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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hinaus,
und ich ließ mich gemütlich auf die Couch zurücksinken.
    »Carol war ein nettes Mädchen«,
sagte Reinhart, »ein sehr nettes Mädchen. Es war ihr Pech, daß sie ein solches
Luder wie Julie Marchant zur Schwester hatte.«
    Sally kam ins Zimmer zurück und
verteilte die Gläser, während ich Reinhart anstarrte, und dann ließ sie sich
neben mich auf die Couch fallen.
    »Wie bitte?« sagte ich. »Was
war das mit Julie Marchant ?«
    »Carol war jünger und
hübscher«, sagte er leichthin. »Julie konnte die Konkurrenz nicht ertragen.
Eines Abends brachte ich Carol frühzeitig nach Hause, weil sie sich nicht wohl
fühlte, und sie ging zu Bett. Hinterher warf sich Julie mir fast wörtlich an
den Hals. Kaum war Carol weg, zog sie eins dieser durchsichtigen Négligés an — mit nichts darunter — und tat ihr Bestes,
sich an mich auf der Couch heranzuwanzen ! Das ist etwas,
was ich nie vergessen werde — der Ausdruck in ihren Augen, als ich wegging,
nachdem ich ihr erzählt hatte, was ich davon hielt!«
    Ich sah den Ausdruck
sprachlosen Erstaunens auf Sallys Gesicht und dachte, daß er ein Spiegelbild
meines eigenen Ausdrucks sein müsse. »Soviel ich gehört habe, war Julie ihrer
Schwester sehr ergeben.«
    »Na klar«, sagte er
verächtlich. »So sah das auch nach außen hin aus. Julie konnte jeden täuschen —
vermutlich hat sie auch Sally getäuscht. Aber wenn ein Mann auf der Bildfläche
erschien, lag die Sache anders. Sicher, Carol war sehr aufgeregt darüber, daß
ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, aber Julie war es, die sie
schließlich in diese psychiatrische Klinik trieb! Sie ließ sie nicht in Ruhe,
versuchte, ihr jeden Glauben an sich selbst zu zerstören — und ihren Glauben an
mich! Ich habe tausendmal versucht, Carol zu bewegen, auszuziehen, aber sie
wollte nicht. Irgendwie fühlte sie sich für ihre Schwester verantwortlich; und
ich glaube, das wurde ihr schließlich zuviel , und das
war der Grund, weshalb sie...« Er hielt inne und nahm einen Schluck Bourbon.
»Vielleicht reiße ich meine große Klappe zu weit auf?«
    »Nur zu«, sagte ich. »Was ist
mit Page?«
    »Den mag ich auch nicht. Aber
so wie die Sache jetzt liegt, tut mir der Bursche fast leid — weil er von
diesem Luder nicht loskommt.« Er trank noch einen Schluck Bourbon, schlug die
Beine übereinander und zog sich erneut die Bügelfalten zurecht. »Diese Julie Marchant hat etwas Tödliches an sich, Holman .
Früher habe ich diese Sache von der Schwarzen Spinne für sentimentalen Quatsch
gehalten, aber nun, nachdem ich Julie kenne, frage ich mich, ob nicht doch
etwas daran ist. Sie hat eine Art Todeskomplex —.« Er lachte verlegen. »Es
kommt Ihnen vielleicht wirklich abgedroschen vor, aber es ist einfach wahr.
Nehmen Sie einmal eine normale menschliche Beziehung zwischen zwei Leuten: sie
beruht doch darauf, daß beide etwas davon haben. Ein Mann und ein Mädchen —
klar, im allgemeinen beginnt das Ganze mit Sex, aber wenn die Sache weitergeht,
dann handelt es sich um mehr als Sex. Die beiden fangen an, einander zu
brauchen. Nicht?«
    »Vermutlich ja.«
    »Dieses Frauenzimmer braucht
andere Leute lediglich, um sie vernichten zu können«, knurrte er. »Hören Sie
zu! Ich habe gesehen, wie eben das mit Carol geschah, gerade vor meinen Augen,
und ich konnte nichts dagegen tun. Julie Marchant muß
die Leute besitzen, und sie senkt ihre Angelhaken tiefer und tiefer in sie
hinein, bis sie daran zugrunde gehen — es bleibt ihnen kein anderer Ausweg als
der Tod! Carol ist das zugestoßen. Und Page wird demnächst dasselbe passieren.«
    »Nach allem, was ich gehört
habe, scheint die Beziehung genau umgekehrt zu sein«, brummte ich. »Es ist
Page, der sie vollständig beherrscht.«
    »Na klar!« Er grinste humorlos.
»So sieht es aus. Ich habe das Luder nicht mehr gesehen, seit Carol gestorben
ist, und ich möchte sie auch nie wiedersehen. Aber ich wette mit Ihnen zehn
Dollar, daß sie nur einfach dasitzt und Page für sich reden läßt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie hat es mit Carol so
gemacht. Das war das Verdammteste an der Sache. Ich
kam nie dazu, mit Julie zu streiten — jedenfalls nicht, solange Carol da war —,
denn Julie pflegte nur einfach dazusitzen und seelenvoll dreinzuschauen,
während Carol sie verteidigte. Auf diese Weise wirkte ich nicht nur wie ein
Bastard; es kam auch regelmäßig ein Punkt, wo Carol überzeugt war, daß ich
einer sei. Und das beendete natürlich die Diskussion. Eines Abends

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