen Sie damit?“, wollte Keßler von ihr wissen.
    „Na, die Todesursache des zweiten Pfarrers. Bamberger ist
absolut sicher, dass es dasselbe Gift und die gleiche Art der Injektion waren.“
    „Also wieder der am Hals aufgesetzte … Wie hieß das Ding doch
gleich?“
    „Druckinjektor!“
    „Ja, genau. Das heißt, wir können von ein und demselben Täter
ausgehen.“
    „Der Bericht ist unterwegs zu uns. Sobald er vorliegt, werden
wir beide Berichte, also den von Baumert und den von Böttger, noch einmal
komplett durchgehen und auf Parallelen untersuchen. Vielleicht haben wir ja
auch etwas übersehen.“
    „Was ist mit meinem Vorschlag, unserem Freund Vergil Nagy
einen Besuch abzustatten?“
    „Das können wir gerne danach …“
    Mitten im Satz wurde Verena unterbrochen. Die Bürotür flog
auf und knallte gegen das dahinter stehende Sideboard. Thomas Bent betrat
schwungvoll den Raum und baute sich vor Verenas Schreibtisch auf.
    „Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass ich von Ihnen konkrete
Ergebnisse erwarte!“
    Verena schaute demonstrativ auf ihre Armbanduhr und
antwortete dann betont lässig: „Ja, das haben Sie. Es ist aber noch nicht 12.00
Uhr.“
    Bent war so sehr in Fahrt, dass er den eigentlichen
Abgabetermin offensichtlich vergessen hatte. Die Frist war bereits am
Donnerstag abgelaufen. Er ignorierte Verenas Bemerkung und geiferte weiter: „Mit
konkreten Hinweisen meine ich nicht den verdammten Bericht, sondern dieRichtung,
in die Sie ermitteln! Sie sind auf der falschen Spur! Eben erhielt ich einen
Anruf des Landespolizeipräsidenten. Der Innenminister hat sich bei Dr. Ziegler
beschwert und ihn angewiesen, sofort die polizeilichen Ermittlungen im Kloster
Auethal einzustellen.“
    „Aber woher …“ Bent ließ Verena gar nicht zu Wort kommen.
    „Fragen Sie mich nicht! Ich kann Ihnen nur sagen, dass sich
nicht nur der Rektor der Kommunität, Herr Eichholz, persönlich beim
Innenminister beschwert hat. Das lief auf einer noch höheren Ebene ab. Reicht
Ihnen das als Erklärung?“
    „Ich verstehe das nicht. Es ist richtig,  wir waren gestern
dort. Doch Herr Eichholz hat mit keinem Wort erwähnt, dass er sich beschweren
wollte. Ganz im Gegenteil! Er bot ausdrücklich seine Hilfe an.“
    „Frau Sonnenberg, wie lange machen Sie eigentlich schon
diesen Job? Muss ich Ihnen tatsächlich erklären, dass einem Mann wie Herrn
Eichholz seine exzellenten Umgangsformen und seine Stellung verbieten, sich
dahingehend Ihnen gegenüber zu äußern?“
    „Wir haben sogar die geforderten Unterlagen erhalten.“,
ergänzte Verena ihre Erklärung.
    „Ich sage Ihnen das jetzt abschließend noch ein letztes Mal.
Ermitteln Sie gefälligst in eine andere Richtung und lassen Sie die katholische
Kirche und den Jesuitenorden da raus. Haben Sie mich verstanden?“ Bent schaute
Sie scharf an.
    „Sollte noch eine einzige Beschwerde bei mir landen, sind Sie
raus aus dem Fall. Ist das klar?“
    Bent wartete gar nicht mehr die Antwort Verenas ab. Er
verließ den Raum schnellen Schrittes ohne die Tür zu schließen, die er vor
wenigen Minuten noch so heftig aufgestoßen hatte. Verena wartete einen Moment,
bevor sie aufstand und dann die Tür schloss.
    „Das war ein bühnenreifer Auftritt.“, meinte Keßler und
schüttelte mit dem Kopf.
    „Wissen Sie, was ich nicht verstehe?“
    Keßler stand auf und stellte sich neben das Flipchart, um
eine Seite nach hinten zu blättern. Mit einem Filzstift unterstrich er rot das
Zeichen der Jesuiten, das sein Kollege Reisinger dort hinterlassen hatte.
    IħS
    „Was meinen Sie? Wie
viele Menschen können Ihnen sagen, was das bedeutet? Und wie viele Menschen
kennen den Jesuitenorden, dessen Struktur und den Aufbau?“
     „Keßler, ich kann
Ihnen nicht ganz folgen.“
    „Haben Sie denn eben
nicht bemerkt, dass Bent vom Rektor der Kommunitätsprach? Woher kennt
er diese Bezeichnungen? Und warum entwickelt er ein so enorm starkes Interesse
an diesem Fall?“
    „Sie meinen, da steckt mehr dahinter, als reines berufliches
Interesse?“
    „Da bin ich mir ganz sicher! Entweder kennt er Eichholz
persönlich oder er hat sehr enge Beziehungen zu dem Orden. Ja, ich gehe sogar
noch ein Stück weiter! Vielleicht ist er sogar Mitglied des Ordens!“
    Keßlers Gesicht hatte sich vor Aufregung gerötet und seine
Augen blitzten, als er seinen Gedanken freien Lauf ließ.
    Ein Augenblick der Ruhe

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