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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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zukommen, wenn es dafür auch keinerlei Hinweis gab. Diese Geschichten hatten den Dieb schnell zum Liebling der Arbeiterklasse gemacht. Die hatten für die Oberschicht ohnehin wenig übrig und ergötzten sich daran, wenn den feinen Pinkeln gelegentlich die Steinchen abhanden kamen. Natürlich amüsierte man sich auch über die Hilflosigkeit der Polizei, die einfach nicht der Lage schien, den schlauen Burschen zu erwischen.
    Doch mit den Jubelfeiern war es seit der Nacht des Mordes an Haywood vorbei.
    „Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für meine Fragen genommen haben, Tom“, sagte Turner und nickte dem Diener zu. „Sie wissen ja, wo Sie mich finden, falls Ihnen etwas einfallen sollte, was uns bei der Aufklärung des Falls behilflich sein könnte. “
    „Ja, Sir. “ Tom schaute sich kurz im Zimmer um, erschauderte und eilte dann hinaus.
    „Konstabler Wilkins, durchsuchen Sie mit den anderen Beamten noch einmal alle Zimmer des Hauses. Wenn Sie damit fertig sind, gehen Sie zu den Nachbarn in der Straße und fragen, ob jemand irgendetwas Auffälliges bemerkt hat. Überprüfen Sie sämtliche Fenster und Türen darauf, ob es Spuren gewaltsamen Eindringens gibt. Vielleicht hält sich unser Mann ja noch in der Nähe versteckt. Suchen Sie auch die Straßen, Gärten und Ställe in der ganzen Gegend ab. Ich will genauesten Bericht über alles Ungewöhnliche, und wenn es nur ein umgeknicktes Gänseblümchen ist. Haben wir uns verstanden? “
    „Ja, Sir. Was soll ich Lady Pembroke wegen ihres Schlafzimmers sagen? Sie will schon die ganze Zeit wissen, wann sie Dienstboten heraufschicken darf, die hier alles wieder in Ordnung bringen. “
    „Richten Sie ihr aus, wir brauchen nur noch ein paar Minuten. Sobald ich fertig bin, komme ich herunter und spreche mit ihr und Lord Pembroke. “
    »Gut, Sir. “
    Der Inspector schloss die Tür hinter dem Konstabler, Dann stellte er sich in die Mitte des Zimmers, ließ den Blick durch das verwüstete Boudoir schweifen und prägte sich jede Einzelheit noch einmal genau ein: die zerbrochene Lampe, das kerosingetränkte Schreibpapier, Federhalter, Glastiegel, eine zerbrochene Porzellanfigur, das kaputte Tintenfass. Dann sah Turner hinüber zum Fenster, aus dem der Schatten geflohen war - ohne den Schutz seiner Maskierung. Die schweren Türen des großen, mit Schnitzereien reich verzierten Kleiderschranks standen offen. Danach wanderte sein Blick zur schwarzen Maske und Mütze und dem Taschentuch des Schattens, die säuberlich gefaltet auf Lady Pembrokes Bett lagen. Endlich studierte er abschließend den hässlichen rostroten Blutfleck auf dem Teppich.
    Entnervt presste er die Zähne aufeinander. Verdammt, das alles passt einfach nicht zusammen. Dieser Fall bestimmt über meine ganze weitere Laufbahn, dachte er schließlich grimmig. Seit es nicht nur um Diebstahl, sondern auch um Entführung und Mord ging, trieben die Zeitungen die Bevölkerung in eine wahre Hysterie und stellten die Polizei dabei als eine dämliche Horde von Pavianen hin. Wenn er den Schatten nicht sehr schnell fing, durfte er bestimmt bald nur noch Protokolle schreiben. Er musste den Schuft einfach fassen, bevor der wieder jemanden ermordete.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Turner Lady Pembrokes unberührtes Bett.
    Lord Pembroke hatte ihm berichtet, dass seine Gemahlin den Schlüssel zur Schmuckschatulle unter dem Kissen versteckt hatte. Das Behältnis war ohne Gewaltanwendung geöffnet worden. Also musste es dem Schatten gelungen sein, den Schlüssel zu finden. Dennoch sah das Bett aus, als hätte das Zimmermädchen es gerade erst gemacht. Wenn der Schatten in seiner Wut Möbelstücke umwarf, weshalb sollte er dann das Bett so fein säuberlich hinterlassen, nachdem er es vorher verwühlt hatte? Möglicherweise war ihm der Schlüssel recht schnell in die Hände gefallen, er öffnete damit die Schatulle, legte ihn zurück unters Kissen und machte dann wieder sorgfältig das Bett. Aber wozu nur, wenn er dann doch bereits den Sekretär umgeworfen hatte? Verwirrt zog Turner die schwere rubinrote Überdecke zurück und hob die Kissen an.
    Der Schlüssel war nicht da.
    Erstaunt schob er die restlichen Auflagen vom Bett. Dann schaute er auch darunter nach, lüftete die Matratze und durchsuchte anschließend den Scherbenhaufen auf dem Fußboden. Er suchte auf jeder Ablage, in jeder Schublade und wühlte sich durch den Schrank. Schließlich kam die Schmuckschatulle dran, die jetzt auf dem Sekretär stand.
    Lord Pembroke hatte

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