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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Nervenenden. »Wer es auch ist, er geht offensichtlich nicht
weg.« Ich seufzte. »Ich fürchte, Sie werden öffnen müssen.«
    »Verdammt und zugenäht!« Sie
schloß für ein paar Sekunden krampfhaft die Augen und zuckte dann hilflos die
Schultern. »Sie haben natürlich recht.«
    Sie streifte in Windeseile
wieder ihren Unterrock über und dann hakte ich das Flimmergewand zu und zog den Reißverschluß hinauf, während es unentwegt
weiterklingelte. Während Sally ging, um zu öffnen, wobei sie ihr Haar
zurechtstrich, zündete ich mir eine Zigarette an und trank mein Glas aus.
    »Na, so was!« hörte ich sie
überrascht ausrufen. »Was um alles auf der Welt führt dich...« Und gleich
darauf trat Julie Marchant ins Zimmer, Sally im
Fahrwasser, deren Brauen nichts als zwei große Fragezeichen waren.
     
     
     

FÜNFTES KAPITEL
     
    D ie Sängerin trug ein
türkisfarbenes Seidenkostüm, das den Schwung ihrer Brüste und die volle Rundung
ihrer Hüften betonte. Ihr mitternachtsblaues Haar fiel in wilden Kaskaden über
ihre Schulter hinab, und die großen grünen Augen schimmerten in seltsamer Leidenschaft.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!«
Einen Augenblick lang stand sie nur da und starrte mich an, dann brach sie in
Tränen aus und warf sich auf die Couch.
    Ich starrte verdutzt auf Sally,
die ebenso verdutzt auf mich starrte. Julie Marchants Schluchzen wurde zunehmend lauter und hysterischer. Vergleichsweise hatte die
Türklingel fast gemütlich geklungen.
    »Vielleicht holen Sie ihr am
besten was zu trinken«, sagte ich.
    »Was denn?« fragte Sally
intelligent.
    »Irgendwas Alkoholisches«, fuhr
ich sie an. »Glauben Sie, daß sie sich im Augenblick was aus Zitronenlimonade
macht?«
    Sally zog eine Grimasse und
ging in die Küche hinaus. Ich setzte mich auf die Couch neben die Sängerin und
tätschelte ihr ungeschickt die Schulter. »Immer sachte, sachte. Ja?« Sie zuckte
bei meiner Berührung heftig vor mir zurück, aber allmählich ließ das Schluchzen
nach. Als Sally mit dem Drink zurückkehrte, hatte Julie Marchant es geschafft, ein Taschentuch aus ihrer Handtasche herauszuziehen und sich
damit wirkungslos die geröteten Augen zu betupfen.
    »Danke.« Sie nahm das Glas aus
Sallys Hand, brachte es fertig, einen Schluck reinen Bourbon zu trinken, und
hustete dann. »Ich...«
    »Schon gut, Julie«, sagte
Sally. »Beruhige dich nur.«
    »Ich glaube, es ist jetzt alles
wieder in Ordnung.« Sie trank noch einen Schluck Bourbon, betupfte sich noch
ein paarmal die Augen und setzte sich dann aufrecht. »Entschuldigung, daß ich
so einfach hier eingebrochen bin.«
    »Macht nichts«, sagte Sally
vergnügt. »Was hat sich denn für ein Drama abgespielt, Julie?«
    Die Sängerin blickte mich
geradewegs an, und ich konnte die nackte Feindseligkeit in ihren Augen sehen,
aber dahinter lag etwas anderes, etwas, das wie nackte Furcht wirkte.
    »Ich bin gekommen, um Sie zu
bitten, mich in Ruhe zu lassen, Mr. Holman «, sagte
sie mit leiser Stimme. »Bitte! Kehren Sie zu Mr. Renek zurück und richten Sie ihm aus, daß ich keinen Vertrag mit ihm unterzeichnen
werde; ich möchte nichts von ihm wissen! Ich bin da, wo ich bin, völlig
glücklich.«
    »So sehen Sie im Augenblick
aber keineswegs aus«, knurrte ich.
    »Julie!« Sallys Stimme klang
eindringlich. »Woher wußtest du, daß Rick hier ist?«
    »Das wußte ich nicht«,
antwortete sie schnell. »Ich rief in seinem Hotel an, und man sagte mir dort,
er sei ausgegangen; und so ging ich in der vagen Hoffnung hierher, du wüßtest
vielleicht, wo ich ihn finden könne. Ich habe nur zwei Stunden Zeit; Linc hat eine schwere Erkältung und Kopfweh, so daß er heute abend zu Hause blieb, und ich habe den Manager
überredet, meinen ersten Auftritt ausfallen zu lassen, so daß ich erst kurz vor
Mitternacht wieder im Klub sein muß.«
    »Wie kamst du auf den Gedanken,
ich könnte wissen, wo Rick ist?« fragte Sally.
    »Es war nur einfach eine vage
Vermutung. Und ich hoffte, daß ich dich vielleicht überreden könnte, an meiner
Stelle zu ihm zu gehen und ihn zu bitten, mich in Ruhe zu lassen.« Erneut
blickte sie mich an. »Was muß ich tun, um Sie zu überzeugen, daß ich mit Mr. Renek nichts zu tun haben möchte? Ich möchte nichts, als in
Ruhe gelassen werden.«
    »Ich lasse Sie in Ruhe, sobald
ich davon überzeugt bin, daß Sie mir die Wahrheit erzählen, Miss Marchant «, sagte ich. »Im Augenblick bin ich nicht sicher,
daß nicht Page aus Ihnen spricht, wenn auch durch Ihren eigenen

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