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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roy Ebstein
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Fleisch seiner Handgelenke schnitten. Der Nahrungs- und Getränkeentzug
führte zu einer Dehydration, die unweigerlich nach drei bis vier Tagen zum Tod
führen würde. Bedingt durch die Dunkelheit, hatte er jedes Zeit- und Raumgefühl
verloren. Sein Fieber, das von starkem Zittern seines Körpers begleitet wurde,
stieg weiter an und ließ ihn das Schlimmste befürchten. Seine Gedanken kreisten
um Verena und die Umstände, die ihn in diese Situation gebracht hatten. Ein
plötzliches, klackendes und quietschendes Geräusch riss ihn gnadenlos aus
seinem Dämmerzustand. Jemand hatte die massive Metalltür geöffnet. Dann wurde
das Licht eingeschaltet.  
     „Wach werden!“, ertönte eine ihm bekannte Stimme.
    Hartwig stand vor ihm und schlug ihm mit der flachen Hand ins
Gesicht. Neben ihm stand eine weitere Person. Der größte Teil des Gesichts der ganz
in schwarz gekleideten Gestalt war für Ben nicht erkennbar. Die Kapuze seines
Shirts warf einen dunklen Schatten, die nur ein Paar dunkle Augen aufblitzen
ließen, die kalt und emotionslos wirkten. Der Größe nach zu urteilen, steckte
ein Mann hinter der Maskerade. Er hielt einen Becher in der Hand. Ben erinnerte
sich, dass Verena den stechenden Blick erwähnte, als sie Vergil Nagy beschrieb.
    „Trink!“
    Ben spürte, wie der Becher gegen seine spröden und aufgeplatzten
Lippen gepresst wurde. Hastig trank er Schluck für Schluck, bis der Becher leer
war.
     „Wir werden gleich eine Reise unternehmen.“, hörte er
Hartwig sagen, während sein mysteriöser Begleiter die Befestigungen an Fuß- und
Handgelenken löste. Ben kippte nach vorne, wurde aber von Hartwig aufgefangen
und seinem Helfer aufgefangen.
    „Wie schnell wirkt das Zeug?“, fragte Hartwig.
    „In ungefähr zehn Minuten schläft unser Freund tief und fest.“,
lautete die knappe Antwort.
    „OK, dann bringen wir ihn direkt zum Wagen.“
    Die Männer schleiften ihn über die Holzbohlen bis zum
Treppenaufgang und weiter über die Treppe nach oben ins Erdgeschoss. Auf der
Rückseite des Gebäudes befand sich eine Tür, die direkt in den kleinen Hinterhof
führte. Hier stand ein dunkler Lieferwagen bereit. Die beiden Türen am Heck
waren weit geöffnet. Mit einem Ruck landete der nackte und geschundene Körper Bens
unsanft auf der Ladefläche. Der Unbekannte kletterte in den Wagen und zog ihn
weiter in den Wagen hinein, bis auch die Bens Beine komplett verschwunden
waren. Noch bevor die Türen verschlossen wurden, fiel Ben erneut in eine tiefe
Bewusstlosigkeit.
    Die beiden Männer nahmen auf den Vordersitzen Platz und
Hartwig startete den Motor. Nagy griff  in die Innentasche seines Kapuzenshirts
und holte ein kleines Notizbuch hervor, dem er einen zusammengefalteten Zettel
entnahm.
    „Was machst du da?“, wollte Hartwig wissen.
    „Ich muss mir nur etwas notieren.“, war die Antwort des
Mannes, der jetzt die Kapuze seines Shirts in den Nacken schob. Es war Vergil
Nagy.
    „Du wirst langsam alt, was?“, lachte Hartwig. „Nicht zu
fassen. Der Mann muss ich Notizen machen …“
    Unbeeindruckt von Hartwigs verbaler Attacke, glättete Nagy
vorsichtig den Zettel und strich dann mit einem Kugelschreiber einen Namen Horst
Eichholz durch.
    Hartwig ahnte nicht, dass Nagy bereits dafür gesorgt hatte,
dass Eichholz für immer schweigen würde. Zwar konnte der Vater Eichholz nichts
Konkretes vorwerfen, doch er war zu einem Risiko für den Orden geworden. Genauso
wie alle anderen, wusste er zu viel. Das war für den Vater Grund genug.
Er hatte Eichholz bereits gestern Abend besucht, ihn überwältigt und dann die
tödliche Injektion mit Cotoxin verpasst. Der Rest war einfach. Er verfrachtete
die Leiche im Kofferraum seines Wagens und fuhr damit in ein abseits gelegenes
Waldstück. Dort begrub er die Leiche und verwischte mögliche Spuren. Vermutlich
würde man den Leichnam nicht finden.
    Die abendliche Fahrt des Lieferwagens führte zunächst durch
die noch immer belebten Straßen Münchens und dann weiter über die A95 in
Richtung Starnberger See. Gelegentlich fielen Lichtstrahlen auf den kleinen
Zettel, der es Nagy ermöglichte, eine weitere Korrektur vorzunehmen. Am Ende
der Liste war noch ein bisschen Platz. Dort ergänzte er einen weiteren Namen.
    Florian
Baumert
    Jürgen
Böttger
    Ulrich
Steinhagen
    Thomas
Bent
    Peter
Hartwig
    Horst
Eichholz
    Georg
Schweikert
    Benjamin
Seybold
    So viel Zeit muss sein. Im Internat hatte man ihn Ordnung und Korrektheit
gelehrt. In dem Augenblick, als er den eben

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