Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Orks vs. Zwerge

Orks vs. Zwerge

Titel: Orks vs. Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Orgel
Vom Netzwerk:
abzuschätzen, wenn man untätig herumsaß und noch nicht einmal die Sterne sehen konnte.
    Kurz nachdem die letzten Königlichen im Nebel verschwunden waren, hatten sie Waffengeklirr gehört, Geschrei und das lang gezogene Klagen von Kriegshörnern. Dann war es wieder still geworden.
    Ein Bote hatte gemeldet, dass sie auf Widerstand gestoßen waren. Es musste ein paar heftige Scharmützel gegeben haben. Ein paar letzte Orks, die genug Mut oder Verrücktheit besessen hatten, den vorrückenden Truppen Widerstand zu leisten. Die Königlichen waren im Handumdrehen mit ihnen fertiggeworden. Es hieß, dass sie den Raut in die Enge getrieben hatten, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie ihn eingeholt hatten.
    Aber wie viel Zeit?
    Dvergat trommelte nervös auf seinem Bierfass herum. »Mit Ihrem Gerede von Ogern haben Sie mich ganz schön nervös gemacht, Heetmann. Ich bilde mir die ganze Zeit ein, sie da draußen herumstampfen zu sehen.«
    Talus nickte. Verdammte Nebelschwaden. Jede Bewegung konnte nichts sein oder eine ganze Armee Orks, die zum Angriff blies.
    »Dort!«, rief Dvergat plötzlich so laut, dass Talus zusammenzuckte und beinahe vom Dach stürzte. »Dort kommt jemand.«
    »Die Königlichen?« Talus trat schnell einen Schritt zurück.
    Eine einsamer Dalkar kam zwischen den Häusern hervorgestolpert. Er hatte sichtlich Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    »Vielleicht ein Bote«, sagte Dvergat.
    »Er scheint verletzt zu sein.«
    Der Dalkar hatte kaum die Hälfte der Strecke zwischen den Häusern und den Reihen der Dalkar zurückgelegt, als er ins Straucheln geriet und stürzte.
    Eine Gestalt tauchte hinter ihm aus dem Nebel auf. Dann eine zweite und eine dritte. Hochgewachsen, muskulös und hässlich wie die Nacht. Orks. Sie stießen ein wildes Brüllen aus, reckten ihre Waffen in die Luft und stürmten hinter dem Dalkar her.
    Der Dalkar drehte den Kopf, jaulte auf und kroch auf allen vieren weiter.
    »Armbrustschützen!«, brüllte Talus nach unten. »Haltet die Drecksäcke auf.«
    Die ersten Bolzen, hastig und ungezielt abgefeuert, gingen weit daneben. Erst der dritte fand sein Ziel und traf eines der Monster in die Schulter. Der Bolzen schien den Ork kaum zu stören, aber zumindest wurde er langsamer. Erst als die nächste Salve auf sie niederging, drehten die Orks ab und verzogen sich zurück in den Nebel.
    »Gut gemacht.« Talus hob den Daumen. »Und jetzt holt mir den Mann dort aus der Schusslinie.«
    »Lasst mich!« Unwirsch schüttelte der Dalkar die helfenden Hände ab. Er war über und über mit Schlamm und Blut bespritzt. Seine Rüstung war zerbeult, und über seine Stirn zog sich eine hässliche Fleischwunde. »Ich muss zum General. Ich habe eine wichtige Botschaft für ihn.«
    Es dauerte eine Weile, bis Talus den Mann unter all dem Dreck wiedererkannte.
    »Jarl Dornbirn? Sind Sie das?«
    Ein breites Grinsen zog über das Gesicht des Standartenträgers. Er schielte leicht. »Ah, General Variscit. Endlich! Ich dachte schon, diese unfähigen Trottel würden mich nie zu Ihnen vorlassen.« Er schlug sich gegen den Brustpanzer. »Ein großer Sieg, General. Wir haben den verdammten Raut in die Enge getrieben, diese feige, stinkende Ratte.«
    »Tatsächlich?« Talus zog eine Augenbraue in die Höhe. »Ihr habt also gewonnen? Und Sie hat man zu uns zurückgesandt, um uns das mitzuteilen?«
    »Die Zwölfte führt Derok zum Sieg, General.«
    »Sind Sie nicht der Standartenträger der Zwölften?«, fragte Dvergat. »Müssten Sie nicht bei Ihrer Standarte sein?«
    Jarl Dornbirn drehte sich zu dem Unteroffizier um und schlug sich gegen den Brustpanzer. »Keine Sorge, General. Ich habe sie gut versteckt.«
    »Die Standarte?«
    »Die Orks werden sie niemals bekommen.« Jarl Dornbirn schwankte leicht. »Nur über meine Leiche.«
    Talus hielt ihn fest. »Wo sind die anderen? Was ist passiert?«
    Jarl Dornbirn glotzte ihn verständnislos an. »Die Zwölfte führt Derok zum Sieg«, wiederholte er, als hätte er ein begriffsstutziges Kind vor sich. Schlagartig wurde seine Stimme schrill. »Sie sind alle tot!« Er schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte. »Wir hatten den Raut auf dem Untermarkt gestellt. Er stand ganz allein. Mit ihm vielleicht noch zwei Dutzend der Monster, die sich um seine Standarte geschart hatten. Wir waren so sicher, dass wir ihn hatten. Der Sieg schien zum Greifen nah. Doch plötzlich kamen sie von allen Seiten hervorgestürmt, aus den Häusern und Gassen. Orks! Es müssen

Weitere Kostenlose Bücher