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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Unterholz einen Streifen des Flusses. Das Boot sah er nicht. Sabrina ebenso wenig. Das war ein gutes Zeichen.
    „Was stellen die hier eigentlich her?“ Eric tat so, als hätte er nicht die geringste Ahnung.
    „Angeblich verarbeiten sie Schlachthausabfälle und machen daraus Öl.“ Bubba schien das Ganze nicht sonderlich zu beeindrucken.
    „Ernsthaft?“
    „Ernsthaft. Nichts als Hühnerköpfe und Eingeweide.“ Bubba gab wieder ein krächzendes Lachen von sich, in das Eric einstimmte. Für die nächste Stunde waren sie die dicksten Freunde.
    Sie parkten in einer Ladezone zwischen der Fabrik und einem der Verwaltungsgebäude. Eric rief sich die Karte der Anlage in Erinnerung.
    „Das Gelände ist ja ganz schön riesig“, sagte er zu Bubba. „Haben sie Automaten in allen Gebäuden?“
    „Mindestens einen. Immer im Erdgeschoss. Also werden wir wenigstens nicht durch Treppen oder Aufzüge aufgehalten.“ Er reichte Eric ein Klemmbrett und stieg aus.
    Eric folgte ihm und tat so, als würde er den Bestellschein lesen. Ein Blick genügte, um zu wissen, dass er eine Weile hier zu tun haben würde. Aber er wusste noch immer nicht, wie er Bubba dazu bringen sollte, ihn das Laborgebäude als Erstes beliefern zu lassen. Das würde ihm genügend Zeit lassen, Sabrina zu finden und sie reinzulassen.
    Er sah sich um, während sie ihre Sackkarren ausluden. Außer den Tanklastwagen und ihren Fahrern war weit und breit niemand zu sehen. Wenig Aussicht, einfach seine Ware aufzuladen und an der richtigen Tür zu warten, bis jemand vorbeikam und den barmherzigen Samariter spielte. Er musste bei Bubba bleiben.
    Eric ging im Kopf seine Möglichkeiten durch. Er musste Sabrina so bald wie möglich hineinlotsen, sonst wurde die Gefahr zu groß, dass sie erwischt wurde. Bubba riss ihn aus seinen Überlegungen, als er ihm auf die Schulter tippte.
    „Das brauchst du, um reinzukommen.“
    Eric starrte die Zugangskarte an, die Bubba ihm hinhielt. Er verstand kaum noch, was sein Kollege sagte.
    „Ich übernehme die Fabrik, das Fitnesscenter und das Cafe. Du erledigst den Rest. Kriegst du das hin?“
    „Kein Problem“, antwortete Eric, der ein Lächeln und einen Seufzer der Erleichterung unterdrücken musste.

100. KAPITEL
    Sabrina kämpfte sich aus den Watstiefeln. Endlich hatte sie Land unter den Füßen, sicheres Land ohne Schlangen. Sie zerrte und rollte die hüfthohen Gummistiefel über ihre Turnschuhe, damit sie die Füße freibekam. Die Baumäste über sich behielt sie im Auge. Ihr T-Shirt war schweißnass und klebte ihr am Körper, als wäre sie gerade darin schwimmen gewesen.
    „Eric hat das Tor soeben verlassen.“ Sie machte vor Schreck einen Satz, als plötzlich die Stimme in ihrem Ohr erklang.
    „Er ist zu früh“, flüsterte sie, während sie sich unruhig umsah, ob auch wirklich niemand in Hörweite war. Sie war sich nicht sicher, ob Russ sie trotz des Krachs der Maschinen hören konnte, auch wenn das Brummen und Rattern von den Bäumen gedämpft wurde. „Kannst du mich gut hören?“, fragte sie ein kleines bisschen lauter.
    „Ich kann dich prima hören. Wie kommst du klar?“
    „Total verschwitzt und heiß.“
    „So mag ich meine Mädels.“
    Der Kommentar überraschte sie, und sie musste lächeln. Howard und Russ gaben beide ihr Bestes, um sie ruhig und bei Laune zu halten.
    „Und in sexy Watstiefeln, oder?“, witzelte sie.
    „Ganz genau.“
    Sie rollte die Stiefel zusammen und hoffte, dass dadurch nichts Ekelhaftes hineinkriechen konnte, während sie weg war. Dann versteckte sie sie in einem Astloch, während sie die ganze Zeit um sich und über sich sah. Sie musste außer Sichtweite bleiben, bis Eric es in das Gebäude geschafft hatte, in dem das Labor untergebracht war.
    Von ihrem Standort aus konnte sie durch die Bäume hindurch nur ein Stück des Bootes sehen. Auf der anderen Seite der Böschung war der Parkplatz. Nicht weit von hier musste das verstopfte Rohr sein. Das schien ihr schon Jahre her, nicht einige wenige Tage. Wie war sie überhaupt hierher geraten? Zwei Menschen waren tot, Dutzende, vielleicht Tausende krank, und das alles nur, weil ein Mann ein paar Millionen Dollar mehr verdienen wollte. Irgendwie kam Sabrina das alles unfassbar vor.
    Es war die Idee, das Ideal hinter EcoEnergy gewesen, das sie motiviert hatte, den Schritt aus der akademischen Welt in die Industrie zu machen. Als sie beschlossen hatte, näher bei ihrem Vater zu sein, hatte sie eine Stelle im selben Fachbereich der Florida

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