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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Wühler noch einen oder zwei ihrer verdammten Türme, aber das ist nichts, was der große Rogoru nicht in den Griff bekommt.«
    Krendar blickte sich um und versuchte, die Neuigkeiten zu verdauen. Die Stadt der Wühler war gefallen. Ihr Angriff auf das Tor war erfolgreich gewesen. Und er war noch am Leben. Er war noch am Leben!
    Schlagartig wurde Krendar bewusst, dass die Brocken, die in der Nebelsuppe verstreut lagen, tatsächlich Fleisch waren. Leblose Körper, einzeln in den Morast getreten oder zu kleinen Hügeln aufgehäuft, wo ein heftigerer Kampf stattgefunden hatte. Spieße und Speerschäfte staken in den Leichen oder im zertrampelten Boden und wirkten wie entastete Bäume, die schief aus dem zerstörten Land wuchsen. Ein Flattern. Aus den grauen Schwaden tauchten zwei Krähen auf, die auf einem der Leichenhügel landeten und gemächlich das angerichtete Mahl begutachteten. Sie schienen satt zu sein, denn nach einigen eher lustlosen Schnabelhieben breiteten sie die Schwingen aus und verschwanden mit heiserem Krächzen wieder im Nebel.
    Die Bewegung trieb einen klammen Luftzug in Krendars Richtung, und es roch erneut nach verbranntem Braten. Urplötzlich stieg ein brennender Schwall in seiner Kehle auf. Er brachte es gerade noch fertig, den Kopf zu drehen, dann schoss ihm beißender Schleim aus Mund und Nase.
    »Sieh an. Angstwürmer – und eine große Portion noch dazu«, kommentierte der Frosch mit gehässiger Stimme. »Ja, irgendwann müssen sie raus. Und das ist nicht der schlechteste Weg. Anderen werden sie mit einer Klinge aus dem Bauch geschnitten. Schätze, das ist dann wesentlich unangenehmer, was?«
    Krendar erbrach sich zwei-, dreimal, bis das Würgen nur noch dünne, zähe Fäden aus seinem Magen beförderte. Als er endlich aufblickte, hatte der Froschaerc den Panzer des Zwergs abgeschnallt und unter der Leiche hervorgezogen. Er tastete die Hose des Toten ab, prüfte den Beutel am Gürtel und warf Panzerhandschuhe und ein Messer in den großen Ledersack zu seinen Füßen.
    »Widerliche Geizhälse, diese Wühler. Glaubst du, irgendeiner von denen hätte mal etwas Gold bei sich? Nein, alles, was die aufs Schlachtfeld schleppen, sind Rüstungen und Waffen.« Er versetzte der Leiche einen Tritt, zögerte und beugte sich nochmals herab. »Na, wer sagt’s denn?« Er zog ein Messer und durchtrennte mit raschen Schnitten die Bartzöpfe des Toten, um zwei schmale goldene Ringe davon abzuziehen. Die Metallreife ließ er in seinen Sack fallen, die dicken Haarstränge warf er Krendar zu. »Da. Ich gratuliere, junger Krieger. Hol dir noch ein paar, und die Weiber werden sich daheim um dich reißen. Dürften ja sowieso eine Menge übrig sein, nach diesem Gemetzel hier.«
    Das erinnerte Krendar an etwas. »Die anderen – meine Doppelfaust. Was ist aus denen geworden?«
    Der Frosch zuckte mit den dürren Schultern. »Hier kamen ziemlich viele durch. Zu wem gehörst du?«
    »Mein Broca ist Gulragh Schwarzknochen.«
    »Nie gehört. Aber nach allem, was ich weiß, haben wir allein auf der Ostseite mehr als zehn mal zehn und zehn Broca. Ist klar, dass ich nicht jeden kenne, was?«
    »Der Schwarzknochen ist einer der Helden der Roterde-Stämme. Sein Ruf eilt ihm weit voraus.«
    »Tja, bei mir kam der Ruf nicht vorbei. Aber es war ne Menge Gebrüll hier in letzter Zeit. Vielleicht hab ich ihn dabei überhört.« Der Frosch kicherte dünn. »Aber waren diese Roterdestämme nicht die, die den ersten Angriff gegen die Wühler gelaufen sind?«
    Krendar nickte, und der andere pfiff leise durch die Zähne. »Ja dann … Ich schätze, du hast besonders aufmerksame Ahnen. Oder aber die wollten dich nicht sehen.« Der Dünne musterte ihn mit neu erwachtem Interesse. »Ich hatte dich für einen der Jungs aus den Pferdesippen gehalten. Roterde, was? Ist mir ein Rätsel, wie du es bis hierher geschafft hast. Glaube kaum, dass von euch noch viele übrig sind. Die Wühler müssen euch fast vollständig aufgerieben haben.«
    Krendar fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. »Was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass dein Broca ziemlich sicher schon mit den Ahnen um die Wette frisst. So wie der Rest der Roterde-Krieger.« Nachdenklich leckte sich der Dünne über die Zähne, dann zuckte er abermals mit den Schultern. »Na ja, sieh’s mal so – wenn du nach Hause kommst, hast du wirklich reichlich Auswahl unter den Weibern. Ist nicht das Schlechteste, was?«
    Krendar fröstelte. »Du meinst, mein Stamm ist … sie wurden

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