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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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alles gut wird, und dann wurde er mit einem Mal ganz ruhig. Die Augen hat er nicht mehr zugemacht. Starrte mich immer nur an, als ob er mir noch eine Nachricht aus dem Jenseits schicken wollte. “
    „Es passiert oft, dass Menschen die Augen im Tod nicht schließen“, versicherte Turner, „das ist ganz normal. “ Unsicher betrachtete der junge Diener den großen Fleck auf dem Teppich. „Glauben Sie, er ist noch hier - und beobachtet uns? Er ist doch keines natürlichen Todes gestorben! Vielleicht will sein Geist ja wissen, ob ich Wort halte? “ „Es gibt keine Geister, Tom. “ Turner fühlte sich, als spräche er mit einem Dreijährigen. „Wenn wir Mr. Beale noch einen Gefallen tun wollen, dann sorgen wir dafür, dass der Schatten seine verdiente Strafe erhält und dieser feige Mord gerächt wird. Können Sie mir sonst noch irgendetwas sagen, was der Polizei helfen könnte? “
    Tom sah ihn an. „Ich hab ihn ja kaum erkennen können. “
    „War er groß oder klein? “ Vielleicht gab es ja doch noch einen kleinen Fingerzeig, den er dem Diener abpressen konnte. „Dünn oder dick? Bewegte er sich schnell und behände wie ein junger Mann oder eher steif und schwerfällig, als wäre er älter? “
    „Ja, groß, das kann man schon behaupten - obwohl ich ja auch so viel kaum erkannt habe. Er duckte sich gerade, um aus dem Fenster zu klettern. Nicht wirklich dünn, aber auch nicht dick, nein. Eher mittel. Und ob er schnell oder langsam war, weiß ich wirklich nicht. Ich war ja mit dem armen Mr. Beale beschäftigt. “
    „Selbstverständlich. Danke, Tom. Sollte Ihnen noch etwas einfallen, treten Sie bitte mit mir in Verbindung. “ Turner reichte ihm seine Karte.
    Bedrückt nickte Tom und nahm sie. Offenbar war er geradezu enttäuscht, weil die Unterhaltung mit dem Inspector nun schon vorüber war. „Das mache ich. Bestimmt. “
    Damit wandte Turner sich wieder dem umgestürzten Sekretär zu und dem wilden Durcheinander, das daneben lag: Papier, Tinte samt Fass, zerbrochenes Glas, ein Füllfederhalter. Es war ungewöhnlich für den Schatten, ein Zimmer so zu verwüsten. Normalerweise ging er sehr leise und diskret vor und hinterließ alles in gewohnter Ordnung, damit der Bestohlene zunächst gar nicht bemerkte, was ihm widerfahren war. Der Diebstahl kam dann erst heraus, wenn die Dame des Hauses das nächste Mal einen Blick in die Schmuckschatulle warf. Bis dahin konnten Tage vergehen, bevor das Verbrechen überhaupt auffiel. Was zum Teufel hatte ihn nur diesmal dazu bewogen, die Möbel umzuwerfen?
    „Sein Haar war schwarz. “
    Turner schaute über die Schulter. Dort stand zu seiner Überraschung noch immer der junge Tom im Zimmer.
    „Er hatte schwarzes Haar oder doch zumindest sehr dunkles. “
    „Der Schatten trägt immer eine Mütze, um seinen Schopf zu verbergen“, erläuterte Turner. Da wollte der Junge seine Geschichte also ein bisschen ausschmücken, um mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen.
    „Nein, diesmal nicht. “
    Zweifelnd betrachtete Turner den Diener. „Sind Sie sicher? “
    Der nickte. „Wie das Amen in der Kirche. “
    „Trug er eine Maske? “
    „Das weiß ich nicht genau“, gab Tom zu. „Es war dunkel, und der Kerl kletterte gerade über den Balkon, als ich hereinkam. Sein Gesicht habe ich nicht gesehen, aber dafür seine Haare. Und die waren schwarz. “
    Turner dachte einen Augenblick lang nach. Warum hatte der Schatten an diesem Abend keine Mütze getragen? Die war schließlich entscheidend, um seine Identität zu verbergen. Wenn es tatsächlich der berüchtigte Dieb gewesen war, der heute Nacht in dieses Haus eingebrochen war und den bemitleidenswerten Beale ermordet hatte. Weshalb um alles in der Welt hatte er die Kopfbedeckung vergessen? | Als Turner am Tatort erschienen war, hatten die Dienstboten den Toten bereits in sein eigenes Bett gebracht. Sie fanden es unpassend, ihn hier auf dem Fußboden des Schlafgemachs ihrer Herrin liegen zu lassen. Daher sah sich Turner nun auch bedauerlicherweise nicht mehr in der Lage, nachzuvollziehen, wie und wo genau Mr. Beale eigentlich gestürzt war. Doch ließ der Blutfleck den Schluss zu, dass der Mann nahe der Tür verwundet worden und auch dort gestorben war. Es gab keinerlei Blutspur, die Grund zu der Vermutung gegeben hätte, er wäre an einer anderen Stelle des Zimmers angegriffen worden und hätte sich dann verletzt zur Tür geschleppt, um zu fliehen. Hatten der Butler und der Schatten noch miteinander gerungen? Das zumindest würde

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