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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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scheint doch et­was län­ger zu dau­ern. Ge­ben Sie durch, Sie wür­den im Auf­trag Ih­res Vor­ge­setz­ten an­ru­fen. Er wä­re zu­sam­men mit Ma­jor Bird be­müht, die ha­va­rier­te Ma­schi­ne in Ord­nung zu brin­gen. Bit­ten Sie um Be­stä­ti­gung.«
    Mitchum er­hob sich, ging zur Tür, und zu­sam­men mit zwei Asia­ten ver­ließ er den Raum.
    Han­ni­bal blick­te zor­nig auf die zuglei­ten­de Tür. Der Chef der Sta­ti­on lehn­te sich zu­frie­den in sei­nem dreh­ba­ren Ses­sel zu­rück.
    »Wir über­se­hen so leicht nichts, Mr. Per­mont«, er­klär­te er. »Man wird nun auf Ih­re nächs­te Mel­dung war­ten, und die Such­kom­man­dos blei­ben aus.«
    »Ich ha­be in mei­ner Nach­richt die La­ge des Kra­ters durch­ge­ge­ben«, fiel Han­ni­bal ein. »Täu­schen Sie sich nicht, mein Lie­ber! Es könn­te sein, daß un­ser Si­cher­heits­chef doch durch­schaut, was hier ge­spielt wird.«
    Der Chi­ne­se ließ sich nicht aus der Ru­he brin­gen.
    »Mr. Bird, Sie mö­gen ein tüch­ti­ger Pi­lot sein, aber lo­gisch den­ken kön­nen Sie nicht. Wir ha­ben Ih­ren Spruch na­tür­lich ab­ge­hört. Des­halb wis­sen wir, daß Ih­re Po­si­ti­ons­an­ga­ben mehr als un­ge­nau sind. Ih­re Ka­me­ra­den wür­den die­sen Kra­ter nie­mals fin­den, selbst wenn sie jah­re­lang da­nach such­ten. Vor­sichts­hal­ber sind Ih­re ge­lan­de­ten Ma­schi­nen noch vor­züg­lich ge­tarnt wor­den. Ge­ben Sie doch end­lich Ih­re falschen Hoff­nun­gen auf.«
    Wäh­rend Han­ni­bal sich auf die Lip­pen biß, sank ich noch mehr in mich zu­sam­men.
    »Schön«, er­klär­te der Klei­ne un­ge­rührt, »dann ma­chen Sie Per­mont al­so fer­tig. Ich se­he ja, daß er jetzt schon reif ist. Er­war­ten Sie von mir aber nicht, daß ich bei die­sem schmut­zi­gen Spiel mit­ma­che. Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen, daß ich al­les tun wer­de, Sie hier aus­zuräu­chern. Per­mont wer­de ich auch nicht scho­nen und Mitchum noch we­ni­ger.«
    »Sie sind wie­der un­lo­gisch«, seufz­te der Chi­ne­se. »Wenn Sie die­se Sta­ti­on ver­las­sen, wer­den Sie ver­schie­de­ne Din­ge nicht mehr wis­sen. Auch Per­mont wird die Exis­tenz des Stütz­punk­tes ver­ges­sen ha­ben, so­weit ich es für er­for­der­lich hal­te. Ich kann Sie mit ru­hi­gem Ge­wis­sen zu­rück­flie­gen las­sen. In Ih­rem Er­in­ne­rungs­zen­trum wird al­les ge­löscht sein, was nicht zu der ei­gent­li­chen Lan­dung und der Hil­fe­leis­tung ge­hört. Wenn Sie wie­der in Ih­rer Ma­schi­ne sit­zen, sind Sie fest der Mei­nung, die Zeit mit Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten an Mitchums Ma­schi­ne ver­bracht zu ha­ben. In­fol­ge­des­sen wer­den Sie auch nicht wis­sen, daß Oberst Per­mont be­reit ist, für mich zu ar­bei­ten, zu­mal er sich hü­ten wird, Sie nach­träg­lich dar­über auf­zu­klä­ren.«
    Ich be­gann hys­te­risch zu la­chen, was mir an­schei­nend nie­mand ver­übel­te. Wenn der Chi­ne­se al­ler­dings ge­ahnt hät­te, wor­auf mein krampf­haf­ter Hei­ter­keits­aus­bruch zu­rück­zu­füh­ren war, hät­te er sich wahr­schein­lich ge­wun­dert.
    Der Mann wuß­te ver­ständ­li­cher­wei­se nichts von der ge­fähr­li­chen Ge­hirn­ope­ra­ti­on, die man vor ei­ni­gen Mo­na­ten bei mir vor­ge­nom­men hat­te. Den glei­chen Ein­griff hat­te Han­ni­bal über­ste­hen müs­sen. Im Ver­lauf die­ser »Be­hand­lung« wa­ren wir nur haar­scharf dem Wahn­sinn ent­ron­nen.
    In mei­nem Ge­hirn war ei­ne un­schein­ba­re Ner­ven­fa­ser durch­trennt wor­den, doch das be­deu­te­te, daß ich für hyp­no­ti­sche Ein­flüs­se über­haupt nicht mehr emp­fäng­lich war. Ich rea­gier­te auch nicht mehr auf Dro­gen, die einen nor­ma­len Men­schen zu ei­nem wil­len­los aus­sa­gen­den Ro­bo­ter mach­ten. Die durch­trenn­te Ner­ven­fa­ser war prak­tisch ei­ne »Lei­tung« ge­we­sen, in die un­se­re Ge­hirn­chir­ur­gen einen Un­ter­bre­cher­kon­takt ein­ge­baut hat­ten.
    Der Klei­ne ver­zog die Lip­pen. Ich er­kann­te an die­sem Mie­nen­spiel, daß er eben­falls an die Ope­ra­ti­on den­ken muß­te.
    Als Mitchum zu­rück­kehr­te und be­rich­te­te, der mi­li­tä­ri­sche Chef des Wer­kes wä­re ein­ver­stan­den, aber wir soll­ten uns in

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