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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Abschied gab er dem Drecksack noch einen kräftigen Tritt in die Seite.
    Die Zellen im Kellergeschoss des Hospitals waren allesamt verlassen. Das Gebäude war viel zu nah am Sumpf gebaut worden, was zur Folge hatte, dass in manchen Bereichen das Wasser kniehoch stand und die Wände dick mit Schimmel überzogen waren.
    Die Bewohner hielten sich lieber im großen Gewölbesaal auf, der ursprünglich als Tempel gebaut worden war.
    Schlecht gelaunt watete der Echsenmann durch die Brühe. Der Kampf hatte ihn die Schmerzen für einen kurzen Augenblick vergessen lassen, aber nun kamen sie mit jedem Schritt umso stärker zurück. Vor allem das verdammte Pochen und Hämmern in seinem verbrannten Arm, der aussah wie eine Wurst mit aufgeplatzter Pelle und bei jeder kleinen Bewegung glühende Pfeile der Pein durch seinen Körper jagte.
    Alles nur wegen dieser verdammten Stumpen. Diesen Scheiß-Zwergenkönigen, die sich aufspielten, als würde das Land ihnen gehören und als wären sie die Hüter von Gesetz und Ordnung.
    »Habe ich etwa den alten Netzflicker umgebracht, hm?«, murmelte er. Sie wollten den Alten ja noch nicht mal umlegen, aber der Idiot hatte nicht aufgehört zu schimpfen und zu zetern. Bei so etwas reagierte Konrad leider schnell genervt. Er hatte ihm eine ordentliche Kopfnuss verpasst, und der Netzflicker war so unglücklich gestürzt, dass er sich den Hals gebrochen hatte. So etwas kam vor. Im Grunde hatten sie ihm damit sogar einen Gefallen getan, denn die Orks wären ganz anders mit ihm umgesprungen, wenn sie ihn geschnappt hätten.
    »Und dann mussten diese Scheiß-Stumpen auftauchen! Als hätten sie es gerochen.« Vor allem der junge. Die anderen waren blöd genug gewesen, ihm zu glauben, aber der junge Zwerg musste seine neugierige Nase direkt unter das Bett stecken. Als hätte er es gerochen.
    Langsam hatte sich der Echsenmann richtig in Rage geredet. Einerseits wusste er, dass ihn seine Wut leichtsinnig machte, doch andererseits betäubte sie den Schmerz, der unablässig auf seinen Arm einhämmerte.
    Er stapfte eine schmale Treppe hinauf und wäre beinahe in Gerlich hineingerannt, der ihn überrascht anstarrte. Der Echsenmann musste nur noch mit dem Messer zustoßen. Die rostige Klinge fuhr mit einem schmatzenden Geräusch in Gerlichs Bauch und wieder heraus.
    Gerlich griff in einem ersten Reflex nach dem Langdolch in seinem Gürtel, überlegte es sich dann aber anders und presste die Hände auf die Wunde.
    Der Echsenmann trat einen Schritt zurück. »Hast du gesehen, wie mich dieser Zwerg angeschaut hat? Als hätte ich den Alten ermordet. Er hat das Blut gesehen und sofort gedacht, dass das nur dieser hässliche Mensch mit den Schuppen im Gesicht gewesen sein konnte.«
    »Wah…?«, lallte Gerlich. Blut floss ihm aus dem Mund und zwischen den Fingern hervor. Er fiel auf die Knie, die Augen vor Verwunderung und Entsetzen weit aufgerissen.
    »Weil es immer die Hässlichen und Verkrüppelten sind, wenn irgendwo etwas angestellt wird. Nie werden die Herrschaften mit den sauberen Gesichtern und der feinen Kleidung verdächtigt. Immer sind wir die Dummen.«
    Gerlich kippte nach vorn, und der Echsenmann trat über ihn hinweg. »Die Welt ist so verdammt ungerecht. So verdammt ungerecht.«
    W ie willst du’s machen?«
    Ragroth grunzte und schob sich einen Streifen Trockenfleisch zwischen die Zähne. »Keine Ahnung.«
    Die fünf Aerc saßen auf einem Hausdach über einer der Wühlerstraßen und beobachteten Gorotaks Krieger dabei, wie sie sorgfältig ein Haus nach dem anderen durchkämmten. Bislang hatte der Ohrensammler noch keine Anstalten gemacht, sich abzusetzen. Planmäßig durchsuchten sie jedes einzelne Haus. Zweimal waren sie wohl auf Widerstand gestoßen, wenn man nach den Rufen und dem kurzen, aber heftigen Kampflärm ging.
    »So kommen wir jedenfalls nicht an ihn ran. Wir können ihn schlecht mitten zwischen seinen Leuten umlegen«, merkte Fograr an.
    »Jupp. Vier Doppelfäuste sind sogar für uns …«
    »… ein bisschen viel«, stimmten die Korrach zu.
    »Vor allem, wenn wir nicht mal irgendwann was zu beißen kriegen.« Ordruk starrte missmutig in die Gasse. Über ihnen zog ein großes, dunkles Geschoss seine Bahn und schlug einige Hundert Schritt entfernt krachend in eines der Hausdächer ein.
    »Ich glaub’s immer noch nicht. Die Drecksmaden schießen …«
    »… ihre eigene Stadt kaputt. So führt man doch keinen Krieg«, ergänzte der Linke.
    Ordruk musterte sehnsüchtig den Beutel

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