Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Bild­ge­rä­ten über­la­den war. Hier schi­en die Zen­tra­le der Sta­ti­on zu sein.
    Der Asia­te gab ei­ni­ge An­wei­sun­gen. Ein Mann ließ das Band­ge­rät an­lau­fen.
    Ich ver­nahm die Stim­me ei­ni­ger Män­ner und da­zwi­schen die Ant­wor­ten ei­ner Frau. Zit­ternd lausch­te ich auf die Wor­te, die mir aus dem Laut­spre­cher ent­ge­gen­klan­gen.
    Es war das ge­walt­sa­me Ver­hör von Ele­na Val­dez.
    Aus ih­ren Ant­wor­ten ging her­vor, daß Ih­re Zeu­gen­aus­sa­gen falsch ge­we­sen wa­ren. Das hät­te mir un­ter nor­ma­len Um­stän­den das Ge­nick bre­chen müs­sen.
    Nach­dem sie be­stä­tigt hat­te, mich nie­mals per­sön­lich ge­se­hen zu ha­ben, war die Auf­nah­me plötz­lich be­en­det. Un­will­kür­lich war­te­te ich auf das Ge­räusch der Schüs­se, durch die das Ver­hör un­ter­bro­chen wor­den war. Es kam je­doch nicht. Man hat­te die­sen Teil her­aus­ge­schnit­ten.
    Die Sa­che war ge­schickt ar­ran­giert. Wenn ich wirk­lich in der Klem­me ge­we­sen wä­re, hät­te es nicht gut um mich ge­stan­den.
    Der Of­fi­zier schal­te­te ab. Nach kur­z­er Pau­se sag­te er mit pro­vo­zie­ren­der Stim­me:
    »Das wä­re es, Mr. Per­mont. Ele­na Val­dez be­fin­det sich in un­se­rer Ge­walt. Wenn Sie auf mei­ne For­de­run­gen nicht ein­ge­hen, wird sie zu­sam­men mit der Auf­nah­me dem FBI über­ge­ben. Man wird ihr die Zun­ge lö­sen. Wir wer­den auch die Be­wei­se lie­fern kön­nen, daß Sie mit Agen­ten ei­nes eu­ro­päi­schen In­dus­trie­kon­zerns in Ver­bin­dung ge­stan­den ha­ben. In ei­nem der Wer­ke wird zur Zeit ein neu­ar­ti­ges Klein­trieb­werk ent­wi­ckelt, für des­sen Kon­struk­ti­on Sie die Un­ter­la­gen ge­lie­fert ha­ben. Sie ha­ben da­mals die Ma­schi­ne ein­ge­flo­gen, die mit ei­nem sol­chen Trieb­werk aus­ge­rüs­tet war. Des­halb wa­ren Sie über die ge­nau­en Da­ten in­for­miert. Das Geld stammt al­so von die­sen Agen­ten. Ge­nügt Ih­nen das, oder soll ich Ih­nen noch mehr er­zäh­len?«
    »Es langt«, wink­te Han­ni­bal ab. Er zeig­te mir of­fen sei­ne Ver­ach­tung. Wir spiel­ten auch dies­mal wie­der gut zu­sam­men. Es war, als hät­ten wir Wort für Wort vor­her aus­wen­dig ge­lernt. Ge­ne­ral Re­ling hat­te al­les be­rück­sich­tigt. Die Ge­schich­te mit der Trieb­werk­s­ent­wick­lung war phan­tas­tisch. Wahr­schein­lich hat­te er da­für ge­sorgt, daß dem eu­ro­päi­schen Werk die Kon­struk­ti­ons­un­ter­la­gen über­las­sen wor­den wa­ren. Die­ser Vor­gang hat­te im Space-De­par­te­ment ga­ran­tiert kei­ne Be­geis­te­rung aus­ge­löst.
    Ei­gent­lich hät­te mich ei­ne ge­wis­se Er­leich­te­rung er­fül­len müs­sen, doch ich war un­ru­hig und schwitz­te. Da­zu brauch­te ich mich nicht ein­mal an­zu­stren­gen. Mei­ne zit­tern­de Hand konn­te kaum die Zi­ga­ret­te hal­ten. Als ich un­ge­fähr ei­ne Mi­nu­te spä­ter zu spre­chen be­gann, klang mei­ne Stim­me rauh.
    »Was, was wol­len Sie al­so? Ich ver­lan­ge un­ter al­len Um­stän­den ei­ne Be­denk­zeit, egal, was Sie von mir for­dern.«
    »Sie schei­nen wahn­sin­nig zu sein, Mr. Per­mont«, ent­geg­ne­te der Chi­ne­se ge­lang­weilt. »In spä­tes­tens zwan­zig Mi­nu­ten müs­sen Sie star­ten, oder man wird Such­ma­schi­nen aus­schi­cken. Sie ha­ben sich so­fort zu ent­schei­den! Ent­we­der Sie ar­bei­ten für uns, oder wir sor­gen da­für, daß Sie in­ner­halb ei­ner Wo­che wie­der vor Ge­richt ste­hen.«
    Ich spiel­te den to­tal Zer­mürb­ten, dem man die letz­ten Trümp­fe ge­nom­men hat. Han­ni­bals Haß schlug mir un­ver­hoh­len ent­ge­gen. Er spiel­te sei­ne Rol­le so gut, daß selbst der größ­te Zweif­ler glau­ben muß­te, er wä­re mein er­bit­terts­ter Feind.
    Hin­ter ihm stan­den zwei Mann mit schuß­be­rei­ten Waf­fen. Es er­reg­te da­her kei­nen Ver­dacht, daß der Klei­ne sei­ne Be­herr­schung wahr­te.
    Der Chi­ne­se sah be­tont auf die Uhr und schi­en zu über­le­gen. Als er end­lich sprach, merk­te ich er­neut, daß die­ser Mann nicht ge­willt war, einen Feh­ler zu ma­chen.
    »Mitchum, ge­hen Sie hin­aus zu Per­monts Ma­schi­ne und ru­fen Sie über ei­ne Re­lais­sta­ti­on das Werk an. Es

Weitere Kostenlose Bücher