Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
Vom Netzwerk:
und ein Kurzpfeil bohrte sich dicht neben seinem Kopf in einen der Türbalken. Eine harte Zwergenstimme bellte etwas und verstummte dann gurgelnd. Die Skrag lachte heiser, und endlich gab der dritte Riegel nach und glitt kreischend zur Seite.
    Ragroth riss die Tür auf. »Krieger zu mir!«, brüllte er, und Dutzende Aerc starrten ihn aus hastig aufgehäufter Deckung auf dem Wehrgang an. »Was ist? Glotzen könnt ihr später. Es gibt Wühler zu töten!«
    Die Aerc brachen in donnernden Jubel aus, sprangen über die Barrikade und strömten in den Turm. Waffen klirrten, Schreie erhoben sich und brachen ab, aber Ragroth vermutete, dass es für die Zwerge jetzt zu spät war, um noch eine wirksame Verteidigung aufzubauen. Der Turm war erobert und damit die Mauer. Die Stämme hatten die Oststadt eingenommen. Bald würde auch der Rest von Derok fallen.
    Er lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Das ist doch schon mal gut gelaufen.

Fünf
    A ls auch der Rest der Ratsmitglieder die Halle verlassen hatte – einzig Kearn verharrte regungslos an seinem Platz –, sackte der General in sich zusammen. Ein rasselndes Stöhnen entrang sich seiner Brust. »Ein verdammter Haufen Idioten ist das. Während draußen die Welt vor die Hunde geht, haben diese Ränkeschmiede nichts anderes im Kopf als ihre kleinlichen politischen Streitereien. Sechs Auserwählte müssen es sein. Die magische Zahl, die dem Herrn am nächsten kommt. Kein Unterer zu viel, kein Oberer zu wenig, und wehe, es wird einer der großen Clans übergangen. Und da ich für Hertig Kearn gestimmt habe, durfte der sechste Mann natürlich nicht noch ein weiterer Unterer sein.« Er hielt inne. Seine Miene verzog sich krampfhaft, ein unterdrückter Husten schüttelte ihn. Keuchend lehnte er sich auf seinem Thron zurück.
    »Was wollt Ihr im Tempel?«, fragte Glond in die Stille hinein. »Warum müsst Ihr dorthin gelangen?«
    Der General wischte sich mit einem fleckigen Tuch über die Mundwinkel und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das wirst du noch früh genug erfahren«, knurrte er. Sein plötzlicher Schwächeanfall schien ihn verärgert zu haben. »Doch so viel kann ich dir jetzt schon sagen: Deine Aufgabe ist es, die anderen fünf schnell und sicher durch die Weststadt zu führen. Das ist nicht so einfach, wie es sich vielleicht anhören mag. Wir wissen im Moment nicht, wie es dort aussieht. Der Feind greift von allen Seiten an, und der Kontakt zu den menschlichen Befehlshabern des Stadtviertels ist vor geraumer Zeit abgerissen. Vielleicht kämpfen sie noch, vielleicht paktieren sie aber auch mit dem Feind.« Er zuckte mit den Schultern. »Eines ist sicher: Wenn ihr versagt, bedeutet das deinen sicheren Tod. Wenn du uns hintergehst oder fliehst, werde ich dich persönlich finden. Und du wirst dir wünschen, von den Orks getötet worden zu sein.« Er kniff die Augen leicht zusammen und hob den Zeigefinger. »Doch wenn du deine Aufgabe gut erledigst, schenke ich dir die Freiheit. Und noch etwas sehr viel Wertvolleres: Ich gebe dir deinen Namen zurück.«
    Glond riss die Augen auf. »Das können Sie tun?«, keuchte er.
    »Ich habe drei Großkönige und fünf Kriege überstanden.« Der General schenkte ihm ein eisiges Lächeln. »Ich kann Dinge bewirken, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht vorstellst.«
    »Aber … wieso gerade ich? Es gibt Dutzende tapfere Dalkar, die sich in der Weststadt auskennen. Ich bin mir sicher, sie würden jederzeit für Euch kämpfen.«
    »Du bist ungeduldig. So viel, was du auf einmal wissen willst.« Der General winkte den jungen Dalkar vor den Thron und beugte sich vor, so nah, dass Glond seinen fauligen Atem riechen konnte. Er unterdrückte den Impuls zurückzuweichen.
    »Alles zu seiner Zeit, wie es so schön heißt.« Der General lächelte. »Das ist übrigens eine Weisheit, die auf einfache Weise das Wesen der Dalkar beschreibt, findest du nicht? Die Zeit war schon immer auf unserer Seite. Über Jahrhunderte, vielleicht sogar Jahrtausende, ist unser Volk gut damit gefahren. Mit der Zeit auf unserer Seite haben wir Städte erbaut und Kulturen geschaffen und Wissen angehäuft, von dem andere Völker nur träumen konnten. Viele haben uns darum beneidet und uns herausgefordert. Und wir haben einfach nur auf sie warten müssen in unseren Höhlen und Bergfestungen und sie mit unseren überlegenen Armeen und Kriegstechnologien in den Dreck zurückgeworfen, aus dem sie gekrochen kamen. Von dort aus haben wir zugeschaut und uns

Weitere Kostenlose Bücher