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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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Arbeitskräfte, die nicht vom Gildenrecht geschützt sind und deshalb gezwungen werden können, in euren Stollen bis zum Umfallen zu schuften. Für euren ungeheuren Bedarf an Erzen werden eine ganze Menge dieser armen Seelen benötigt. Weit mehr, als offiziell zur Verfügung stehen. Die ganzen Regeln und Vorschriften, verstehst du? Wegen der vielen Todesfälle …« Als er mit den Schultern zuckte, klimperten die Ketten leise. »Du kannst dir vorstellen, dass die Preise für solche Männer entsprechend gestiegen sind und dass irgendwann jemand auf den Gedanken kommen konnte, nach neuen Quellen zu suchen. Einen heimatlosen Bettler hier, einen kleinen Taschendieb dort. Leute, deren Verschwinden nicht weiter auffällt …«
    »O Gott«, murmelte Glond.
    »Der hat damit nichts zu tun, denke ich. Jedenfalls kann sich das leicht zu einem einträglichen Geschäft entwickeln, wenn man erst einmal seine Skrupel beiseitegeschoben hat. Der Verkauf ist ganz leicht. Man verschifft die Ware in eine der großen Küstenstädte. Nach Venderport zum Beispiel, wo sie einem für geringes Entgelt offizielle Papiere ausstellen. Danach werden sie wieder zurück ins Landesinnere gebracht und an die Zwerge verkauft. Wenn sie erst einmal in den Minen verschwunden sind, fragt kein Schwein mehr danach, ob sie sich zurecht dort aufhalten oder nicht.«
    »Und du hast dich nie gefragt, ob das richtig ist, was du tust?«
    »Nicht in dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin. Moral ist ein Luxus, den man sich erst einmal leisten können muss. Als Mensch auf den Straßen Deroks hast du selten die Chance dazu.« Der Wolfmann holte tief Luft. »Aber manchmal bekommt man sie dann doch – die Chance, meine ich.«
    »Vermutlich an dem Tag, als du Navorra und seinen Leuten begegnet bist.«
    Der Wolfmann nickte. »Unser Geschäftspartner in Venderport stellte mich eines Tages einem Mann vor, der eine Menge Geld besaß. Er wollte zwar unerkannt bleiben, aber sein ganzes Auftreten sagte mir, dass er von hohem Stand sein musste. Er bot mir einen Beutel voller Goldmünzen, wenn ich einen Jungen mit zurück nach Derok nähme und dort in das Sanatorium brächte. Möglichst unauffällig und ohne Spuren zu hinterlassen.«
    »Einen ganzen Beutel für einen einzelnen Passagier?«
    »Das kam mir auch ziemlich viel vor. Also habe ich mich umgehört. Ich war nicht der Erste, dem dieses Angebot unterbreitet worden war, aber keiner der Kapitäne war bereit, ihn auf sein Boot zu lassen. Sie behaupteten, er würde Unglück bringen. Sie sagten, dass er Menschen tötet. Zum Beispiel, wenn sie nicht täten, was er ihnen befahl, oder manchmal einfach nur aus Spaß. Ich hielt das natürlich für Unsinn. Mag sein, dass ein jähzorniger junger Mann den einen oder anderen Diener verletzt, aber die Art, wie es geschehen sein sollte, schien mir doch arg an den Haaren herbeigezogen. Das machte mich eher neugierig, als dass es mich abgeschreckt hätte. Nicht zuletzt lockte mich aber auch das viele Geld.«
    »Also hast du es genommen und den Jungen nach Derok verschifft. Und dort hat er einen Dalkar umgebracht.«
    Der Wolfmann sah Glond kurz an und senkte dann wieder den Kopf. Aus Dvergats Ecke ertönte erneuter Lärm und lautes Fluchen. »Dieser Dalkar war ein Mechanikermeister. Er baute kunstvoll verzierte Kästchen mit Zahnrädern und Stahlfedern darin. Wenn man an einer Kurbel drehte, öffnete sich der Deckel, und ein winziger Vogel streckte den Schnabel heraus, um eine Melodie zu zwitschern. Du hättest Navorras Augen sehen sollen, als er das Kästchen zum ersten Mal erblickte. Für ihn war es reine Magie, und er konnte gar nicht genug davon bekommen. Immer wieder drehte er an der Kurbel und ließ den Vogel singen. Er bettelte mich an, den Mechaniker zu ihm kommen zu lassen, damit er ihn über das Wunderwerk ausfragen konnte. Irgendwann tat ich ihm den Gefallen und lud den Mann ins Haus ein. Was konnte schon großartig passieren? Es ging ja nur um ein Gespräch.«
    »Nur ein Gespräch«, knurrte Dvergat aus seiner Ecke. »Wenn Menschen etwas sagen, dann haben sie doch immer irgendwelche Hintergedanken. Wollen einem irgendwelche grauenvollen Stickereien verkaufen oder einen Dolch zwischen die Rippen jagen.«
    Der Wolfmann seufzte. »Ich hatte die beiden nur für einen kurzen Augenblick allein gelassen, doch als ich wiederkam, war der Mechaniker tot.«
    Dvergat rümpfte die Nase. »Na, was sag ich?«
    Glond dachte an die schmale Gestalt Navorras. Kaum stark genug, um ein Schwert zu

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