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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyn Monk
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Sie mal ein bisschen daheim und ruhen Sie sich aus“, meldete sich nun auch Annie zu Wort. „Die Welt wird sich für ein paar Tage auch ohne sie weiterdrehen. “ „Leider wird mir das kaum helfen, dafür zu sorgen, dass wir weiterhin hier leben können“, widersprach Charlotte.
    „Na, da bringt es uns aber auch nichts ein, wenn Sie vor Erschöpfung tot umfallen“, entgegnete Doreen. „Ich hoffe, Sie haben heute Abend nicht schon wieder etwas vor - Sie sehen nämlich aus, als würden Sie gleich umfallen. “ Charlotte nickte begütigend. „Keine Sorge, ich bleibe heute hier. “
    Tatsächlich wusste sie nicht, ob sie dieses Versprechen wirklich würde halten können. Ihr Vater hatte gesagt, er würde in vier Tagen zu ihr kommen und sich das Geld abholen. Demnach musste er jeden Augenblick hier auftauchen. Eigentlich wartete Charlotte schon seit dem Morgen darauf, dass er jemanden vorbeischickte, der ihr Anweisungen erteilte, wo sie Archie treffen sollte. Doch bisher war niemand erschienen. Mit jeder verstrichenen Sekunde stieg ihre Furcht, und es gelang ihr kaum noch, die Fassade äußerer Gelassenheit aufrechtzuerhalten.
    Sobald der Vater erfuhr, dass sie nur einen Bruchteil der Summe aufgetrieben hatte, die er verlangte, würde er sie schlagen.
    Nun, damit kann ich leben, redete sie sich ein. Immerhin hatte sie schon als Kind ständig als sein Prügelknabe hergehalten und war nicht daran gestorben. Aber wenn er nun einem ihrer Geschwister etwas antat? Das erschreckte sie weit mehr! Den ganzen Tag überlegte sie schon, ob sie die Armen nicht besser warnen sollte. Aber ihre Familie ging dann bestimmt augenblicklich zur Polizei. Und sobald ihr Vater davon erfuhr - und das war unvermeidlich -, würde ihn das nur noch rasender machen. Charlotte mochte gar nicht daran denken, was er dann wohl tat oder wen er zu seinem Opfer machte. Sie selbst, die Geschwister oder Genevieve und Haydon?
    Vor Angst stockte ihr der Atem, und der Magen wollte sich ihr umdrehen.
    Verzweifelt wünschte sie, ihr Bruder Jack möge sich nicht gerade auf einer seiner langen Reisen befinden. Er war der älteste der Geschwister, und seine Verbindung zu Charlotte war eine ganz besondere. Schon als die beiden noch Kinder gewesen waren, hatte er sie immer vor allem Bösen in der Welt beschützt. Und so wäre es wohl auch geblieben, wenn sie selbst ihn nicht dazu gedrängt hätte, seine Träume wahr zu machen und zur See zu fahren: Sie wünschte ihm so sehr, dass er tatsächlich all die exotischen Plätze mit eigenen Augen sah, von denen er stets schwärmte.
    Nun, es wäre sicherlich tröstlich gewesen, sich Jack jetzt anvertrauen zu können - allerdings doch auch wieder ganz unmöglich. Der Bruder hatte eine Kindheit voller Gewalt und Grausamkeit erlebt. Das hatte ihn zu einem gefährlichen Feind gemacht, der in unberechenbare Wutanfälle ausbrechen konnte. Er wäre als Einziger in der Familie ein echter Gegner für Boney Buchan gewesen - wenn er ihm dennoch nicht notwendigerweise gewachsen war. Genevieve und Haydon hatten Jahre voll Mühsal und Geduld darauf verwendet, aus Jack einen zivilisierten Gentleman zu machen. Inzwischen kannte er die Spielregeln der Gesellschaft und war bereit, sich daran zu halten. Er hatte begriffen, welche Folgen seine unüberlegten Taten haben konnten.
    Leider war es niemals jemandem gelungen, an Charlottes Vater ein ähnliches Wunder zu tun.
    Die einzige andere Person, bei der sie an diesem Tag beinahe Hilfe gesucht hätte, war Harrison. Sonderbarerweise dachte sie ständig an ihn. Er war wirklich eine beeindruckende Gestalt, deren zwingendem Blick man sich kaum entziehen konnte. Wie er sie angesehen hatte, als er von ihr wissen wollte, wer sie bedrohte. Er schien so sicher, sie wirklich retten zu können. Ja, für einen Augenblick
    - als er ihr die Hände auf die Schultern legte und sie fest anschaute - hatte sie sogar fast daran geglaubt. Aber woher sollte ein adliger Gentleman wie Harrison denn auch die hässliche Welt kennen, aus der sie selbst stammte? Er schwelgte in Eleganz und Luxus, in einem Traumland mit Schlössern, samtig grünem Rasen und Eistörtchen. Mutter und Vater hatten ihn angebetet, und die Dienstboten lasen ihm stets jeden Wunsch von den Augen ab. Sein Leben war einfach, angenehm und rein. Er mochte ja tatsächlich für einige Zeit als Juwelendieb große Erfolge gefeiert haben, seine letzten beiden Einbrüche jedoch waren schlicht katastrophal verlaufen. Offenbar ging es mit seinen

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