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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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…?«
    Der Frosch nickte. »Ausgelöscht. Aufgerieben. Von den ersten Angriffswellen ist nichts übrig geblieben. Na, bis auf dich, wie es aussieht.«
    »Aber das ist nicht möglich! Wir sind mehr als fünfzig der besten Krieger der Ebenen …«
    »Junge, heute Nacht sind sicher fünfmal so viele Krieger zu den Ahnen gegangen«, unterbrach ihn der Dünne. »Da ist es ziemlich egal, wie gut sie waren, was? Die Wühler haben es uns wirklich nicht leicht gemacht. Hat schon nen Grund, warum ich mich aus Sturmangriffen raushalte.« Kichernd schüttelte er den Kopf und schob den Zwergenpanzer in seinen Ledersack. Dann stand er auf und starrte nachdenklich in den Nebel. Nach einer Weile drehte er sich zu Krendar um, der wie betäubt vor sich hinstarrte. »Weißt du, du kommst besser mit mir. Hat keinen Wert, hier draußen rumzusitzen, wenn wir’s uns auch in einem der Wühlerhäuser bequem machen können. Außerdem muss ich das hier in Sicherheit schaffen.« Er trat gegen den Ledersack, der leise schepperte. »Vielleicht kann dir jemand drin sagen, ob noch was von deinem Stamm übrig ist. Hier draußen wirst du nicht viel erfahren. Und falls nicht – na, dann finden wir für einen wie dich in unserer Doppelfaust sicher noch Verwendung.«
    Krendar starrte in den sanft wallenden Nebel, der das Schlachtfeld und die Leichen so vieler Krieger vor ihnen verbarg. Irgendwo stritten sich unsichtbare Krähen, als wäre nicht ohnehin mehr als genug für alle da. Stumm nickte er.
    Der Frosch grinste ihn aufmunternd an und schulterte seinen Sack. »Na dann mal los, Großer. Halt dich an mich, dann wirst du den Scheiß hier bald überstanden haben. Zu Hause kannst du dann die prachtvollsten Weiber um dich raufen lassen, was? Ich bin übrigens Dudaki. Und wie nennen die Toten dich?«
    Krendar antwortete nicht.

Sechs
    E s war kalt geworden, und obwohl es beinahe Mittag sein musste, machten weder Kälte noch Nebel Anstalten, sich zu verziehen. Stattdessen hatte es auch noch angefangen zu nieseln.
    Glond stand zitternd am südlichen Ende der Friedensbrücke, direkt vor den massiven Toren der Unterstadt, und starrte zur anderen Flussseite hinüber – dorthin, wo im Nebel nur schemenhaft die Silhouette der Oberstadt zu erahnen war.
    Hier und da schlugen vereinzelte rote Flammen aus den Dächern der Häuser, doch ansonsten lag die Stadt überraschend friedlich in ihrem nebligen Leichentuch. Kaum zu glauben, dass es da drüben von Hunderten, vielleicht sogar schon Tausenden der grausamsten Kreaturen auf Erden wimmelte.
    Nervös kratzte Glond am Griff des Kurzschwerts herum, das an seinem Gürtel hing. Hatte ihm der General tatsächlich das Leben geschenkt oder nur einen viel grausameren Tod für ihn vorgesehen? Er seufzte leise und schaute sich nach den anderen um.
    Kearn war bereits da, die Panzerhandschuhe locker auf den Griff seines Streitkolbens gestützt. Auf den Rücken hatte er einen Schild mit dem Wappen seines Clans geschnallt. In seinem gesunden Auge spiegelten sich die Flammen der brennenden Dächer.
    An seiner Seite stand ein Dalkar, fast so hoch wie ein Mensch und breit wie zwei Dalkar. Er trug einen schweren Schlachtenhammer über der Schulter und einen eisernen Rundschild am Arm. Bis auf einen Pferdeschwanz am Hinterkopf war sein Schädel vollständig kahl rasiert. Glond hatte von ihm gehört: Sein Name war Beryll, und er gehörte zu den Clankriegern aus den südlichen Ogerhöhen, die sich für jeden getöteten Gegner ein Zeichen in die Haut ritzten. Berylls Unterarme waren übersät mit Schnitten.
    Der Dritte hieß Esse und trug eine lange Armbrust über der Schulter. Eine zweite hatte er sich quer über den Rücken geschnallt. Sein lockiger Bart war bereits schlohweiß, und in seine Stirn hatten sich tiefe Falten eingegraben. Doch in seinen Augen lag ein jugendlich verschmitzter Ausdruck, der sein Alter Lügen strafte. Während die anderen Glond ignorierten, kam Esse ihm entgegen und klopfte ihm grüßend auf die Schulter.
    »Einen so verrückten Haufen habe ich noch nicht gesehen«, sagte er kopfschüttelnd. »Und ich habe schon eine ganze Menge gesehen. Ein Held, ein durchgeknallter Clankrieger, ein Angsthase und ein Stein …«
    »Ein Stein?«, fragte Glond verwirrt.
    »Na der hier.« Esse trat gegen einen Felsblock, der direkt neben seinen Füßen auf der Straße lag.
    Der Stein entfaltete sich und richtete sich langsam auf. Staub rieselte von seinen Schultern. Der Dalkar war klein und knochig, und seine zu wulstigen

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