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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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Recht
behalten …

18
     
    +++ Dienstag, 18. September - 9.40 Uhr · Hotel Goldener Adler, München +++
    Das Zimmermädchen klopfte erneut an die Tür des Zimmers 313
im dritten Stock des Hotels Goldener Adler im Zentrum Münchens. Christine
- so der Name auf ihrem Namensschild - hatte bereits vor einer Stunde
angeklopft und glaubte eine Stimme im Zimmer gehört zu haben. Deshalb entschloss
sie sich dazu, erst die danebenliegenden Zimmer zu reinigen und dann wiederzukommen.
Nun stand sie erneut vor der Tür und ignorierte das Schild, das von außen am Türknauf
hing und auf dem stand Bitte nicht stören!
     „Roomservice!“, rief sie mit piepsiger Stimme. „Ich komme
jetzt rein!“
    Nachdem sich niemand meldete, öffnete sie die Tür mit einem
Universalschlüssel und betrat den abgedunkelten Raum.
    „Ist hier jemand?“, rief sie erneut.
    Die schweren, stilvoll mit barocken Damast-Ornamenten
besetzen Fenstervorhänge ließen kein Licht durch. Christine ließ die Zimmertür
hinter sich ins Schloss fallen und war somit dazu gezwungen, die Strecke zum
Fenster in völliger Dunkelheit zurückzulegen. Das war nichts Ungewöhnliches für
sie. Die wenigsten Gäste bemühten sich, die Vorhänge zurückzuziehen, bevor sie
das Hotel verließen.
    Auf halber Strecke zum Fenster traf ihr Fuß plötzlich auf
einen Gegenstand, der ihr den Weg versperrte.
    Vermutlich ein Kissen , dachte sie und versuchte, dieses Etwas mit ihrem Fuß
beiseite zu schieben. Dann bemerkte sie, dass es kein Kissen war, sondern irgendetwas,
das deutlich größer und schwerer war. Es ließ sich nicht bewegen. Sie nahm
einen eigenartig schweren, süßlichen Geruch wahr und ging zum Lichtschalter an
der Wand, den sie aufgrund der kleinen roten Leuchtdiode innerhalb der
Schaltfläche sehr schnell fand.
     Christine drehte sich erneut um und blieb in ihrer Bewegung
plötzlich wie angewurzelt stehen. Augen und Mund weit aufgerissen, blickte sie
auf einen Mann, der schräg vor ihr auf dem Boden lag und sich nicht regte. Instinktiv
spürte sie, dass der Mann tot war. Christines Körper war plötzlich völlig
erstarrt. Reflexartig atmete sie tief ein, formte ihre Lippen trichterförmig und
wollte schreien. Vergeblich! Sie brachte keinen Ton heraus. Langsam ging sie
rückwärts zur Tür, die Arme halb nach hinten ausgestreckt, fand nach einigem
Herumtasten den Türgriff und öffnete die Tür. Jetzt endlich brach es aus ihr
heraus.
    „Hiiilfe!“ Der verzweifelte Schrei war im gesamten Stockwerk
zu hören. Sie zitterte am ganzen Körper. Einige Hotelgäste kamen aus ihren
Zimmern und fragten, was denn los sei. Christine schrie immer wieder und
gestikulierte dabei wild mit Armen und Händen. Nach einigen Minuten kam der
Portier zu Hilfe und versuchte sie zu beruhigen. Auch der ebenfalls
herbeigerufene Hotelmanager war bemüht, beruhigend auf die Hotelgäste
einzuwirken. Nachdem er in Zimmer 313 festgestellt hatte, dass dort ein nur mit
einem Bademantel bekleideter Toter lag, rief er die Polizei. Er bat telefonisch 
darum, nicht so viel Aufsehen zu erregen und nach Möglichkeit ohne Blaulicht
vorzufahren.
    *
    Diesmal traf Verena fast zeitgleich mit der Spurensicherung
am Tatort ein. Keßler war im Büro geblieben, um den überfälligen Bericht für
Bent zu erstellen. Das war eigentlich ihre Aufgabe, doch sie hatte Keßler
kurzerhand den zweiten Obduktionsbericht in die Hand gedrückt und ihn damit
beauftragt, den Zwischenbericht so schnell wie möglich bei Bent abzugeben.
Anschließend sollte Keßler mit der Internetrecherche weitermachen.
    Als Verena das Zimmer im dritten Stock betrat, war Dr.
Bamberger dabei, den Toten zu untersuchen.
    „Irgendwie kommt mir das Bild bekannt vor.“, stellte sie fest
und begrüßte den Pathologen, der neben der Leiche hockte.
    Dieser lächelte und meinte: „Ja, Sie haben Recht! Es wird
nicht langweilig.“
    „Lassen Sie mich raten, Doc! Es ist wieder dieselbe
Todesart?!“ Sie schaute ihn erwartungsvoll an.
    „Sie wissen ja, dass alles, was ich Ihnen jetzt sage, noch
nicht abgesichert ist. - Trotzdem, Sie könnten damit richtig liegen. Der Tote weist
die gleichen Merkmale auf wie die beiden anderen Opfer.“
    „Verkrampfte Körperhaltung, Schaum vor dem Mund, Schwellung
am Hals, kein sichtbarer Einstich. Und so weiter, und so weiter …“
    „Verena, an Ihnen ist eine Pathologin verlorengegangen.“,
antwortete Bamberger und schmunzelte.
    „Ein dritter Toter, der auf genau dieselbe Art ermordet
wurde, ist genau das, was

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