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Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
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Unvorsichtigen, der nicht schnell genug sprang, riss er an den Haaren in die Höhe und schleuderte ihn quer über den Platz. Seinem Nebenmann gab er einen so heftigen Tritt, dass der mit dem Gesicht voran auf das Pflaster knallte. Unter dem Gelächter der anderen Bestien verkrochen sich die beiden in einer dunklen Ecke.
    Der Einzige, um den der Goldzahn einen Bogen machte, war ein wahrer Gigant aus Fleisch und Muskelmasse, der es sich im Schatten des Brunnens bequem gemacht hatte und sich von den anderen bedienen ließ. Ein Oger. Drei Armbrustbolzen ragten ihm aus Schulter und Oberarm, und er schien sie nicht einmal zu bemerken. Jedes Mal, wenn er sich rührte, zuckten die anderen zusammen und dämpften ihr Gebrüll.
    Am Rand des Lagers war nur ein einsamer Wachtposten abgestellt worden, der sich auf seinen Speer stützte und gähnte. Die Orks mussten sich sehr sicher fühlen, wenn sie inmitten einer feindlichen Stadt nur eine Wache abstellten. Oder sie waren einfach nur dumm.
    Der Wachtposten blickte sich träge um und stieß ein Grunzen aus. Er kratzte sich ausgiebig die Brust, als er ein Geräusch zu bemerken schien und innehielt. Mit einem scharfen Zischen schoss ein Armbrustbolzen durch die Luft und nagelte ihm die Hand auf der Brust fest.
    Dumpf starrte der Ork auf das Geschoss hinunter, das aus seinem Handrücken ragte. Es schien, als brauchte sein Gehirn einige Augenblicke, bis es begriff, dass er tot war. Lautlos sackte er in sich zusammen.
    »Nachladen«, befahl Esse und reichte Glond die Armbrust nach hinten.
    Die beiden hatten sich in der Ruine eines Bürgerhauses verschanzt. Sie sollten den anderen den Rücken frei halten, während diese einen Angriff starteten, um den Weg frei zu kämpfen. Es war riskant, aber sie hatten keine andere Wahl. Wenn die Dalkar rechtzeitig ankommen wollten, bevor die gesamte Stadt besetzt war, mussten sie alles wagen. Fünf Kämpfer und eine Handvoll Menschen gegen dreizehn Orks waren keine schlechte Quote. Vor allem, wenn das Überraschungsmoment auf ihrer Seite war.
    Glond reichte Esse die zweite Armbrust nach vorn. Angst kroch in ihm hoch. Gebannt starrte er nach draußen.
    Die zwei von Goldzahn gedemütigten Orks wühlten vor dem Gildengebäude im Schutt. Der eine hielt etwas in die Höhe, das entfernt an einen Lederball erinnerte. Als er es umdrehte, erkannte Glond eine Nase, milchig weiße Augen und einen aufgerissenen Mund. Der andere Ork lachte heiser und streckte die Hand danach aus.
    Auf einmal war Axt zwischen ihnen. Mit einem einzigen Schlag ihres Spalters trennte sie die Hand des Orks sauber vom Gelenk. Noch bevor der Schmerz sein Gehirn erreichen konnte, schlug sie ihm mit ihrer zweiten Waffe den Schädel ein. Sie riss den Spalter heraus, drehte sich einmal im Kreis und zertrümmerte dem anderen Ork das Bein.
    Kearn und Beryll stürmten rechts und links an ihr vorbei. Beryll schmetterte seinen Schild gegen den Schädel eines aufspringenden Orks, schwang den Kriegshammer hinterher und zertrümmerte dem rückwärts Taumelnden die Kniescheibe. Noch in der Rückholbewegung hieb er nach einem weiteren Gegner. Der Ork sah den Angriff kommen und wich ihm seitlich aus. Er rannte direkt in Kearns Streitkolben. Das spitze Ende von Rabenschwinge schlug ihm ein Loch in die Stirn. Es knackte, Blut und Knochensplitter spritzten durch die Luft.
    Von rechts rückten die vier Menschen vor, laut brüllend, um sich gegenseitig Mut zu machen. Ihre Schwerter und Messer blitzten im Schein des Feuers, und sie erweckten den Eindruck, als wären sie drei- oder viermal so viele. Die völlig überrumpelten Orks spritzten vor ihnen auseinander wie ein Haufen aufgescheuchter Hühner, direkt in die Arme der Dalkar.
    Kearn ignorierte sie. Er stieß einen heiseren Kampfschrei aus und rannte an den Flüchtenden vorbei – geradewegs auf den Ork mit dem Goldzahn zu. So mussten die Helden aus den Geschichten der Alten ausgesehen haben. Die mächtigen Krieger, die auch im dichtesten Kampfgetümmel den stärksten Gegner des Feinds entdeckten und ihn zum Duell herausforderten. Nur dass in diesen Geschichten die Gegner keine Tiere waren, die sich einen Dreck um Heldentum scherten. Gleich zwei der Kreaturen rauften sich zusammen, um ihren Anführer zu beschützen, beide mit gefährlich gezackten Stoßspeeren bewaffnet.
    Kearn blieb stehen. Die Spitze seines Streitkolbens deutete auf den Goldzahn. »Du gehörst mir!«, brüllte er. Als würde das etwas nützen.
    Der Goldzahn musterte ihn stumm. Er

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