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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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zuvor angefertigt hatte. Einen
Augenblick lang herrschte Ruhe, dann erklang erneut die Stimme aus dem
Lautsprecher: „Warten Sie einen Moment, ich öffne das Tor!“
    Seybold stieg in den kleinen Lieferwagen, den er bei einem
Autoverleiher angemietet hatte und passierte die Einfahrt, um direkt vor dem
Hauseingang zu parken. Die Haushälterin stand vor dem Eingang und erwartete ihn
bereits. Als er ausstieg und die Treppen hinaufging, sagte sie: „Das ist
wirklich sehr komisch. Normalerweise gibt mir Herr Bent vorher immer Bescheid,
wenn der Gärtner oder ein Handwerker kommt.“
    „Das ist doch kein Problem. Es ist eine reine Routineuntersuchung.
Die führen wir von Zeit zu Zeit durch. Vielleicht meinte Herr Bent, dass das
nicht so wichtig ist.“ Seybold lächelte und folgte der Frau in den
Empfangsbereich.
    „Wo müssen Sie denn Ihre Überprüfung durchführen?“, wollte
Sie wissen.
    „Ich muss in verschiedenen Räumen das Stromnetz messen. Das
mache ich mit einem Spannungsmesser. Am besten fange ich in den Räumen oben
an.“, log Seybold.
    „Ich hoffe, dass ich nicht die ganze Zeit dabei sein muss.
Ich habe noch ein paar andere Dinge zu tun.“ Die Haushälterin war sichtlich
besorgt.
    „Keine Sorge. Ich finde mich schon alleine zurecht.“,
antwortete Seybold.
    Etwas Besseres konnte mir gar nicht passieren! Fast schon zu
einfach und schön, um wahr zu sein , dachte er auf dem Weg ins Obergeschoss.
    Bevor er sich im Schlafzimmer und den anderen Räumen
umschaute, ging er ins Bad. Neben dem Doppelwaschbecken entdeckte er auf einer
Ablage eine Haarbürste. Schnell entnahm er dem Utensil mit einer mitgebrachten
Pinzette ein paar Haare und steckte diese in ein kleines Plastiktütchen, um
dann beides gekonnt in seiner Werkzeugtasche verschwinden zu lassen. Seybold
erkannte schnell, dass sich das, wonach er suchte, nicht in den Räumlichkeiten
des Obergeschosses befand. Als er die Treppe hinunterkam, fragte die
Haushälterin: „Das ging aber schnell. Sind Sie schon fertig?“
    „Oben ist alles in Ordnung. Jetzt überprüfe ich die Räume im
Erdgeschoss. Wo ist denn das Arbeitszimmer?“
    „Gleich hier vorne.“ Sie zeigte auf eine Tür, die vom
Empfangsbereich abging. „Ich weiß nur nicht, ob Herrn Bent das recht wäre.“
    „Schauen Sie, es geht nur um eine harmlose Überprüfung. Das
geht sehr schnell. Es wäre doch sicher nicht im Interesse von Herrn Bent, wenn
ich noch einmal wiederkommen müsste. So ist die Sache in ein paar Minuten
erledigt. Und ich bin gleich wieder verschwunden.“, beruhigte Seybold die
Angestellte.
    „Sie haben Recht.“, sagte sie und ging zurück in die Küche.
    Seybold betrat das Arbeitszimmer und fand schnell, wonach er
gesucht hatte. Auf dem Schreibtisch stand ein 21“-Bildschirm. Davor befanden
sich die Tastatur und ein Mousepad. Der dazugehörige PC, ein älteres
Tower-Modell, stand rechts unter dem Schreibtisch. Seybold schaltete das Gerät
und den Bildschirm ein. Während das System startete, schaute er sich den Inhalt
von zwei Schreibtischschubladen an, fand aber nichts Interessantes.
Erstaunlicherweise war der PC nicht passwortgeschützt. Nach dem Booten wurde
automatisch der Browser gestartet. Einige Sekunden und ein paar Klicks später
rief er das Festplattenlaufwerk und das Hauptverzeichnis auf. Auf den ersten
Blick konnte er dort nichts Außergewöhnliches entdecken. Es hätte ihn auch
überrascht. Würde Bent einen PC, auf dem sich brisante Informationen und Daten
befinden, nicht mindestens mit einem Passwort schützen? Und wäre dieser PC für
jeden zugänglich, der sich in seinem Arbeitszimmer aufhält? Das war zwar
möglich, aber ziemlich unwahrscheinlich. Also musste es noch etwas anderes
geben.
    Seybold schielte immer wieder zur Tür, während er den Rechner
ausschaltete. Dann sah er, dass sich direkt unterhalb der Schreibtischplatte
eine weitere Schublade befand. Diese war größer als die anderen und außerdem
verschlossen. Mit einem mittelgroßen Schraubenzieher, den er einem Etui der
Werkzeugtasche entnahm, brach er mit einem Ruck das Schloss auf und zog die
Schublade ein Stück heraus. Unter zwei dünnen Schnellheftern fand er ein
flaches, silberfarbenes Notebook. Er legte es vorsichtig auf den Schreibtisch
und klappte den Deckel nach oben. Er schaltete das Gerät ein. Nach dem Start
erschien auf dem Display die Anzeige:
    Melden Sie sich mit Ihrem Fingerabdruck an.
    Verdammter Mist! , flüsterte er vor sich hin. Das Ding ist

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