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Ordnungszahl 120

Ordnungszahl 120

Titel: Ordnungszahl 120 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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über­rascht sind. Von Ih­nen hat­ten wir nichts an­de­res er­war­tet. Es er­staunt mich nur, daß Dr. Fu­row zu Ih­nen ge­hört.«
    Oberst Ur­ban nahm mir mit ei­ner schnel­len Be­we­gung mei­ne Dienst­waf­fe ab.
    Ich sah mich schwei­gend um und ent­deck­te auf dem Wohn­zim­mer­tisch das Sup-Ul­tra-Funk­ge­rät, mit dem Elis ih­re Nach­rich­ten ab­ge­setzt und emp­fan­gen hat­te.
    Als ich sie an­sah, schlug sie die Au­gen nie­der. Gleich­gül­tig sag­te ich zu ihr:
    »Sie wa­ren ziem­lich un­vor­sich­tig, Dok­tor! Ha­ben Sie mir nicht ge­sagt, das Ge­rät wä­re gut ver­bor­gen?«
    Ur­ban mus­ter­te mich mit ei­nem ge­ring­schät­zi­gen Blick und sag­te zy­nisch:
    »Dies­mal wer­den Sie nicht frei­ge­spro­chen, Mr. Per­mont, das dür­fen Sie mir glau­ben. Jetzt möch­te ich wis­sen, was Sie mit Ih­rer an­geb­li­chen Not­lan­dung bezweckt ha­ben! Auf mei­ne Ver­an­las­sung wur­de Mitchums Ma­schi­ne ge­nau un­ter­sucht. Da­bei wur­de fest­ge­stellt, daß die An­sauglei­tung nicht von ei­nem Me­te­or durch­schla­gen wur­de, son­dern von ei­nem Stahl­kern­ge­schoß mit Mes­sin­g­halb­man­tel. Die Spu­ren sind un­ter den Mi­kro­sko­pen sicht­bar ge­wor­den. Oder wol­len Sie be­haup­ten, daß sich in ei­nem Me­te­or Mes­sing be­fin­det?«
    Ich nick­te an­er­ken­nend. Auch Elis war be­ein­druckt von der ex­ak­ten Ar­beit.
    »Ha­ben Sie Mitchums Ma­schi­ne be­schos­sen, um ihn zu ei­ner Not­lan­dung zu zwin­gen, oder steckt er mit Ih­nen un­ter ei­ner De­cke?« frag­te Tal­bot.
    Ich sah ein, daß ich mich mit dum­men Aus­re­den nicht mehr aus der Schlin­ge zie­hen konn­te. Au­ßer­dem er­kann­te ich, daß GWA-Chef Re­ling doch nicht völ­lig rich­tig ge­le­gen hat­te, als er Oberst Per­mont so be­tont auf »Übel­tä­ter« fri­sier­te. Das hat­te bei Ur­ban von vorn­her­ein Ver­dacht er­weckt, der ihn na­tür­lich da­zu be­wegt hat­te, mei­ne Er­klä­run­gen hin­sicht­lich der Not­lan­dung nach­zu­prü­fen. Das wä­re ga­ran­tiert nicht ge­sche­hen, wenn mei­ne an­geb­li­chen Ver­feh­lun­gen nicht so gra­vie­rend dar­ge­stellt wor­den wä­ren.
    Ich hat­te je­doch noch ei­ne Fra­ge, die mich be­son­ders be­weg­te.
    »Ur­ban, ha­ben Sie das Ab­hör­mi­kro­phon in mei­nem Wa­gen ein­bau­en las­sen?«
    Er lach­te sar­kas­tisch und deu­te­te auf den Tisch, wo ein klei­ner Emp­fän­ger stand, der mit ei­nem Band­ge­rät ver­bun­den war.
    »Was dach­ten Sie denn? Wol­len Sie die Wor­te hö­ren, die Sie vor fünf Mi­nu­ten ge­spro­chen ha­ben? Dok­tor Fu­row soll so­fort die Fun­knach­richt ab­set­zen, nicht wahr! Okay, dort steht ein Ge­rät, das wir hier ge­fun­den ha­ben. Sie wer­den mir noch er­klä­ren müs­sen, wie es funk­tio­niert. Die Kon­struk­ti­on ist uns un­be­kannt.«
    Na­tür­lich, dar­an zwei­fel­te ich nicht. Über Sup-Ul­tra-Wel­len konn­te er aus Ge­heim­hal­tungs­grün­den nichts wis­sen.
    »Wes­halb ha­ben Sie mei­ne Woh­nung durch­sucht?« frag­te Elis ge­las­sen.
    Ur­bans Zorn wuchs von Mi­nu­te zu Mi­nu­te. Mir war, als er­schie­ne ihm un­se­re Ru­he un­heim­lich.
    »Ich stel­le die Fra­gen«, ent­geg­ne­te er auf­ge­bracht. »Sie wur­den mir ver­däch­tig, als Sie sich di­rekt nach Per­monts An­kunft so in­ten­siv mit ihm un­ter­hiel­ten. Zu der Durch­su­chung ent­schloß ich mich, als Sie heu­te mit ihm ins Ki­no gin­gen und an­schlie­ßend in die Bar. Zu die­sem Zeit­punkt war mir schon be­kannt, was es mit dem so­ge­nann­ten Me­te­or auf sich hat. Wie Sie se­hen, ha­be ich al­le Be­wei­se ge­fun­den. Ich ra­te Ih­nen drin­gend, um­ge­hend ein Ge­ständ­nis ab­zu­le­gen. Ma­jor Bird wer­de ich so­fort ver­haf­ten las­sen. Sie ha­ben sei­nen Na­men er­wähnt, al­so ist er ihr Ver­bün­de­ter. Es ist sinn­los, die Tat­sa­chen ab­zu­leug­nen, Per­mont.«
    Elis sah mich auf­for­dernd an. Ich rich­te­te seuf­zend die Au­gen ge­gen die De­cke.
    »Oberst Ur­ban, Sie wer­den Ma­jor Bird nicht ver­haf­ten las­sen, weil ich das nicht wün­sche! Es wä­re un­an­ge­bracht, ein sol­ches Auf­se­hen zu er­re­gen. Sie wol­len ihn doch aus dem Be­fehls­bun­ker her­aus­ho­len las­sen, nicht wahr?«
    Ur­ban

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