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Organic

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Titel: Organic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Verträge mit Firmen aus Indiana als „Versicherung“ bezeichnet hatte.
    An den leicht geröteten Wangen von Senatorin Malone konnte Jason erkennen, dass das tatsächlich kein guter Anfang gewesen war.
    „Bedauerlicherweise stammt das Fachwissen unserer Experten aus der Zeit nach mehreren katastrophalen Tornados in Indiana“, sagte sie in einem Ton, der Jason umgehend wieder beruhigte. Die Lady wusste, was sie tat.
    „Das ist vollkommen korrekt. Und wenn wir die Sache richtig angehen“, fuhr der Senator fort, als habe er nur darauf gewartet, „dann können wir mit diesem Hundertvierzig-Millionen-Dollar-Vertrag noch mehr für unsere beiden Bundesstaaten herausschlagen.“
    „Bio-Äthanol ist in der Lage, einen erheblichen Teil des Bedarfs zu decken“, erwiderte Senatorin Malone zwischen zwei kleinen Bissen Salat. „Ich bin mir nicht sicher, ob Eco-Energy da mithalten kann.“
    „Das stimmt wohl. Bio-Äthanol ist verfügbar.“ Senator Adams nickte lächelnd. „Aber nur mithilfe erklecklicher Subventionen der Regierung.“
    Jason warf Lindy einen Blick zu. Von seinem Platz aus konnte er sehen, dass sie mit der Hand die Serviette in ihrem Schoß bearbeitete. Aber sie sah den Senator an.
    Jason lag falsch. Es ging nicht um ihren One-Night-Stand. Niemals wäre der Senator wegen des Armeevertrages so forsch vorgegangen, wenn er gewusst hätte, dass sein Bürochef mit der Bürochefin von Senatorin Malone gevögelt hatte. Oder war er vielleicht gerade deshalb so großspurig?
    „Ich kann das nicht entscheiden“, sagte Senatorin Malone gerade.
    „Wenn wir bei der Sache gegeneinander kämpfen, neutralisieren wir uns gegenseitig“, erklärte Adams und schob Salz- und Pfefferstreuer ein paar Millimeter zur Seite. Und dann suchten seine Finger wieder das inzwischen leere Whiskeyglas. „Und wer gewinnt, wenn das so käme, das wissen Sie genau.“
    Er lehnte sich vor und fügte mit gedämpfter Stimme hinzu:
    „Dann gewinnen nämlich diese verdammten Araber und sonst niemand.“
    Jason rutschte auf seinem Stuhl herum und starrte auf die Reste seines Salats. Er hätte froh sein sollen, dass er nicht der Anlass für dieses Mittagessen war. Dann brachte der Kellner die Vorspeisen, und alle setzten sich zurecht. Waffenpause, dachte Jason und vermied Lindys und vor allem Senatorin Malones Blicke. Er hörte, wie Senator Adams den Kellner lobte, aber er wandte seine Augen nicht von den Lendenstückchen und den Bratkartoffeln auf dem Teller vor sich ab. Es sah köstlich aus, aber Jason hatte kein bisschen Appetit.

40. KAPITEL
    Tallahassee, Florida
    „Das kann nicht sein!“, bellte Leon heftig in sein Handy, nahm es dann vom Ohr und hieb das blöde Telefon gegen die Wand, als würde das zu einer anderen Antwort führen. Er hasste diese schicken, papierdünnen, beschissenen Technodinger.
    Er drückte das Telefon gerade noch rechtzeitig wieder ans Ohr, um die Stimme am anderen Ende sagen zu hören: „... und zwar heute. Kümmern Sie sich drum.“
    Leon beendete die Verbindung. Er hätte seine Faust am liebsten durch die nächste Mauer gebohrt. Stattdessen sah er sich im Restaurant nach der Kellnerin um, damit er zahlen konnte. Es war einfach zum Kotzen. Er holte eine Packung Papiertaschentücher hervor und zog mit seinen ungelenken dicken Fingern eins heraus, um sich damit den Schweiß von der Oberlippe zu wischen. Dann nahm er ein zweites und trocknete sich damit Stirn und Nacken.
    Jesus Christus! Wie zum Teufel hatte sie das überlebt? Er wusste genau, dass er ihrem Wagen einen ordentlichen Stoß versetzt hatte. Er hatte gesehen, wie sie geradewegs über den Seitenstreifen gesegelt war. Vielleicht hätte er sich vergewissern sollen, aber bei dem Winkel, in dem das Auto ... Das konnte sie doch nicht überlebt haben!
    Verfluchte Scheiße. Was hatte er nur für eine verdammte Pechsträhne. Es hatte damit angefangen, dass Casino-Rudy statt auf dem Friedhof in der Klapse gelandet war. Leon hatte versucht, das Honorar für den Auftrag einzustreichen, bevor der kleine Missgriff rauskam. Und er hatte sich fast in die Hose gemacht, als ihm gestern klar geworden war, dass diese Galloway ausgerechnet da hinwollte, auch wenn er genau wusste, dass es nichts mit dem verfluchten Casino-Rudy zu tun hatte. Das war einer dieser beschissenen Zufälle, dass sie ausgerechnet nach Chattahoochee wollte. Sie wollte jemanden ganz anderes dort besuchen. Aber im Irrenhaus gruselte Leon sich zu Tode.
    Vielleicht hatte er es deshalb so eilig gehabt,

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