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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Anblick.
    „Harry, ich glaube, deine Bemerkung vorhin über den Schatten und seine mögliche Anwesenheit hier hat der armen Miss Kent einen gehörigen Schrecken eingejagt“, schalt Tony. „Da du dir darüber jetzt im Klaren bist, wirst du dich zweifellos bei ihr entschuldigen wollen. “
    Harrison zog die Brauen hoch und tat höflich besorgt. „Vergeben Sie mir, Miss Kent, falls eins meiner Worte sie verängstigt haben sollte. Ich darf Ihnen versichern, dass dies keineswegs meine Absicht war. Nehmen Sie meine Entschuldigung an? “
    Ein wirklich attraktiver Mann, dachte Charlotte, von dem ausgeprägten Kinn bis zu den schön geschwungenen, lächelnden Lippen. Das Haar war von leuchtendem Rabenschwarz. Er trug es länger, als die Mode es derzeit vorschrieb. Offenbar ließ er sich von solchen Oberflächlichkeiten nicht leicht beeinflussen. Vielleicht hatte er aber auch einfach Wichtigeres zu tun, als den Stutzer zu geben. Seine Kleidung hingegen war von großartigem Schnitt und betonte Brydens breite Schultern und den kräftigen Rücken. Am meisten faszinierten sie jedoch seine Augen. Ihr Graugrün erinnerte sie an einen stürmischen Tag am Meer oder den Himmel, bevor im Sommer ein Gewitter losbricht. Mit höflicher Gleichgültigkeit betrachtete er sie daraus, ohne dass seine Miene irgendetwas preisgab.
    Sie fühlte sich plötzlich unerklärlich unwohl.
    „ Selbstverständlich akzeptiere ich sie, Lord Bryden“, antwortete sie. „Ganz London spricht ja derzeit über nichts anderes als den Schatten und alles, was mit ihm zusammenhängt. Daher sollte ich mich besser daran gewöhnen, dass man mir über letzte Nacht unablässig Fragen stellt. “ „Ich habe Miss Kent versichert, dass du nur zu gern bereit wärst, ihr eine großzügige Spende für das Heim zu überreichen, Harry - als Wiedergutmachung“, erklärte Tony.
    „Auf jeden Fall“, stimmte Harrison zu. „Ich würde Ihnen wirklich gern bei Ihrer überaus lobenswerten Arbeit helfen. Daher dürfen Sie schon morgen einen Scheck von mir über hundert Pfund erwarten. “
    Damit zeigte er sich wirklich als ausgesprochen großzügig. Noch gestern hätte Charlotte bei dieser Ankündigung innerlich vor Glück jubiliert, insbesondere weil das Geld von einem Gentleman stammte, den sie überhaupt erst seit einigen Stunden kannte. Nun benötigte sie jedoch innerhalb von drei Tagen fünftausend Pfund. Da waren einhundert eine vollkommen unbedeutende Summe. „Danke“, erwiderte sie also schlicht.
    Ihre mangelnde Begeisterung erstaunte Harrison. Er hatte keine Ahnung, was es kostete, eine Schar ehemaliger Huren und Taschendiebe zu kleiden und mit regelmäßigen Mahlzeiten zu versorgen. Dennoch sollte eine solche Summe bei sparsamem Umgang doch auf jeden Fall eine ganze Weile ausreichen. Warum also freute sie sich nicht wenigstens ein wenig?
    „Nun, sagen wir zweihundert? “ fügte er schnell hinzu. Möglicherweise hatte sie Schulden angehäuft, die beglichen werden mussten. „Im Herzen Londons ein solches Haus zu unterhalten dürfte ja einigermaßen kostspielig sein. “
    „Vielen Dank, Lord Bryden. “ Auch mit der doppelten Summe war ihr kaum geholfen, dennoch war es immerhin, ein Anfang. „Sie sind wirklich sehr liebenswürdig. “
    „Oh, ich sterbe für dieses Musikstück! “ rief Lady Elizabeth plötzlich. Sie hatte Charlotte und Tony jetzt wahrlich lange genug ertragen. „Lord Bryden, ich bestehe darauf, dass Sie diesen Walzer mit mir tanzen - nein, ich akzeptiere keinerlei Entschuldigung! “ Der Champagner hatte ihr Mut eingeflößt, und ihr war auch durchaus nicht entgangen, dass ihre beträchtlichen Reize Harrison nicht unbeeindruckt ließen. Entschlossen griff sie nach seiner Hand. „Sie werden uns doch entschuldigen, Miss Kent? “ „Selbstverständlich“, bestätigte Charlotte leise. Was war es nur an Lord Bryden, das sie so eigentümlich fand? „Ich wünsche viel Spaß. “
    „Es war ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Miss Kent. “ Obwohl ihm gar nicht der Sinn nach Tanzen stand, war Harrison froh, einen Grund gefunden zu haben, um sich aus Miss Kents Gesellschaft zu entfernen. Zwar war er inzwischen sicher, dass sie ihn nicht wiedererkannt hatte, wollte ihr dazu aber auch keine weitere Gelegenheit geben. „Dann bleibt nur, Ihnen und den Bewohnern Ihres Hauses das Beste zu wünschen. “
    „Danke. “
    Charlotte schaute zu, wie Lord Bryden Elizabeth pflichtschuldig auf die überfüllte Tanzfläche führte. Bestimmt war er ein Meister

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