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Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit

Titel: Orks vs. Zwerge 2 - Fluch der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Orgel
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mag ein Grund für Stolz sein, aber es ist trotzdem kein schöner Anblick.«
    Dudaki sah an sich hinab. Verblüfft stellte er fest, dass sich sein Verlangen, sich auf sein Gegenüber zu stürzen, in Grenzen hielt. Mit einem Grunzen streckte er stattdessen den Arm aus und zog seine Hose zu sich heran.
    Die Gestalt nickte. »Dachte ich mir. Wie fühlst du dich?«
    »Am Leben.« Seine Antwort verblüffte den Aerc selbst.
    »Interessantes Gefühl, nicht?«
    »Ich war tot«, stellte der Aerc fest.
    Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. »Nicht völlig. Als wir dich aus dem Wasser gezogen haben, war kaum mehr Leben in dir als in einem Moskito. Gerade genug, damit ich dich zurückholen konnte.« Er stieß ein heiseres Kichern aus. »Aber wenn dir das hilft – ich weiß, wie es ist, wenn man stirbt, nur um irgendwann festzustellen, dass man doch nicht tot ist. Am Anfang ein echtes Drecksgefühl. Aber man gewöhnt sich schnell dran.«
    Dudaki runzelte die Stirn, unfähig, seine Gedanken zu ordnen. Unschlüssig leckte er sich über das Gebiss und erkundete nachdenklich mit der Zunge die Stelle, an der ihm ein Schneidezahn fehlte. »Wo bin ich?«, erkundigte er sich schließlich, weil ihm nichts Besseres einfiel.
    »Noch immer dort, wo wir dich gefunden haben. Du warst nicht gerade in einem Zustand, in dem wir dich durch die Gegend schleppen wollten. Außerdem mussten wir sowieso ein Lager aufschlagen.«
    »Bin ich ein Gefangener?«
    Der andere kicherte abermals. »Könnte dich dieses Zelt hier aufhalten, Aerc?« Er wartete Dudakis Antwort nicht erst ab, sondern schüttelte den Kopf. »Wärst du ein Gefangener, würden wir dich ja wohl kaum ungebunden und unbewacht in meinem Zelt liegen lassen. Nein, mein Freund. Du bist ein Gast. Es steht dir frei, das Zelt zu verlassen und zu verschwinden. Wie du willst. Es wird dich niemand aufhalten.«
    Dudaki ließ diese Eröffnung auf sich wirken. Tatsächlich gab es nichts an diesem Zelt, das ihn aufhalten würde. Nichts, wenn diese Leute nicht einen oder zwei Pfeilwerfer-Schützen dort draußen haben, die auf mich warten. Es gibt keinen Grund, voreilig oder unvorsichtig zu sein. »Was habt ihr dann mit mir vor?«
    »Du hast viele Fragen, mein Freund«, stellte die verhüllte Gestalt ungerührt fest. »Nichts. Ich habe dich zusammengeflickt.«
    Die Verwirrung des rotzahnigen Aerc vertiefte sich. Warum? Warum sollte er das tun? Ein selbstloser Mensch? Na sicher. Und ich bin ein edler Raut der Weststämme, was?
    Der andere zuckte mit den Schultern, als hätte er Dudakis Gedanken gehört. »Warum? Weil ich es kann. Und weil ich denke, dass jeder eine zweite Chance verdient. Selbst ein hässlicher Kerl wie du. Vielleicht aber auch nur, weil es die Götter so wollten. Wir sind alle aus einem bestimmten Grund hier.«
    »Einem Grund, was?« Dudaki hob zweifelnd eine Augenbraue. »Und welcher sollte das sein?«
    Wieder das Schulterzucken. »Gerade im Moment könnte ich einen Ork brauchen, der sich das hier ansieht.«
    »Aerc«, knurrte Dudaki.
    »Was?«
    »Es heißt Aerc. Ork ist ein Menschenwort.«
    »Ork, Aerc, mir egal. Aber wenn es dich glücklich macht. Kannst du damit hier etwas anfangen, Aerc?« Er rückte beiseite und gab damit den Blick auf eine Steintafel frei, die neben einem Talglicht im Gras lag.
    Der Rotzahnige betrachtete den Stein. Die Tafel war etwa so lang und breit wie sein Unterarm und zwei oder drei Finger dick. Auf ihrer geglätteten Oberfläche waren Keilschriftzeichen eingeritzt. Seine Augen verengten sich. »Das sind Drûaka-Zeichen.«
    »Das weiß ich selbst. Kannst du sie lesen?«
    »Seh ich aus wie’n Weib?«, zischte Dudaki. »Kein Mann kennt ihre Bedeutung.«
    »Ist das so?« Der Verhüllte schien ihn nachdenklich zu mustern. »Im Grunde aber nicht wichtig. Ich ahne, was sie sagen. Mich interessiert vielmehr die Karte hier.« Er deutete auf ein paar eingekratzte Linien, denen Dudaki noch keine Beachtung geschenkt hatte. »Zumindest vermute ich, dass es eine Karte ist.«
    Uneigennützig, was? Dudaki schnürte seine Hose fertig und betastete dabei unauffällig die Verstecke seiner Giftstacheln.
    »Ich habe keinen davon entfernt«, flüsterte der Verhüllte heiser, wiederum ohne den Aerc überhaupt anzusehen. »Aber falls du mit dem Gedanken spielst, sie an mir auszuprobieren, muss ich dich enttäuschen. Die Götter sorgen dafür, dass derartige Scheußlichkeiten bei mir nicht wirken. Also, Aerc, kannst du etwas mit diesen Kratzern anfangen?«
    Fast ohne es zu wollen

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