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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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wiederholte Glond.
    Adlige lernten wohl andere Spiele als der durchschnittliche Dalkar.
    Auf der Mitte der Brücke machte sich ein Trupp Ingenieure mit Spitzhacken und Schaufeln am Kopfsteinpflaster zu schaffen. Rechts und links hingen dicke Seile über die Brüstung, und von unten schallte schwaches Klopfen und Kratzen herauf.
    Esse begrüßte einen der Arbeiter mit Handschlag. »Wie lange braucht ihr denn noch für das bisschen Stein?«, fragte er kopfschüttelnd.
    Der Arbeiter spuckte auf den Boden. »’s ist solide Handarbeit, beinahe für die Ewigkeit gemacht. Im Prinzip unzerstörbar. Ich gehe jede Wette ein, dass wir fertig sind, bevor ihr zurück seid.«
    »Darauf nicht. Lasst euch ruhig Zeit. Ich will das Spektakel von der Südseite des Flusses aus bewundern.«
    Der Arbeiter zuckte mit den Schultern. »Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen, aber verlass dich nicht drauf, dass du es aus dem Süden siehst.«
    Esse winkte ab. »Wir werden sehen.«
    »Welches Spektakel?« Beunruhigt zupfte Glond an seinem Schwertgurt. »Was machen die da unten?«
    Esse musterte den jungen Dalkar. »Kann es sein, dass sie dir nicht alles über unsere Mission erzählt haben?«
    »Nur das Nötigste. Ich weiß, dass wir unter allen Umständen den Tempel erreichen müssen, ehe die Orks kommen. Ich habe keine Ahnung, warum, aber es erschien mir besser, als zum Tode verurteilt zu werden.«
    Esse nickte. »Dann haben sie dir nicht genug erzählt. Die Ostbrücke wird noch heute Nachmittag abgebrannt, um den Orks keinen Weg zu bieten. Jetzt bringen sie auf beiden Steinbrücken, der Friedensbrücke hier und der Ewigen, Bohrungen für Pulverladungen an. Sie sollen bis spätestens morgen früh gesprengt werden.«
    Axt warf dem Ingenieur einen bösen Blick zu. »Halt besser den Mund, Esse. Unter anderen Umständen könnte ich dir dein Geschwätz als Geheimnisverrat auslegen und dich dafür köpfen lassen.«
    »Verzeihung, Anführer. Schon meine Mutter hat mich gewarnt, dass mich mein loses Mundwerk eines Tages ins Verderben reißen wird.« Esse breitete die Arme aus. »Und nun sieh mich an. Ich stehe auf einer Brücke, die jeden Augenblick in die Luft fliegen kann, und bin dabei, mitten in die Arme eines gewaltigen Orkheers zu laufen. Hätte ich doch nur auf meine Mutter gehört.«
    »Du weißt, was ich meine.« Axt konnte sich dennoch ein leises Lächeln nicht verkneifen.
    »Keine Sorge«, murmelte Glond. »Ich bin nicht der Typ, der zum Feind rennt und ihm unsere Geheimnisse erzählt. Ich bin kein Verräter.«
    »Das vielleicht nicht«, sagte Axt. »Aber wenn sie dich zu fassen kriegen und dir bei lebendigem Leib die Haut vom Körper ziehen, dann wirst du ihnen trotzdem alles erzählen, was sie hören wollen. Und dir zusätzlich noch ein paar Sachen ausdenken.«
    D as ist doch schon mal ganz gut gelaufen«, sagte der Linke und ließ die Beine baumeln.
    »Ganz gut?«, brummte Modrath hinter ihm. Der Oger hielt sich vorsichtig von der bröckligen Mauerkrone entfernt, auf der die Korrach-Brüder saßen. »Wir haben vier Leute verloren, und ich hab keinen einzigen Wühler plattgemacht. Was soll daran gut sein?«
    »Entspann dich, Halbzahn, und genieß die Aussicht.« Der Rechte der Korrach wedelte mit ausgesteckter Hand über die beinahe solide Nebelwand, die auch in der Mittagszeit noch die Stadt vor den Blicken der Aerc verbarg. »Du wirst noch genug Gelegenheit bekommen. Eine ganze Stadt …«
    »… voller Wühler liegt uns zu Füßen«, beendete der Linke den Satz seines Bruders.
    »Da lag sie gestern auch schon. Und was hat mir das heute gebracht?« Modrath schnaubte und lehnte sich versuchsweise gegen die Reste des Feuerwerfers. Das Holzgerüst ächzte protestierend. »Was suchen wir eigentlich hier oben?«
    »Es ist ein wundervoller Tag«, erklärte der Ordruk kauend.
    Die Beine des Linken stoppten.
    »Es pisst«, stellte Modrath das Offensichtliche fest. »Und es ist kalt.«
    »Stimmt«, gab der dünne Weststammkrieger zu und biss ein weiteres Stück des zwergischen Schwarzbrots ab, das er im Turm gefunden hatte. Angewidert verzog er das Gesicht und warf den Rest über die Brüstung. »Aber der Broca hat gesagt, wir sollen uns einen Überblick verschaffen. Also verschaffen wir uns einen Überblick über diesen wundervollen, kalten Morgen.«
    »Und diese verpisste Stadt«, ergänzte Fograr mit einem missmutigen Seitenblick auf seinen kauenden Bruder. Trotz der Morgenkühle glänzten Schweißperlen auf seiner Gesichtstätowierung,

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