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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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kündete deutlich davon, wie eilig es jeder von ihnen hatte, den Fluss hinter sich zu lassen.
    Krendar wandte sich zu Sekesh um, die in die Nebel über dem Fluss starrte. »Keine Hoffnung, dass das die Dunkelheit und Stille waren, die auf uns warten?«
    Sekesh schüttelte den Kopf. Für einen Moment standen sie wortlos nebeneinander und sahen in die Morgennebel, die langsam in ein helleres Grau zu wechseln schienen. Tagesanbruch war nicht mehr fern. Endlich seufzte Krendar. »Das dachte ich mir. Aber man kann ja hoffen.«
    »Das kann man immer«, bestätigte Sekesh, doch sie klang nicht hoffnungsvoll. »Wenn es dich tröstet – für eine Weile dachte ich das auch.«
    »Jetzt nicht mehr«, stellte er fest, und die Schamanin wandte sich ab, um das Ufer zu erklimmen.
    Na klar. Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Krendar spuckte in den Fluss und folgte ihr.

ACHT
    Von Wölfen und Menschen
    E s war so dunkel, dass Glond kaum die Hand vor Augen sah. Irgendwo über seinem Kopf fiel ein schmaler Streifen Dämmerlicht durch eine Lücke im Gebälk und ließ einen niedrigen Raum erahnen, in dem eine ganze Menge rostiger Ketten von der Decke baumelten und leise klimpernd gegeneinanderschlugen. Der Anblick war nicht gerade beruhigend. Noch weniger beruhigend war das unheilverkündende Gluckern von Wasser direkt unter seinen Füßen. Vorsichtig tastete er über die runden Holzbohlen. Sie fühlten sich feucht und glitschig an und schienen von einem Teppich aus Moos überzogen zu sein. Hier und da waren Eisenringe eingelassen, und an einen davon war er angekettet worden. Das war das Beunruhigendste an der ganzen Sache.
    Der Wolfmann lag ganz in der Nähe, und soweit Glond das beurteilen konnte, war er in keiner sehr guten Verfassung. Sein Atem ging stoßweise, und ab und an gab er ein leises Stöhnen von sich. In der gegenüberliegenden Ecke zerrte Dvergat fluchend an seinen Fesseln.
    Glond rutschte in eine bequemere Haltung und dachte darüber nach, wie sie in diese Situation geraten konnten. Eigentlich war es doch ganz gut gelaufen. Sie hatten die Menschensiedlung erreicht und sogar eine Spur von Navorra gefunden. Sie hatten erfahren, dass er noch am Leben war, was immerhin ein gutes Zeichen sein sollte. Dann aber hatte man sie überwältigt. Man hatte sie geschlagen und getreten, ihnen erzählt, dass Navorra ein Mörder war, und sie zum Schluss in dieses schwankende Verlies geworfen. Das passt zwar ganz wunderbar zu meinem restlichen verkrachten Leben, aber einen Reim kann ich mir trotzdem nicht darauf machen. »Wolfmann?«
    Ein Stöhnen antwortete ihm. Leises Kettenrasseln, als der Mensch sich mühsam aufrichtete.
    »Kannst du mir verdammt noch mal sagen, was hier vor sich geht? Was sind das für Leute, und was hast du mit ihnen zu schaffen?«
    »Spielt das denn noch eine Rolle?«
    »Für mich schon. Meistens weiß ich ganz genau, aus welchem Grund ich zusammengeschlagen werde. Diesmal tappe ich allerdings im Dunkeln. Ich hatte gehofft, dass du mir eine Antwort geben könntest.«
    S tille, nur gelegentlich unterbrochen von Kettenrasseln und Dvergats zornigen Befreiungsversuchen. »Also gut. Ich war früher einmal der Anführer dieser Drecksäcke und Nyordas rechte Hand. Zeitweilig sogar mehr als das. Ich glaube, wir waren das, was man ein echtes Traumpaar nennt. Könige unter Bettlern und Dieben, könnte man sagen. Zusammen haben wir einen beträchtlichen Teil des illegalen Handels von Derok bis hinunter nach Vyndport beherrscht. Waffen, Rauschkraut, technische Gerätschaften. Alles, was ein Dalkar produzieren konnte, haben wir für den richtigen Preis an die Menschen im Süden weiterverkauft. Eure Gildenprivilegien kamen uns dabei sehr entgegen. Je strenger die Auflagen, desto höher die Preise, die wir auf dem Schwarzmarkt erzielen konnten.«
    »Wie ist es euch gelungen, so viele Dinge unbemerkt zu stehlen?«
    Der Wolfmann schnaufte. »Wozu sollten wir stehlen? Es gibt genug Zwerge, die bereit sind, für die passende Summe ihre hehren Moralvorstellungen über Bord zu werfen. Du glaubst gar nicht, wie viele Gildenmeister auf unserer Gehaltsliste standen.« Er ließ seine Worte einen Augenblick wirken und fuhr fort: »Außerdem kamen sie über uns an Waren heran, deren Erwerb euch Zwergen nicht so ohne Weiteres möglich ist. Das Boot, auf dem wir uns gerade befinden: Es wurde für den Transport von Menschen erbaut. Billige Arbeitskräfte für eure Minen zum Beispiel. Kriegsgefangene und Sträflinge, die einzigen

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