Ordnungszahl 120
überrascht sind. Von Ihnen hatten wir nichts anderes erwartet. Es erstaunt mich nur, daß Dr. Furow zu Ihnen gehört.«
Oberst Urban nahm mir mit einer schnellen Bewegung meine Dienstwaffe ab.
Ich sah mich schweigend um und entdeckte auf dem Wohnzimmertisch das Sup-Ultra-Funkgerät, mit dem Elis ihre Nachrichten abgesetzt und empfangen hatte.
Als ich sie ansah, schlug sie die Augen nieder. Gleichgültig sagte ich zu ihr:
»Sie waren ziemlich unvorsichtig, Doktor! Haben Sie mir nicht gesagt, das Gerät wäre gut verborgen?«
Urban musterte mich mit einem geringschätzigen Blick und sagte zynisch:
»Diesmal werden Sie nicht freigesprochen, Mr. Permont, das dürfen Sie mir glauben. Jetzt möchte ich wissen, was Sie mit Ihrer angeblichen Notlandung bezweckt haben! Auf meine Veranlassung wurde Mitchums Maschine genau untersucht. Dabei wurde festgestellt, daß die Ansaugleitung nicht von einem Meteor durchschlagen wurde, sondern von einem Stahlkerngeschoß mit Messinghalbmantel. Die Spuren sind unter den Mikroskopen sichtbar geworden. Oder wollen Sie behaupten, daß sich in einem Meteor Messing befindet?«
Ich nickte anerkennend. Auch Elis war beeindruckt von der exakten Arbeit.
»Haben Sie Mitchums Maschine beschossen, um ihn zu einer Notlandung zu zwingen, oder steckt er mit Ihnen unter einer Decke?« fragte Talbot.
Ich sah ein, daß ich mich mit dummen Ausreden nicht mehr aus der Schlinge ziehen konnte. Außerdem erkannte ich, daß GWA-Chef Reling doch nicht völlig richtig gelegen hatte, als er Oberst Permont so betont auf »Übeltäter« frisierte. Das hatte bei Urban von vornherein Verdacht erweckt, der ihn natürlich dazu bewegt hatte, meine Erklärungen hinsichtlich der Notlandung nachzuprüfen. Das wäre garantiert nicht geschehen, wenn meine angeblichen Verfehlungen nicht so gravierend dargestellt worden wären.
Ich hatte jedoch noch eine Frage, die mich besonders bewegte.
»Urban, haben Sie das Abhörmikrophon in meinem Wagen einbauen lassen?«
Er lachte sarkastisch und deutete auf den Tisch, wo ein kleiner Empfänger stand, der mit einem Bandgerät verbunden war.
»Was dachten Sie denn? Wollen Sie die Worte hören, die Sie vor fünf Minuten gesprochen haben? Doktor Furow soll sofort die Funknachricht absetzen, nicht wahr! Okay, dort steht ein Gerät, das wir hier gefunden haben. Sie werden mir noch erklären müssen, wie es funktioniert. Die Konstruktion ist uns unbekannt.«
Natürlich, daran zweifelte ich nicht. Über Sup-Ultra-Wellen konnte er aus Geheimhaltungsgründen nichts wissen.
»Weshalb haben Sie meine Wohnung durchsucht?« fragte Elis gelassen.
Urbans Zorn wuchs von Minute zu Minute. Mir war, als erschiene ihm unsere Ruhe unheimlich.
»Ich stelle die Fragen«, entgegnete er aufgebracht. »Sie wurden mir verdächtig, als Sie sich direkt nach Permonts Ankunft so intensiv mit ihm unterhielten. Zu der Durchsuchung entschloß ich mich, als Sie heute mit ihm ins Kino gingen und anschließend in die Bar. Zu diesem Zeitpunkt war mir schon bekannt, was es mit dem sogenannten Meteor auf sich hat. Wie Sie sehen, habe ich alle Beweise gefunden. Ich rate Ihnen dringend, umgehend ein Geständnis abzulegen. Major Bird werde ich sofort verhaften lassen. Sie haben seinen Namen erwähnt, also ist er ihr Verbündeter. Es ist sinnlos, die Tatsachen abzuleugnen, Permont.«
Elis sah mich auffordernd an. Ich richtete seufzend die Augen gegen die Decke.
»Oberst Urban, Sie werden Major Bird nicht verhaften lassen, weil ich das nicht wünsche! Es wäre unangebracht, ein solches Aufsehen zu erregen. Sie wollen ihn doch aus dem Befehlsbunker herausholen lassen, nicht wahr?«
Urban
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