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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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glaubte Dudaki das. »Na, das sieht doch gut aus.« Der Mensch nickte nach einigem Stochern, von dem Dudaki merkwürdigerweise nicht mehr als ein dumpfes Ziehen spürte. Wenn er darüber nachdachte, wunderte ihn das. Der Menschenhund hatte sich tief in seiner Schulter verbissen, und Dudaki war sich ziemlich sicher, dass er ein ordentliches Stück Fleisch verloren hatte, als er den Köter im Wasser endlich losgeworden war. Auf jeden Fall hatte er viel Blut verloren, als ihn der Fluss schnell weg von den Feuern des Dorfs getrieben hatte, hinein in die Dunkelheit. Jetzt aber spürte er kaum noch etwas davon. Keine Fieberhitze wühlte in seiner Wunde. Im Gegenteil, seine Schulter fühlte sich kalt an, als wäre sie in eisige Tücher geschlagen. Eigentlich ganz angenehm. Die Kälte breitete sich aus und machte ihn schläfrig.
    »Keine Sorge.« Der Verborgene beugte sich über ihn, doch sein Flüstern klang schon wieder weiter entfernt. »Es ist gut so. Das soll so sein. Schlaf, mein Orkfreund. Wenn du aufwachst, werden wir uns weiter unterhalten. Wir haben viel zu besprechen.«
    Und Dudaki versank ein weiteres Mal in der Dunkelheit.
    Als Dudaki das nächste Mal die Augen öffnete, konnte er lediglich eine grobe Zeltplane ziemlich nahe über seinem Gesicht erkennen. Es musste Nacht sein, denn abgesehen von dem schwachen Feuerschein, der auf dem groben Stoff flackerte, war es dunkel um ihn. Von irgendwo auf der anderen Seite der Plane hörte er gedämpfte Stimmen, ein leises, raues Lachen, das Knacken von Holz in einem Feuer.
    Erst mit einem langen Augenblick Verzögerung wurde ihm klar, dass nichts mehr seine Handgelenke umschloss. Hatte man ihm die Fesseln abgenommen? Ganz schlechte Idee, wer immer ihr seid. Noch immer reglos machte er eine Bestandsaufnahme. Beine – ungefesselt und in Ordnung. Bauch und Brust – nackt, schmerzfrei, hungrig. Vor allem nackt. Er verschob dieses Problem auf später. Arme – auch ungefesselt. Seltsam. Schultern – schmerzfrei. Kaum ein leichtes Ziehen mehr. Kopf – ein leises Hämmern, aber dafür, dass ich eigentlich tot sein sollte, kann ich nicht meckern, was?
    Vorsichtig, ganz sachte, drehte er den Kopf. Das Zelt war k lein und nicht sonderlich kunstfertig aus mehreren geflickten Leinenplanen zusammengebaut, die man an grob behauene Haltestangen gebunden hatte. Er schien auf einer groben Wolldecke zu liegen, der Rest des Bodens hier drin war jedoch nichts weiter als niedergetretenes welkes Gras. Wenig mehr als einen Doppelschritt von ihm entfernt auf der anderen Seite des Zelts saß eine Gestalt auf einem Fell. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt. Der Figur nach kein Aerc, so viel war sicher. Ein schlichtes Leinenhemd nach Art der Menschen hing von viel zu mageren Schultern, und eine Kapuze aus demselben Stoff bedeckte den Kopf. Die Gestalt schien etwas vor sich auf dem Boden zu betrachten, das vom Licht einer einzelnen Kerze beleuchtet wurde – der Quelle des Feuerscheins im Zelt. Was immer es war, es war Dudaki reichlich egal, solange es den Kerl lange genug ablenkte, u m unbemerkt aufzustehen. Er leckte sich über die Zähne und rollte sich geräuschlos auf alle viere. Nackt oder nicht, er war ein Aerc und würde mit einem Menschen spielend fertigwerden. Er spannte sich an, bleckte die Zähne und machte sich zum Sprung bereit.
    »Wenn du wach bist«, sagte die Gestalt mit kratziger Stimme, »dann kannst du dir das hier gleich mal ansehen.«
    Dudaki schrak so heftig zusammen, dass er beinahe vornüberfiel.
    »Ach ja. Deine Hosen liegen dort drüben.« Die Gestalt deutete an das gegenüberliegende Ende des Zelts, ohne sich umzusehen. »Zieh sie an. Dann fühlen wir uns beide besser.«
    Ein Knurren entwand sich Dudakis Kehle, und er schob sich vorsichtig rückwärts. Hose. Gute Idee. In den Verzierungen der Nähte waren Hüllen eingearbeitet, in denen giftige Dorne staken. Wenn er …
    Die Gestalt stieß einen Seufzer aus und drehte sich um. Dudaki war nicht klar, was ihn zurückhielt, sich in diesem Moment auf den Kerl zu stürzen. Immerhin wirkte er dünn genug, um ihm mit einem schnellen Handgriff das Genick zu brechen. Vielleicht war es der dünne Stoffschleier, der noch immer das Gesicht des Fremden verbarg. Vielleicht aber auch nur die völlige Abwesenheit von Angst, die der andere auszustrahlen schien. Alles, was seine Haltung ausdrückte, war Resignation.
    »Also was soll’s sein? Greifst du an, oder lässt du es bleiben? Dann solltest du dir was anziehen. Dein Gehänge

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