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Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition)

Titel: Ostfriesenmoor: Der siebte Fall für Ann Kathrin Klaasen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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also nicht unter den vermissten Kindern finden …«
    Weller nickte betreten.
    »Das glaube ich aber nicht«, sagte Ann Kathrin.
    »Warum nicht?«
    »Nimm doch von Cosel. Hätte er seine Geliebte ins Moor geworfen? Niemals. Er hat sie aufgebahrt, gekämmt und gepflegt. Er hat sie geliebt. In diesem Fall hat aber jemand die Leiche, nun ja, weggeworfen.«
    »Du meinst«, fragte Ubbo, »das hätte dieser von Cosel nicht getan?«
    »Das meine ich nicht, ich bin mir absolut sicher.«
    »Und das bedeutet?«
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet. Vielleicht haben wir es mit zwei Personen zu tun. Einem Mitwisser oder so, dem das alles irgendwann zu viel wurde und der die ganze Sache beenden wollte.«
    Das leuchtete Ubbo Heide sofort ein. »Es könnte bedeuten, wir suchen ein Ehepaar, das den Verlust seines Kindes nicht überwunden hat und …«
    »Oder wir haben es mit irgendwelchen verrückten Pädophilen zu tun, die …«
    Weller winkte ab. Er wollte das gar nicht zu Ende denken.
    Ann Kathrin erhob sich jetzt, weil sie glaubte, dass alles gesagt sei. Weller betrachtete sie mit Bewunderung. Doch manchmal war sie ihm auch unheimlich. Jetzt zum Beispiel.
    Er nahm sich vor, trotz allem heute Seelachs und Gemüse im Wok für sie zu kochen. Es gab schließlich auch noch andere Dinge im Leben als Moorleichen und Nekrophile oder Pädophile.

    Rupert war es gewöhnt, sich geschickt im Lügengeflecht zwischen Seitensprüngen, kleineren Affären und seiner eifersüchtigen Ehefrau zu bewegen. Irgendeine Liebesgeschichte hatte er immer nebenher laufen, und er fand, das entkrampfte die ganze Situation zu Hause ungemein.
    Frauen, die bereit waren, sich mit ihm auf unkomplizierten Sex einzulassen, gab es genug, in allen Altersgruppen und Konfektionsgrößen.
    Er glaubte, einen Blick dafür entwickelt zu haben, und hielt sich geschickt von Klammeräffchen fern. Er wollte auf keinen Fall Sex gegen Ansprüche eintauschen, die er zu erfüllen hatte.
    Aber diese Frauke hatte ihn ganz schön geschafft. Sie war mit einer Gier über ihn hergefallen, die ihm erst Spaß, dann aber fast Angst gemacht hatte. Sie stachelte ihn zu immer neuen Höchstleistungen an, und obwohl sie sich viel Mühe gab, musste er am Ende doch zugeben, keine Fünfundzwanzig mehr zu sein.
    Jetzt stand er im Hotel Sprenz im Badezimmer und betrachtete den faustdicken Knutschfleck an seinem Hals.
    Mist, dachte er, so ein gottverdammter Mist.
    Der Knutschfleck war so hoch, dass er ihn selbst mit einem geschlossenen Hemdkragen nicht verdecken konnte. Und er wusste nicht, wie er seiner Frau heute Nachmittag aus dem Weg gehen sollte. Es stand ein Besuch von seiner dusseligen Schwiegermutter an, die nie darüber weggekommen war, dass ihre Prinzessin einen Bürgerlichen geheiratet hatte. Einen Polizisten! Da hätte sie ja in den Augen ihrer Mutter gleich einen Kriminellen nehmen können. Die verdienten wenigstens besser, zumindest, wenn sie clever waren.
    Überhaupt war ihm dieses Hotel unangenehm. Das Nachbargebäude, die Landesbibliothek, war früher eine Kaserne gewesen, mit Hindenburg als Kommandanten, hatte Ann Kathrin mal erzählt. Er kannte es noch als den ersten Balkangrill Oldenburgs. Dort hatte er den ersten heftigen Streit mit Beate gehabt. Jetzt musste er daran denken.
    Zu allem Überfluss stiegen Weller und Ann Kathrin manchmal hier ab, zum Beispiel zur Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse, da musste Ann Kathrin, die Kinderbuchliebhaberin, natürlich unbedingt dabei sein.
    Sie behauptete, sich in diesem Frühstücksraum besonders wohlzufühlen, weil es dort Buchregale gab. Ann Kathrin hätte vermutlich nicht mal ein Problem damit, ein paar Monate im Knast zu verbringen, solange es dort eine genügend große Buchauswahl gab.
    Über seine Frage »Gehen wir zu dir, oder gehen wir zu mir?« konnte Frauke nur bitter lachen. Andreas, ihr Ehemann, sei krankhaft eifersüchtig und hätte sich sogar schon mit dem völlig unattraktiven Versicherungsvertreter der Hamburg-Mannheimer angelegt, nur weil sie mit dem bei einer Tasse Kaffee über eine Lebensversicherung gesprochen hatte. Schließlich waren sie im Sprenz gelandet, und ihn hatte das Gefühl beschlichen, dass sie nicht zum ersten Mal mit einem Mann hier gewesen war.
    Sie kam jetzt ins Badezimmer, was er eigentlich gar nicht mochte. Er ließ sich nicht gern bei seinen morgendlichen Ritualen zusehen, das war ihm, selbst nach einer intensiven Liebesnacht, viel zu privat.
    Frauke tippte gegen den Knutschfleck und flötete:

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