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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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über ihr Elend amüsiert.« Der General unterdrückte einen weiteren Hustenreiz und legte Glond die Hand auf die Schulter. »Aber diese Orks sind anders. Wir haben sie vor Dunbrigg besiegt. Unten in der Ebenfurth, unter den Gipfeln der drei Gekrönten und an unzähligen anderen Orten. Doch jedes Mal, wenn wir geglaubt haben, dass es zu Ende ist, sind sie wieder aus dem Dreck gekrochen und haben sich gegen uns erhoben. Wie das Meer, das gegen die Uferfelsen anrennt, sooft es auch zurückgeworfen wird. So lange, bis die Felsen eines Tages einstürzen und zerfallen.« Variscits Stimme bekam einen seltsamen Unterton. Mit einem Mal klang sie beinahe so alt und schwach, wie der General tatsächlich sein musste. »Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Was sie so ausdauernd in ihren Bemühungen macht. Denn sie sind weder so klug wie wir noch so stark. Sie haben auch nicht unser Wissen oder unsere Waffentechnik.«
    Glond merkte, wie die Hand auf seiner Schulter zitterte.
    »Aber ich habe erkannt, was sie so unermüdlich macht: Es ist ihre Angst. Ihr jämmerliches, kurzes Leben ist erfüllt von Angst vor allem und jedem. Angst vor den Toten und den Göttern. Angst vor allem Unbekannten und vor uns und unserem überlegenen Wissen.« Die zitternden Finger bohrten sich in Glonds Schulter. »Weißt du, warum ich trotz meines Zustands immer noch General dieser Armee bin und den Orks Widerstand leiste, während sich sogar der Großkönig in seine Bergfestung zurückzieht? Ich verrate es dir: Weil ich ebenfalls Angst habe. Ich habe Angst um mein Volk. Ich habe Angst, dass es tatenlos zusieht, wie es langsam aufgerieben wird. Ich habe Angst, dass mir nicht mehr genügend Zeit bleibt, es zu verhindern. Dieses Gefühl lässt mich nicht ruhen. Das ist die Kraft, die meinen Geist am Leben hält, während mein Körper bereits verwest.«
    Glond warf einen Seitenblick auf die Finger des Generals, die sich schmerzhaft in seine Schulter bohrten.
    »Verstehst du? Das ist der Grund, warum ich dich für diese Mission ausgewählt habe. Wir Dalkar haben verlernt, Angst zu empfinden. Wir glauben, dass wir unbesiegbar sind und niemand uns schaden kann. Aus diesem Grund sehen wir Angst als einen Makel an. Aber das ist sie nicht. Sie ist kein Makel. Sie versetzt dich in die Lage, den Stolz und die Überheblichkeit zu überwinden, die uns Dalkar unentschlossen und träge machen. Sie macht dich geschickt. Sie bringt dich zum Denken. Und sie gibt dir die Kraft zu überleben.« Die Finger bohrten sich so tief in Glonds Schulter, dass dieser einen überraschten Schmerzenslaut ausstieß. »Hilf mir, Glond, und ich werde dich lehren, deine Angst zu beherrschen. Sie für deine Zwecke einzusetzen und zum Guten zu wenden.«
    Als Glond aus dem Saal trat, konnte er immer noch nicht glauben, dass er noch am Leben war. Seltsamerweise schien der General recht gehabt zu haben, als er sagte, dass die Angst ihm dabei helfen würde zu überleben. Wäre er tapfer geblieben, läge er jetzt zusammen mit dem Rest seiner Einheit draußen auf dem Schlachtfeld oder im Kochtopf einer dieser Orkbestien. Damit wäre niemandem gedient gewesen – außer den Orks natürlich.
    Er blieb vor einem prachtvollen Gemälde stehen, das den jüngsten Großkönig in der langen Ahnenreihe des Reichs zeigte. Seine königliche Majestät blickte in voller Rüstung und mit missbilligend zusammengezogenen Augenbrauen auf ihn herab. Unter dem Gemälde war in harter Keilschrift »Tapfer bis über den Tod hinaus« in den Stein gemeißelt. Glond seufzte. Es gab nichts Deprimierenderes als einen vorbildhaften König.
    Als er sich umdrehte, versperrte ihm plötzlich Kearn den Weg. Glond hatte ihn nicht kommen gehört. Er musste sich so leise bewegt haben wie eine Katze.
    Der Held hielt seinen Streitkolben in der Hand. Locker zwar, aber mit dem gleichen Selbstverständnis wie ein Handwerker sein liebstes Werkzeug. Kearns Handwerk war das Töten.
    Sein schwarzer Panzerhandschuh schoss nach vorn und stieß Glond grob gegen die Wand. Putz rieselte auf ihn herunter, und der Großkönig schien in seinem Bild für einen Augenblick die Fassung zu verlieren, ehe er knarrend zum Halten kam.
    »Was spürst du in diesem Augenblick?«, fragte Kearn, obwohl er die Antwort bereits kannte.
    Angst. Plötzliche, eiskalte Angst.
    Kearn stieß ihn noch einmal gegen die Wand. Sein gesundes Auge funkelte in der Dunkelheit. Die Leute erzählten sich düstere Geschichten über den Helden. Es hieß, dass er seinen

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