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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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persönliche Gegenstände fallen und ermordet Leute. Finden Sie das nicht einigermaßen merkwürdig? “
    „Er ist sich seiner Sache eben ganz sicher und wird deshalb nachlässig“, vermutete der Konstabler. „Wahrscheinlich hat er die Mütze und die Maske abgenommen, weil es  so heiß war im Zimmer - und damit er besser sehen kann. Lady Pembroke gibt an, dass ihre Schmuckschatulle ganz hinten im Schrank unter einem Stapel Wäsche verborgen war. Den Schlüssel zum Schrank hatte sie unters Kopfkissen gelegt. Wahrscheinlich hat er den Tisch vor lauter Wut umgeworfen, weil er das Ding da nicht gleich finden konnte. “
    „Möglicherweise. “ Turner nickte, schien aber wenig überzeugt. „Er hat nur eine Kette aus der Schatulle mitgenommen: ein Rubin — Diamant — Collier. Dabei weiß ich von Lord Pembroke, dass sich noch andere wertvolle Stücke in der Schatulle befanden. Wieso sollte er die einfach zurücklassen? “
    „Er nimmt nie alles mit“, erinnerte der Konstabler seinen Vorgesetzten. „Deshalb bleiben die Diebstähle ja auch oft so lange unentdeckt. Auf den ersten Blick ist oft kaum zu erkennen, dass überhaupt etwas fehlt. “
    „Aber wenn er bei seiner Suche nach dem Schlüssel lautstark die Möbel umwirft, muss er doch damit rechnen, dass er nicht unbemerkt bleiben wird. Also kann er beruhigt die ganze Schatulle ausleeren und anschließend schlicht auf den Fußboden werfen. Stattdessen verschließt er die Schachtel wieder und stellt sie feinsäuberlich dahin zurück, wo er sie im Schrank gefunden hat, ohne auch nur Lady Pembrokes Wäsche dabei zu zerknautschen. Wozu diese Umstände? Besonders, da er doch weiß, dass die Dienerschaft jeden Augenblick hier auflaufen wird und er sich eigentlich sputen muss, um rechtzeitig zu fliehen? “ „Vielleicht hatte er die Kette ja schon an sich gebracht, und den Tisch hat der Schuft erst umgeworfen, als Beale mit der Pistole hereinkam“, mischte sich Tom ein. „Kann ja sein, dass die beiden noch gekämpft haben, bevor er den Armen erstochen hat. “
    „Alle Bediensteten haben gleichermaßen ausgesagt, sie hatten gewusst, dass jemand eingebrochen ist, weil sie von oben ein lautes Krachen hörten. Das war lange bevor Beale hier im Zimmer erschien und mit der Pistole herumfuchtelte. Außerdem hat man ihm das Messer in die Brust gerammt. Und als Sie hereinkamen, Tom, nur Sekunden
    nachdem geschossen worden war, fanden sie ihn bereits verletzt auf dem Rücken liegend am Boden, und zwar neben der Tür. Hätte Mr. Beale erst noch mit dem Schatten dort drüben am Tisch gerungen und wäre dabei erstochen worden, wie hätten Sie ihn dann hier bei der Tür finden können? “
    „Möglicherweise traf ihn das Messer, als er versuchte wegzulaufen“, erwiderte Wilkins.
    „Dann wäre er nach vorn gefallen, nicht auf den Rücken. Alles eine Frage der Logik“, widersprach Turner.
    „Vielleicht taumelte er ja noch ein wenig herum, während das Messer schon in ihm drin steckte“, überlegte Tom. „Und dann fiel er auf den Rücken. “
    „Nirgendwo sonst im Zimmer ist auch nur ein Tropfen Blut zu sehen. Nur hier vorn bei der Tür. “
    „Möglicherweise hat er da noch nicht so viel Blut verloren“, entgegnete Wilkins. „Das wäre doch immerhin denkbar. “
    Turner presste die Zähne aufeinander und bemühte sich, den pochenden Schmerz hinter seinen Schläfen zu ignorieren. Ob man die Uhrzeit nun als lächerlich spät oder unchristlich früh bezeichnen wollte, blieb jedem selbst überlassen. Er für sein Teil war jedenfalls restlos erschöpft und wünschte sich nichts sehnlicher, als ins Bett zurückzukehren und wenigstens noch ein paar Stunden zu schlafen. Aber der Schatten hatte wieder einen Menschen ermordet, was weitere Nachtruhe vollkommen unmöglich machte. Sobald er selbst hier mit den Untersuchungen fertig war, musste er sich ohne Umwege zum Yard begeben und dort seinem Vorgesetzten Chief Inspector Holloway Bericht erstatten.
    Dem würde das alles nicht im Mindesten Zusagen.
    Bis zu Lord Haywoods Tod hatten die Londoner Zeitungen geradezu einen romantischen Helden aus dem Schatten gemacht. Jeder neue Einbruch hatte die Schreiberlinge zu wahren Begeisterungsstürmen hingerissen! Ja, man feierte den Kerl regelrecht, statt ihn zu verurteilen. Stets wurde in den Artikeln betont, dass der Schatten ausschließlich die besonders Reichen um ihre Besitztümer erleichterte. Ja, da stand sogar zu lesen, man dürfte vermuten,  der Schatten ließe das Geld den Armen

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