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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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nicht sicher, was er sieht.
    »Nur das Gute. Er sieht nur das Gute in allen. Selbst in Drecksäcken wie uns. Das ist es, was mir Sorgen macht. Ist nich’ nur Gutes in uns, das weißt du selbst.«
    Brodyn nickte. Und verdammt sicher ist nicht nur Gutes in den Orks. Ich meine – dafür sind sie ja Orks, oder? Bekannt dafür, hinterhältige, große Wichser zu sein. Vielleicht nicht so große wie du, aber immerhin. »Das spielt aber keine Rolle. Die Grünhäute sind seltsam. Mehr Ehre als die Wühler, wenn man weiß, wo man sie packen muss. Und der Verhüllte hat sie am richtigen Ei erwischt. Dudaki als ihr Kriegshäuptling. Wenn das mal kein wirklich großer Einfall ist.«
    Hastyr nickte versonnen. »Jo. Dudaki ist in Ordnung. Hätte nie gedacht, dass ich das mal über eine Grünhaut sagen würde, aber ich mag ihn. Auch wenn ich nicht die geringste verschissene Ahnung habe, warum.«
    »Weil er ist wie du«, sagte das heisere Flüstern hinter ihm. Brodyn zuckte zusammen. Der Verhüllte war, wie es seine Art war, unbemerkt an sie herangetreten. »Er ist, wenn man die Äußerlichkeiten beiseitelässt, einer von uns.«
    »Ein Mörder und ein Dieb?«
    Der Verhüllte legte Brodyn eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht war er das, ja. Jetzt ist er nur noch eines: ein Werkzeug der Götter.«
    Die Götter haben einen seltsamen Geschmack bei der Wahl ihrer Werkzeuge. Ein warmes Gefühl durchströmte Brodyn, wie immer, wenn der Verhüllte in seiner Nähe stand.
    »Du zweifelst, mein Freund. Noch immer, nach allem, was du gesehen hast.« Der Verhüllte seufzte. »Dudaki hat eine Armee für uns gewonnen. Nicht weil er der beste Orkkrieger wäre, den wir uns wünschen könnten, sondern weil die Götter es so beschlossen haben und ihm die Kraft verliehen, wie sie jedem ihrer Werkzeuge die Kraft verleihen, damit wir zumindest eine Chance haben.« Er beugte sich hinab und hob einen faustgroßen Steinbrocken auf, der vor Hastyrs Füßen lag. »Hier. Nimm ihn.« Er hielt ihn Brodyn hin.
    Brodyns Stirn legte sich in Falten. Zögernd griff er nach dem Stück Fels und wog ihn unsicher in der Hand. Er war kalt, hart und schwer. »Was …«
    »Zermalme ihn.«
    »Was?«
    Der Verhüllte nickte ermutigend. »In dir wohnt dieselbe Kraft, die die Götter dem Ork gegeben haben. Hab Vertrauen. Drück zu.«
    »Ich …«
    »Drück!«, fuhr ihn der Verhüllte an.
    Brodyn zuckte zusammen und ballte instinktiv die Faust. Der Stein knirschte und zersprang mit einem leisen Knall in einem Schauer aus scharfkantigen Splittern.
    »Immer noch Zweifel? Ihr seid gesegnet, mein Freund. Vergiss das nicht.« Belustigung schwang in der leisen Stimme ihres Anführers: »Sie hätten sicher andere Werkzeuge gewählt, wenn es möglich gewesen wäre, Freund. Feldherrn. Helden. Generäle. Aber in Zeiten wie diesen müssen selbst die Götter mit dem arbeiten, was zur Verfügung steht. Und Zeit ist etwas, das sie nicht hatten. Genauso wenig wie wir.« Er deutete auf die schwarze Wand, die sich vom Osten heranschob und bereits zwei Drittel des Nachthimmels verhüllte. Wetterleuchten flackerte in ihrem Inneren und tauchte ihren Zug in unwirkliches Licht. »Aber am Ende ist das vielleicht besser so.« Er legte Hastyr die andere Hand auf die Schulter. »Könige und Helden haben eine Menge zu verlieren. Ihr dagegen habt nichts zu verlieren, jedoch alles zu gewinnen. Vor allem eine Zukunft, die ihr ohnehin nie haben würdet. Oder die wir alle nicht haben werden, wenn wir uns nicht ein wenig beeilen.« Der Verhüllte klopfte ihnen beiden auf die Schultern. »Die Götter sagen, dass jene, die unsere Zukunft verhindern wollen, nahe sind. Sie wissen vielleicht nicht, was sie da tun, doch wenn wir sie nicht aufhalten, wird die Dunkelheit auf uns alle niederfallen und uns in der Asche der brennenden Welt zermalmen. Kommt, meine Freunde. Wir sind nahe. Oh, und noch eins: Lasst die Finger von dem Zeug. Es macht euch langsam. Und in diesem Kampf werden wir jeden Vorteil brauchen, bevor diese Nacht vorüber ist.«
    Der Verhüllte tätschelte nochmals ihre Schultern und marschierte in die Dunkelheit, dem schweigenden Zug der Orks und Menschen hinterher.
    Brodyn und Hastyr sahen noch einige Augenblicke über das Tal, das sich vor ihnen öffnete. Die Wolken waren beiseitegeglitten, und das Licht der Monde schien fahl von riesigen Ruinen zurück, die aus leeren Fensterhöhlen zu ihnen zurückstarrten. Schließlich spuckte Hastyr die Reste der Blauwurzel aus, und Brodyn tat es ihm nach. Er

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