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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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    Turner vergaß augenblicklich den Papierkram, den er gerade erledigte, und die Beweisstücke, die auf seinem Schreibtisch lagen. „Wo ist sie? “ fragte er aufgeregt.
    „Sie wartet draußen auf der Bank vor Sergeant Jeffreys Schreibtisch. Falls Sie es wünschen, führe ich sie zu Ih nen..."
    „Das wird nicht nötig sein. “ Turner griff nach seinem Stock und humpelte zum Tresen. Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte er den Schmerz in seinem verletzten Bein zu ignorieren, der ihn bei jedem Schritt quälte. Das Blut war ihm in die Wangen gestiegen, und er hoffte inständig, dass dies niemand bemerkte. Am besten machte er gleich eine Bemerkung, was für ein heißer Tag es doch sei - nur zur Sicherheit. Sie musste ja nicht denken, dass er bestimmt gleich ohnmächtig würde, während er so auf sie zuhinkte.
    „Guten Tag, Miss Clarke“, begrüßte er sie fast steif, um zu verbergen, wie sehr er sich zu ihr hingezogen fühlte.  Himmel, sie war noch viel schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Der Bluterguss im Gesicht war verschwunden, und sie schaute ihn aus großen dunklen Augen an, die ihm bis auf den Grund der Seele zu sehen schienen. Er fand in ihrem Blick weder Angst noch Ablehnung. Anders als in jener Nacht, als er es abgelehnt hatte, nach dem Schuft zu suchen, der sie so misshandelt hatte. Wie oft er es schon bereut hatte, dass er damals nichts unternommen hatte, um diesen miesen Schläger zu finden. Was musste sie nur von ihm gedacht haben! Bestimmt hat sie mich für einen herzlosen Mistkerl gehalten, dem es völlig egal war, wenn so ein brutales Vieh ein hilfloses Wesen mit der Faust malträtierte. Schüchtern erwiderte er ihren Blick und versuchte zu verbergen, was er fühlte.
    ». Den wünsche ich Ihnen ebenfalls, Inspector“, antwortete sie höflich.
    Annie erhob sich von der harten Holzbank, auf der sie gesessen hatte. Jetzt nur nicht all die Benimmregeln vergessen die Charlotte ihr für diesen Besuch beigebracht hatte! Himmel, sie fühlte sich wirklich schrecklich unwohl hier  zwischen all diesen blassgesichtigen Polizisten, die sie unablässig zu beobachten schienen. Das Kleid, das sie heute trug, gehörte eigentlich Charlotte. Es war hochgeschlossen, besaß lange Puffärmel, ein eng anliegendes Mieder und einen weit ausgestellten Rock, der bei jedem Schritt raschelte. Der dazu passende Hut stammte natürlich auch von Charlotte. Zuerst hatte Annie ihn für zu langweilig gehalten. Aber Charlotte und Doreen hatten ihr das Haar hochgesteckt und dann den Hut mit Nadeln darin befestigt. Das Ergebnis hatte Annie dann doch überzeugt. Sie sah wirklich sehr elegant aus. Ja, es war verblüffend, wie vornehm sie auf einmal wirkte. In Charlottes Kleid kam sie sich vor wie ein anderer Mensch - fast wie eine Dame der Gesellschaft und nicht lediglich wie eine Hure in neuen Kleidern. Ehemalige Hure, berichtigte sie sich in Gedanken entschieden. Auch ihre Umgebung schien sie mit ganz neuen Augen zu betrachten. Auf jeden Pall galt das für den Inspector! Nicht zu vergleichen mit der Nacht, als er auf der Suche nach dem Schatten bei Miss Kent gewesen war und sie selbst mit einem blauen Auge auf der Straße gestanden hatte.
    „Tut mir Leid, was mit Ihrem Bein passiert ist. “ Sie biss sich unsicher auf die Lippe. Dieser Mr. Turner sah viel besser aus, als sie es in Erinnerung hatte! „Ist es sehr schlimm? “
    „Nein, nein“, versicherte er ihr. „Keineswegs. “
    „Gott sei Dank! “ Annie schaute sich um. Der ganze Yard schien sie beide anzustarren.
    „Was halten Sie von einem kleinen Spaziergang? “ schlug Turner vor. Sein Gast hatte hier genug Aufmerksamkeit erregt, und da er kein eigenes Büro besaß, musste er den Yard mit Annie verlassen, wenn er ein privates Wort mit ihr wechseln wollte.
    „Das wäre schön“, antwortete sie.
    „Falls es Ihnen nichts ausmacht, nehmen wir eine der Hintertüren“, sagte Turner, auf den draußen noch immer ein ganzer Schwarm von Reportern wartete.
    Verletzt hob sie das Kinn. Offenbar war es ihm sehr peinlich, mit ihr in der Öffentlichkeit gesehen zu werden.Bitte schön. “.
    War sie etwa wütend? Begriff sie denn nicht, dass er auch sie vor diesen Blutsaugern beschützen wollte? Verwundert wies er ihr mit einer einladenden Handbewegung den Weg zur Hintertür. Wie die anderen Männer im Büro ihr nachblickten! Er sagte sich, dass sie eben eine wirklich ausgesucht hübsche Frau war. Außerdem hatte er selbst gerade den Fall des Schattens gelöst und

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