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Orgie im Mondschein

Orgie im Mondschein

Titel: Orgie im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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klar
heraus.
    Ich winkte ihr beiläufig zu und
trat aus dem Wohnzimmer in den Eingangsflur hinaus. Ich öffnete die Wohnungstür
und schlug sie wieder zu — vor mir. Dann blieb ich regungslos stehen und
versuchte sogar, meinen Atem zu unterdrücken. Etwa fünf Sekunden lang drang aus
dem Wohnzimmer kein Laut heraus, dann hörte ich, wie sich Sally bewegte — ich
vernahm das schwache Rascheln ihres silbernen Seidenkleids — , bis sie
schließlich den Telefonhörer abnahm und eine Nummer wählte.
    »Hier ist Sally«, sagte sie
gleich darauf. »Er ist eben weggegangen — auf dem Weg zu dir. Ich habe ihm die
Adresse gegeben. Das war doch richtig, nicht? Sie war hier, und Holman hat ihr mitgeteilt, daß Carol süchtig war. Ich weiß
nicht, wie er das herausgefunden oder wer es ihm erzählt hat. Er hat mir nicht
das geringste gesagt! Na, er hat Reinhart noch einmal gesprochen. Es muß so
sein, denn er sagte, Reinhart habe bestritten, das Zeug für Carol beschafft zu
haben, also müsse es entweder Julie oder du gewesen sein. Sie hat ihm erzählt,
sie habe nichts davon gewußt, daß Carol süchtig gewesen sei, bis zu diesem
Zusammenbruch. Nein, das war so ziemlich alles. He — was ist das eigentlich mit
dieser Sabbat-Geschichte? Holman hat was von einem
Sabbat zu ihr gesagt, und sie schnappte beinahe über! Ja, ich weiß, sie ist ein
bißchen psycho , Süßer, aber was...? Okay, okay, ich
bin ja schon still. Hör zu, nachdem Holman nun schon
umsonst nach Sausalito hinausfährt, warum kommst du
nicht für ein paar Stunden hierher? Julie ist mit ihren beiden Auftritten
beschäftigt, und Holman wird heute
abend nicht mehr zurückkommen, es ist also absolut sicher. Und du fehlst
mir, Liebster! Gut!« Ihre Stimme wurde weicher. »Ich warte auf dich, Liebster!«
    Ich hörte das Klicken, als sie
auflegte, und dann das Rascheln ihres Kleides, das allmählich verstummte. Ich
ging langsam ins Wohnzimmer zurück und stellte fest, daß es leer war. Die
Schlafzimmertür stand halb offen, und ein rechteckiger Lichtschein fiel auf den
Teppich. Ich ließ mich in dem der Tür gegenüberstehenden Sessel nieder und
zündete mir eine Zigarette an. Dann hustete ich leise.
    Die Schlafzimmertür öffnete
sich den Bruchteil einer Sekunde später ein wenig weiter, und ein
windzerzauster blonder Kopf spähte nervös heraus. Als mich die immerwährend
überraschten grauen Augen schließlich ins Blickfeld bekamen, trat ein Ausdruck
erstarrter Bestürzung in sie.
    »Ah — Mata Hari!« sagte ich freundlich. »Wie stehen denn heutzutage die Aktien in der
Spionagebranche?«
     
     
     

SIEBENTES KAPITEL
     
    R ick!«
    Sie versuchte es mit einem
angemessenen Lächeln, aber es reichte nicht ganz. Sie tauchte vollends hinter
der Schlafzimmertür auf, und der Anblick war eine eingehende Betrachtung wert.
Sie hatte das enganliegende silberne Kleid abgestreift, so daß sie nun
lediglich das notwendige Minimum an Bekleidung am Leib trug, bestehend aus
einem schwarzen Spitzenbüstenhalter und dazu passendem Höschen mit einer
frivolen weißen Spitzenrüsche oben um die Beine herum.
    »Wie haben Sie es geschafft,
wieder hier hereinzukommen?« Sie machte eine kurze Pause, bemüht, ihre Stimme
wieder auf die normale Tonlage zu bringen. »Sie haben mich erschreckt — Sie
Scheusal!«
    »Es war das, was meine Freunde
vom Theater als Bestandteil der Grundausbildung bezeichnen«, sagte ich. »Ich
habe Ihnen auf Wiedersehen gesagt, und Sie brauchten mich nicht
hinauszubegleiten — habe die Wohnungstür geöffnet — Pause — sie wieder
zugeschlagen — Ende der Szene durch Stillstehen und nur wenig Atmen.« Ich
grinste sie finster an. »Auf diese Weise kann man die bezauberndsten
Telefongespräche mit anhören.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
Sie die ganze Zeit über hier waren?«
    »Sie begreifen blitzschnell,
Süße«, sagte ich.
    Sie ging mit steifen Beinen zur
Couch hinüber und ließ sich vorsichtig darauf nieder, als ob sie aus Glas
bestünde. »Ich verstehe nicht, Rick.«
    »Glauben Sie an Zufälle,
Sally?«
    »Hm?« Ihre Brauen reagierten
auf die Frage.
    »Wie zum Beispiel an dem Abend,
als ich in Julies Garderobe ging, um mit Page zu sprechen, und Sie zufällig
hereinspaziert kamen?« sagte ich. »Ein Zufall, nicht wahr?«
    »Was sonst?«
    »Sie luden mich zu einem Drink
hierher ein, erklärten mir, Sie seien Julies beste Freundin und Julie habe eine
Schwester, Carol, gehabt, die sich vor kurzem umgebracht habe. Sie gaben mir
sogar den Namen des

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