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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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beeindruckt. »Darauf gibt Gorotak nichts. Vor allem nicht, wenn er euresgleichen töten kann«, gab er zurück.
    Das hatte Axt schon befürchtet. Allerdings registrierte sie auch, dass der Ork geantwortet hatte, ohne vorher für seinen Anführer zu übersetzen. Der fette Ork hatte es auch bemerkt, denn er knurrte seinem Übersetzer etwas zu, woraufhin der eine knappe Antwort gab. Der Blick, den die beiden Orks wechselten, war für Axt schwierig zu entschlüsseln, doch es kam ihr vor, als würde darin ein ordentliches Maß an Rivalität mitschwingen.
    »Gorotak sagt, dass er nicht viel auf die Ehre von Kreaturen gibt, die aus der Ferne mit Armbrüsten töten, statt sich einem ehrlichen Kampf zu stellen«, übersetzte Glond den nächsten Wortschwall des Orks.
    »Wenn das wirklich so wäre, dann wäre er jetzt bereits tot«, gab Axt zu bedenken und nickte in Richtung Turm.
    Immerhin schienen die Orks diese Geste gut genug zu verstehen, denn ihre Augen zuckten hinauf in die Dunkelheit, noch bevor Glond übersetzt hatte.
    Axt unterdrückte ein Seufzen. Ihnen lief die Zeit davon. Die Hafenbrücke musste längst zerstört sein, und wer wusste schon, wie lange die Ewige Brücke noch stehen würde. Erreichten sie die nicht, bevor sie fiel, waren sie alle tot. Es lag ganz bei ihr. Und bei diesen hässlichen Kreaturen dort unten – die Orks erwarteten ihre Antwort. Das hieß, bis auf den mit den Ringen im Gesicht. Verstohlen starrte er auf die schimmernden Münzen zu seinen Füßen. Zeit. Zeit und Gier, das waren die Schlüssel, wurde ihr in diesem Moment klar. Auch für die Orks. Es war ins Blaue hinein geraten, doch jeder wusste schließlich, dass Orks gierig waren.
    Axt schluckte ihren Ärger hinunter und nickte. »Wie gesagt, wir können diesen Tempel noch lange Zeit verteidigen. Es wird euch vermutlich gelingen, uns zu überrennen, das ist richtig. Aber wann? Wenn die Kämpfe vorüber sind und es hier vor Orks wimmelt? Was glaubt ihr, bleibt dann noch für euch übrig?«
    »Woher wollt Ihr wissen, dass sie nicht nur auf Verstärkung warten?«, flüsterte der Wolfmann.
    »Ich weiß es nicht«, gab Axt leise zurück.
    Mit den Dingen, die sie nicht wusste, konnte man wohl Bücher füllen.
    Die Orks auf dem Hof wechselten hastige Worte, als Ragroth übersetzt hatte. Selbst der Bullige mit den Ringen riss die Augen von den Münzen los und flüsterte etwas. Axt war sich auch jetzt nicht sicher, die Mienen der Kreaturen richtig zu deuten, doch sie meinte, so etwas wie Besorgnis darin zu erkennen.
    »Ihr habt da einen Nerv getroffen, scheint mir«, sagte der Wolfmann leise.
    »Hoffentlich keinen schmerzhaften«, murmelte Glond auf der anderen Seite.
    Axt hoffte allerdings, dass es schmerzhaft war. Schmerzhaft genug, um ihr Angebot interessanter werden zu lassen.
    Die Kreaturen schienen zu einem Ergebnis gekommen zu sein, denn Ragroth sah auf. »Also gut«, sagte er laut. »Gorotak ist bereit, darüber nachzudenken. Zu seinen Bedingungen.«
    »Und die wären?«
    Der Wortführer zuckte mit den Schultern. »Ihr werdet jetzt gehen. Ihr werdet nichts mitnehmen. Euer Gold reicht ihm nicht. Ihr werdet auch den Karren hierlassen und zudem sämtliche Schlüssel. Dafür lassen wir euch ziehen. Nicht, weil Gorotak befürchtet, nicht mit euch fertigzuwerden, sondern weil er dieser Geschichte hier langsam überdrüssig wird. Es gibt Ruhm auf dem Schlachtfeld zu holen. Er wäre gern dort, bevor das Kämpfen vorbei ist.«
    Axt sah hinauf in den rötlich beleuchteten Himmel, an dem bedrohlich aussehende Wolken dahinjagten. Oder Rauchwolken der brennenden Stadt; so genau war das nicht zu sagen. Dumpf grollte Donner, und die Tropfen fielen jetzt dichter. Sie hasste Regen. Und sie hasste Entscheidungen wie diese. Trotzdem musste sie genau jetzt eine treffen. »Akzeptiert«, sagte sie mit lauter, fester Stimme. »Sofern ihr unsere Bedingungen ebenfalls annehmt.«
    Der fette Anführer der Bestien knurrte etwas, das selbst für Orkverhältnisse unfreundlich klang. Diesmal war sich Axt sicher, dass Ragroth nicht übersetzte, was sein Anführer gesagt hatte. »Nennt sie«, lautete die viel zu kurze Antwort.
    »Erstens werden wir unsere Verwundeten mitnehmen. Zweitens unsere persönliche Ausrüstung. Drittens werdet ihr das Tor für uns öffnen. Weit.« Sie deutete über den Hof. »Und viertens werdet ihr den Hof räumen. Solange sich einer von euch draußen befindet, werden wir den Tempel nicht verlassen. Fünftens: Ihr werdet uns ziehen lassen und

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