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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Gleiche gewesen sein, der den Schatten abgeholt hat, als der aus Miss Kents Kutsche sprang“, überlegte einer der Gäste laut.
    Durch die Menge der Umstehenden ging ein aufgeregtes Flüstern bei dieser Bemerkung.
    „Woher wollen Sie denn das wissen? “
    „Er war doch verwundet. Da brauchte er jemanden, der ihm bei der Flucht half. “
    „Miss Kent, hat der Schatten Ihnen irgendwie angedeutet, dass jemand ihn erwartete? “
    „Haben Sie vielleicht bemerkt, wie man Ihnen folgte? “ „Sie sind der einzige Mensch, der eine längere Unterhaltung mit ihm geführt hat“, übertönte Tony das allgemeine Geplapper. „Wie klang denn seine Stimme? “
    Unsicher betrachtete Charlotte die Menge. Eigentlich wollte sie keine weiteren Einzelheiten über den Schatten preisgeben. Aber das würden die Leute zu Recht sonder-bar finden. Auf gar keinen Fall durfte sie den Eindruck erwecken, als versuchte sie, ihn zu beschützen. Sonst würde man ihr niemals Geld geben für das Heim. „Was meinen Sie damit? Ich... “
    „Erschien er Ihnen als gebildet, oder glauben Sie, er gehörte eher zu den unteren Klassen? “ führte Tony aus. Sie zögerte. „Eher gebildet, vermute ich. “
    „Wollen Sie etwa andeuten, er wäre ein Gentleman? “ erkundigte sich Shelton aufgebracht.
    „Ja, das nehme ich an“, entgegnete Charlotte. „Abgesehen davon allerdings kann ich mich an nichts erinnern... “ „Würden Sie seine Stimme wiedererkennen? “
    Erstaunt blickte Charlotte den großen dunkelhaarigen Mann an, der ihr diese Frage gestellt hatte. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, denn er hielt das Gesicht gesenkt bei dem Versuch, ein offenbar besonders widerspenstige Staubkorn vom Ärmel des eleganten Abendfracks zu ent fernen, den er trug.
    „Nein“, antwortete sie. „Er hat kaum mit mir gesprochen. “
    Ah, der Staub war scheinbar fort, denn der Dunkelhaa rige hob den Kopf, erwiderte fest ihren Blick und sagte leichthin: „Dann könnte der Schatten also überall sein -vielleicht sogar unter den Gästen hier auf dem Ball heute Abend und Sie wären nicht in der Lage, ihn zu identifizieren. “
    „Richtig. “
    „Wie schade. “ Er lächelte und schaute sich unter den anwesenden Damen um. „Immerhin böte ihm diese Gesellschaft allerbeste Gelegenheit, die teuersten Juwelen der Stadt in Augenschein zu nehmen. Wenn ich er wäre, würde mir der Anblick von Lady Pembrokes funkelndem Collier schlicht den Atem verschlagen. “
    „Lord Bryden, was sind Sie doch für ein Spaßvogel! “ Mit gespielt bescheidenem Lächeln fächelte Lady Pembrokes sich Luft auf das wogende Dekollete, das von Rubinen und Diamanten geziert wurde.
    „Meine Schwester hat jetzt ausreichend Fragen beantwortet, finde ich“, verkündete Simon. Er wusste, dass Charlotte mehr Aufmerksamkeit nicht ertragen konnte.
    „Außerdem würden Sie alle doch zweifellos lieber tanzen, als hier herumzustehen und über den langweiligen Schatten zu debattieren“, fügte Jamie scherzend hinzu.
    Man nickte allgemein zustimmend. Dann begann die Menge sich zu zerstreuen, um die geradezu köstlich beängstigende Möglichkeit zu verbreiten, dass der Schatten heute Abend mitten unter ihnen weilte - und gerade das schönste Schmuckstück für seinen nächsten Fischzug auswählte.
    „Warum setzt du dich nicht hier hin, Charlotte, während Simon und ich dir etwas zu essen holen? “
    „Danke, aber ich habe keinen Hunger“, bedankte sie sich bei Jamie, der ihr einen Stuhl brachte.
    „Du solltest dennoch einen kleinen Imbiss einnehmen“, drängte Grace. „Schließlich hast du heute noch fast nichts gegessen. “
    »Fühlst du dich unwohl? “ Annabelle betrachtete Charlotte besorgt. „Du scheinst mir doch recht blass. “
    »Nein, nein“, versicherte die. „Ich hasse es nur, wenn mich alle anstarren. “
    Tatsächlich fühlte sie sich seit der Begegnung mit ihrem Vater ganz krank. Und die Unterhaltung mit den Gästen eben hatte ihre Stimmung nur weiter verschlechtert. Diese schrecklichen Fragen nach dem Schatten und die hässlichen Bemerkungen über ihre Zufluchtsstätte! Es war ein- fach nur demütigend und peinlich! Jeder im Saal bemitleidete sie wegen ihres Beins und lehnte sie gleichzeitig wegen ihrer Vergangenheit ab - zwei Dinge, die sich nie ändern würden. Ja, schlimmer noch, es war ihr nicht gelungen, auch nur einen einzigen Menschen dazu zu bewegen, etwas zu spenden!
    Wie um alles in der Welt sollte sie nur je das Geld für ihren Vater zusammenbringen?
    „Wir

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