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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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schniefte und strich sich die fettigen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Der Verhüllte hatte recht. Wie immer. Und es war wohl keine gute Idee, die Götter zu enttäuschen, nur weil das warme Gefühl in seinen Eingeweiden die Kälte dämpfte, die in seine Gliedmaßen kroch. Am Ende räumen sie mir nur deshalb keinen Platz in der Welt nach der Dunkelheit ein. Und dann wär ich ja wohl schön angeschissen. »Gesegnet, was?« Er sah auf seine Hand hinab und zog einen Steinsplitter aus der Handfläche. Im fahlen Mondlicht sah das Blut beinahe schwarz aus. Er schloss und öffnete die Hand ein paarmal, dann wischte er sie an seiner Hose ab. »Das wär mal was anderes.«
    B ist du sicher, dass sie dort sind? Es sieht mir ziemlich verlassen aus.«
    Der Wolfmann war einige Zeit nach Sonnenuntergang zurückgekehrt und hatte die Dalkar zu einem verwitterten Gebäude am Rande der Stadt geführt. Das Bauwerk bestand aus gigantischen, aufeinandergeschichteten Steinblöcken und wirkte trotz seines Alters noch massiv genug, um auch Katapultschüssen zu widerstehen. Mehrere Steinhaufen in sich zusammengebrochener Konstruktionen lagen in der Nähe, überwuchert und begraben von Schlingpflanzen, Nesseln und Gestrüpp. Der steinerne Gigant jedoch ragte trutzig fünf Stockwerke in die Höhe. Vielleicht war er einst ein Turm in einer Stadtmauer gewesen, die schon lange nicht mehr existierte. Er selbst sah jedenfalls so aus, als könnte er die Zeiten überdauern, bis schließlich die ganze Welt verging. Wobei wir eine gute Chance haben, dass dieser Moment ziemlich bald kommt. Glond konnte nicht anders – sein Blick wanderte immer wieder zu der hoch aufragenden Wolkenfront. Und jedes Mal schien es, als hätte sie ein Stück Himmel mehr verschlungen. Schaudernd wandte er sich ab und blickte über die Stadt. Oder das, was davon übrig war. Der erste Eindruck hatte nicht getrogen: So groß diese Stadt auch einst gewesen sein mochte, ihre Bewohner waren schon längst verschwunden und hatten nichts als düstere Straßenzüge hinterlassen, die wie die abgenagten Skelette vorzeitlicher Giganten wirkten. Schritt für Schritt, Baum für Baum eroberte sich der Wald die Ruinen wieder. Ich frage mich, ob Derok in einigen Jahrzehnten auch so aussehen wird.
    »Die Spuren führen hinein«, erklärte der Wolfmann leise. »Ich habe nicht geprüft, ob sie auf der anderen Seite wieder herauskommen, aber die Ruinen hier sind vermutlich das Beste, was sich auf Tagesmärsche hin finden lässt, wenn so ein Wetter wie das da auf einen zukommt. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass sie noch immer dort drin sind.«
    Bresch kniff die Augen zusammen. »Sie könnten sich überall versteckt halten. Es wird beinahe unmöglich sein, sie in diesem Schutthaufen aufzuspüren.«
    »Nicht unbedingt.« Der Wolfmann streckte einen Finger aus und deutete in die Ferne. »Ihr hattet Feuer vermutet, oder?«
    Bresch spähte in die angegebene Richtung. »Du hast verdammt gute Augen, Mensch.«
    Zuerst war es nur eine Bewegung, ein kurzes Huschen zwischen den Häuserreihen. Ein Schatten hastete aus einer schmalen Gasse hinaus auf einen großen Platz, der direkt zu Füßen der drei Bergkegel im Zentrum der Ruinen lag. Irgendwo dort vorn flackerten Lichtquellen, Fackeln vielleicht, oder Feuer, die von hier aus nicht zu sehen waren. Die Bewegungen der Gestalt waren seltsam, fast so, als laufe sie mal auf zwei, mal auf vier Beinen. Aus dem Schatten wurde ein zweiter, dann ein dritter und vierter.
    »Schaut auf die Dächer«, murmelte Bresch.
    Tatsächlich. Oben auf den Ruinen huschten weitere Gestalten, vielleicht ein Dutzend, vielleicht mehr.
    »Wohin rennen die?«, hörte sich Glond fragen.
    »Zumindest nicht in unsere Richtung«, sagte der Wolfmann. »Das finde ich schon mal beruhigend.«
    Glond nickte. Ein seltsames Bellen drang zu ihnen herüber. »Was sind das für Wesen?«
    Bresch schnaubte. »Die wichtigere Frage ist doch: Was zum Grubenteufel geht dort vor?«
    »Kommen wir noch mal zur ersten Frage«, raunte der Wolfmann. »Wo wollen sie hin?«
    »Das dürfte einfach sein.« Glond deutete auf den rechten, niedrigsten der Kegel. Der erste der Schatten tauchte hinter den Ruinen auf und erklomm die steile Wand mit weiten, kraftvollen Sprüngen. Sein Finger wanderte nach oben. Dort kletterte eine zweite, deutlich langsamere Gruppe.
    »Sind sie das?«
    »Woher soll ich das wissen?« Glond streckte die Hand aus. »Fernrohr.«
    »Was?«
    »Gib mir dein Fernrohr«, zischte Glond

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